Von Luftschiffern und Luftschlössern

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Ingo Cesaro: "Das wichtige in freier Küstler ist das frei." Foto: Jan Koch
Ingo Cesaro: "Das wichtige in freier Küstler ist das frei." Foto: Jan Koch

Die vierte Auflage der oberfränkischen Literaturreihe "WortSpiele" beginnt. Mit dabei: Ingo Cesaro.

Luftschiffer und Luftschlösser - an dem Motto der vierten Auflage der literarischen Veranstaltungsreihe "WortSpiele" (17. Februar bis 24. März) hätte Jean Paul, der dieses Jahr 250 Jahre alt geworden wäre, wahrscheinlich seine Freude gehabt. "Er war ein Träumer und Fantast", beschrieb der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki den berühmten Oberfranken. Wie auch in Jean Pauls Erzählung "Des Luftschiffers Giannozzos Seebuch" seien Künstler "sehr häufig von der Realität abgesetzt", bestätigt Ingo Cesaro. "Der Luftschiffer ist unterwegs und beobachtet die Welt von oben."

Cesaro, der vor allem für seine Haikus bekannt ist und der der Fantasie nicht abgeneigt ist, bezeichnet sich selbst als Luftschiffer. "Immer, wenn mich jemand gefragt hat, was ich bin, hab ich nicht Autor gesagt, sondern Luftschiffer und Vagabund." An Jean Paul habe er dabei aber nicht gedacht.



Wasser und Luft
Eines betont Ingo Cesaro, wenn er über Jean-Paul erzählt: "Er ist zwar viel gewandert, aber am Meer war er nie." Cesaro stellt sich daher die Frage, was aus Jean Pauls Texten geworden wäre, wenn er das Meer gesehen hätte.
Das Wasser und die Luft sind Elemente, die sich auch in den Veranstaltungen wiederfinden, die er für die diesjährigen "WortSpiele" organisiert. Beispielsweise die "Fischgesänge" (9. März in der Kronacher Synagoge), eine Ausstellung mit Radierungen von Caspar Walter Rauh, der 1983 in Kulmbach starb. "Fische sind ein großes Thema von ihm", sagt Cesaro, der den Künstler noch persönlich kennen gelernt hat. Horst Lohse, Caspar Walter Rauhs Schwiegersohn , wird an diesem Tag die Vertonungen von einigen Gedichten Cesaros präsentieren.

Ein weiterer Höhepunkt für Ingo Cesaro ist die Deutschlandpremiere seines Buchs "Herz eines Vogels". In seinen Haikus behandelt er darin das Fliegen. Unter anderem auch das Leben von Karl Illner, einem Flugpionier, dem 1910 der erste Überlandflug in Österreich gelang. Für Ingo Cesaro aber noch reizvoller ist die Vita des Österreichers Fritz Schöffmann, der sich ebenfalls in die Lüfte erheben wollte. Sein Traum ging allerdings nicht in Erfüllung und er starb völlig verarmt. Das Besondere an der Veranstaltung: Thematisch passend ließt Cesaro am Segelfluggelände am Kreuzberg in Marktrodach (19. März) und am Flugplatz Kulmbach (21. März).

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