Mit einer Schlosserei begann die Erfolgsgeschichte der Hans Weber Maschinenfabrik. Inzwischen beschäftigt das Unternehmen 350 Mitarbeiter. Darunter sind 42 Azubis.
Der Hauptsitz der Hans Weber Maschinenfabrik in der Bamberger Straße sieht fast ein bisschen ehrwürdig aus. Aus trutzigem Sandstein ist das Gebäude. "Nein, das ist alles nur mit Sandstein verblendet. Das ist eigentlich die erste Stahlbeton-Skelettkonstruktion in Kronach", lacht Geschäftsführer Johannes Weber.
In der Bamberger Straße sind außerdem nur die Verwaltung und die Entwicklung untergebracht, bereits seit 1975 ist die Produktion der Maschinen in die Industriestraße ausgelagert.
Johannes Weber führt gemeinsam mit seinen Brüdern Georg Weber und Michael Weber sowie der vierten Generation, Markus Weber, die Geschicke des Unternehmens für die zwei Produktbereiche Kunststoffverarbeitungsmaschinen und Holz-/Metallbearbeitungsmaschinen. Jeder der Vier ist für ein anderes Aufgabengebiet zuständig: Vertrieb, Produktion, Forschung und Entwicklung, Finanzen.
Und die vierte Generation sitzt auch schon in den Startlöchern: Markus Weber (35) ist seit 2008 mit in der Firma. "Ich habe schon immer mit meinem Großvater Versuche im Technikum gemacht", gab es für ihn keine Berufsalternative zum Diplom-Ingenieur.
Eigentlich begann die Erfolgsgeschichte der Hans Weber Maschinenfabrik mit dem Bau einer Zylinderschleifmaschine. "Damals wurden mit dieser Maschine die Schiefertafeln glatt geschliffen", erklärt Johannes Weber. Inzwischen hat sich dieses Aufgabengebiet natürlich komplett zerschlagen. Doch auch heute noch ist Schleiftechnik die Passion des Unternehmens: Entgratungsmaschinen, Schleifmaschinen für Holz und Metall, welche die unterschiedlichsten Oberflächenstrukturen hervorrufen, werden in der Maschinenbaufirma ausgetüftelt.
Produktpalette erweitert
In den 1960er Jahren wurde das Unternehmen zusätzlich im Bereich Kunststoffverarbeitung mit seiner Extrudertechnologie (Verarbeitung thermoplastischer Kunststoffe zu Endlosprofilen wie zum Beispiel Rohren) sehr erfolgreich aktiv und ist bis heute technisch führend. In der Firma stehen noch kleine Maschinen aus der Zeit kurz nach dem Weltkrieg, die an die Anfänge erinnern. "Damit wurden Hula-Hoop-Reifen hergestellt", sagt der Firmenchef und zeigt auf eines dieser Geräte.
Im Technikum unterdessen brütet der Leiter der Abteilung Vefahrenstechnik, Christian Stützinger, gemeinsam mit dem belgischen Kunden Luc Wallican über einer Optimierung des Produktionsprozesses. Denn die Zusammensetzung des Kunststoffes für Kunststofffenster soll verändert werden. Deshalb muss der gesamte Prozess ebenfalls Änderungen unterzogen werden. "Der Kunde bringt dann das Material mit, und wir machen die Tests", erklärt Johannes Weber.
Technik steht im Mittelpunkt
Das Hauptaugenmerk legt das Unternehmen auf den Vertrieb in Europa. Aber auch in außereuropäischen Ländern - von Brasilien bis Neuseeland und Südafrika bis Korea - ist die Hans Weber Maschinenfabrik ein Begriff. "Wir haben auch einmal eine Schleifmaschine nach Hawaii geliefert und dort aufgebaut oder eine Produktionsanlage für Kunststoffrohre auf die Fidschi-Inseln", erzählt Johannes Weber.
"Wir sind ein Unternehmen, das nur von Ingenieuren geleitet wird. Bei uns steht die Technik im Mittelpunkt. Wenn wir etwas brauchen, dann wird das angeschafft", erklärt Weber. Festgelegte Investitionspläne gibt es deshalb nicht. "Wir haben im vorletzten Jahr mehrere Bearbeitungszentren angeschafft und in diesem Jahr einen siebenstelligen Betrag in die Lasertechnologie bei der Blechfertigung investiert", zieht Johannes Weber Bilanz.
Derzeit verfügt das Unternehmen über 350 Mitarbeiter einschließlich ab September 42 Azubis. Die Palette der Ausbildungsberufe reicht vom Indus triemechaniker über Zerspanungsmechaniker bis hin zum Mechatroniker, Energieelektroniker und Industriekaufmann.
"Es gibt Jahre, da können wir fast alle übernehmen. Aber die Azubis müssen auch zur Firma passen", erklärt Johannes Weber. "Wir sitzen alle in einem Boot", betont der Firmenchef. Die meisten Mitarbeiter und Auszubildenden kommen aus Kronach und Umgebung. "Das ist uns wichtig, denn die bleiben auch bei uns", so Weber.
Seit vielen Jahren legt das Unternehmen großen Wert darauf, dass die Mitarbeiter speziell für die Belange des Unternehmens aus- und weitergebildet werden. Deshalb arbeitet die Hans Weber Maschinenfabrik auch eng mit den Fachhochschulen in Coburg und Hof sowie den Technischen Universitäten in Ilmenau und München zusammen.