Vier Feuerwehrmänner waren zu Gast im Wilhelmsthaler Kindergarten. Spielerisch erklärten sie den Jungen und Mädchen den richtigen Umgang mit Feuer und klärten über die Gefahren auf.
Ganz cool posieren Wilhelmsthaler Jungen und Mädchen vor der Kamera mit einem auf dem ersten Blick etwas furchteinflößend wirkenden Mann. Dass Sebastian Wagner seinen kompletten Atemschutz samt Maske angelegt hat, stört die Kinder nicht. Schließlich wissen sie, wie ein Atemschutzgeräteträger im Einsatzfall aussieht und dass sie vor dem Feuerwehrmann unter der Maske, der ihnen im Fall der Fälle unter schwerem Atemschutz im Brandfall zur Hilfe eilt, keine Angst haben müssen.
Das Erinnerungsfoto wurde bei der Brandschutzerziehung im Kindergarten Wilhelmsthal gemacht. Dabei hatte sich Sebastian Wagner unter den Augen der Kinder von einem "Zivilisten" in einen Atemschutzgeräteträger verwandelt. "Wir wollen damit erreichen, dass die Kinder keine Angst mehr vor einem Atemschutzgeräteträger und seinen damit verbundenen Atemgeräuschen haben.
Damit ihnen der Anblick im Notfall nicht völlig fremd ist", erklärt Frank Fischer, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Wilhelmsthal. Angst könne dazu führen, dass sich Kinder bei einem Unglücksfall nicht bemerkbar machten, sondern sich versteckten.
Seit vielen Jahren hat sich die Wilhelmsthaler Wehr die Brandschutzerziehung für die jüngsten Mitbürger zur Aufgabe gemacht. Ehrenamtlich investieren die Mitglieder viel Zeit, um die Jungen und Mädchen spielerisch an die Gefahren von Feuer und Rauch sowie an das richtige Verhalten im Brandfall heranzuführen und ihnen die Feuerwehr samt deren Aufgaben näherzubringen.
Im jährlichen Wechsel statten hierfür einige Feuerwehrleute den "Großen" des katholischen Kindergartens St. Josef und der Kombiklasse 3 und 4 der Grundschule Wilhelmsthal einen Besuch ab.
Die Kinder sollen insbesondere lernen, im Notfall richtig zu reagieren und den Notruf über 112 absetzen zu können. Vor allem bei den Kindergartenkindern geschieht dies in sehr spielerischer Art und Weise.
Gut vorbereitet Die rund 20 Jungen und Mädchen waren vorher von den Erzieherinnen gut vorbereitet worden und konnten sich nun mit den vier Feuerwehrmännern Sebastian Wagner, Dominik Engelhardt, Dominik Fischer und Kommandant Frank Fischer über Fragen unterhalten wie "Wie zünde ich ein Streichholz oder eine Kerze richtig an?", "Wie verhalte ich mich bei einem Brand- oder Notfall?", "Wie ist der Notruf der Feuerwehr und welche Informationen muss ich im Brandfall wiedergeben?"
Den Kindern wurde auch näher gebracht, dass Feuer und Flammen nicht unbedingt schlecht und gefährlich sein müssen. Vielmehr gebe es "gutes" und "böses" Feuer.
"Gutes" Feuer sei beispielsweise Feuer zum Kochen und Heizen - auch das am Christbaum und Adventskranz, wobei das natürlich durchaus auch sehr gefährlich sein kann. "Böses" Feuer entsteht beispielsweise bei einem technischen Defekt oder wenn man zündelt. Deshalb lernten die Kinder auch unter Anleitung Kerzen anzünden.
"Hoch und heilig" versprachen die Kinder den Kameraden, dass sie nie ohne einen Erwachsenen Streichhölzer in die Hand nehmen oder eine Kerze anzünden. "Wir wollen den Kindern keine Angst machen, aber sie sollen Respekt vor Feuer bekommen", so der Kommandant. Mit der Präventivmaßnahme will man erreichen, dass Brände und die damit verbundenen Schäden - oft verursacht durch Zündeln von Kindern - verhindert werden.
Wie wichtig diese Sensibilisierung schon der Jüngsten für die Gefahren von Feuer ist, zeigen die Statistiken.
Demzufolge hat sich die Brandstiftung durch Kinder seit dem Einführen der Brandschutzerziehung in Deutschland um weit mehr als die Hälfte verringert.
Thema wird noch vertieft Das Thema Brandschutzerziehung wird auch weiterhin im Wilhelmsthaler Kiga vertieft - besonders das Absetzen eines Notrufs, das alle Kinder beherrschen sollen, und auch das Einüben der Rettungswege. Dafür waren das Kiga-Team rund um die Leiterin Johanna Höfner selbst geschult worden, gerade auch im Umgang mit Feuerlöschern.
Die Kinder, für die der Besuch der Feuerwehrmänner und die Besichtigung des Fahrzeugs und der Feuerwehr-Ausrüstung - jedes Mal ein tolles Ereignis ist, erhielten zum Abschluss eine Teilnahme-Urkunde.
Natürlich gibt es auch einen positiven Nebeneffekt: Spätestens wenn die Kinder zum ersten Mal in einem Feuerwehrauto gesessen haben und vielleicht sogar das "Tatü-Tata" einschalten durften, steht für viele von ihnen fest: "Wenn ich groß bin, gehe ich auch zur Feuerwehr!"