In Steinbach wirft die Sanierung der Ortsdurchfahrt, der B 85, ihre Schatten voraus. Projektleiter Oliver Ruehr steht Anliegern Rede und Antwort.
Lediglich ein Punkt stand bei der Sondersitzung des Gemeinderates
Steinbach am Wald am Donnerstagabend auf der Tagesordnung. Es ging um die Sanierung der Ortsdurchfahrt, der B 85, von Steinbach Ortseingang Süd bis zum Kreisel am Rennsteig. Zahlreiche Anlieger waren anwesend, um sich über das Projekt zu informieren und um aber auch ihre Anliegen vorzubringen. Der Projektleiter Oliver Ruehr und der Leiter des Staatlichen Bauamtes, Servicestelle Kronach, Jürgen Woll, standen Rede und Antwort.
Lärmhemmende Asphaltschicht
Worum geht es? Ab Anfang Juni soll die B 85 in Steinbach/Ort bis zum Kreisel in drei Bauabschnitten saniert werden. In den ersten beiden Bauabschnitten - von Ortsschild bis zur Abbiegung nach Windheim und vom dort aus bis zum Ende des Bebauungsgebietes, soll die Fahrbahn von Grund auf erneuert werden, zudem sollen Entwässerungsleitungen eingebaut werden und die Asphaltoberfläche um zehn Zentimeter auf 26 Zentimeter verstärkt werden. Angebracht werden soll eine lärmhemmende Asphaltschicht. Beim Bauabschnitt III wird bis zur Tankstelle lediglich eine Deckschicht angebracht, beim Reststück bis zum Kreisel sollen wiederum Entwässerungsleitungen verlegt werden, erklärte Oliver Ruehr.
Während der Bauphase I und II wird zudem am Kreisel eine Behelfsumfahrung errichtet, auf der der Verkehr dann umgeleitet wird, wenn die Straße um den Kreisel im Rahmen des Bauabschnitts III in Angriff genommen wird. Ruehr erklärte, dass während der etwa dreimonatigen Bauphase eine Vollsperrung wegen des Schwerlastverkehrs, aus Sicherheitsgründen und auch wegen der Beachtung von Unfallverhütungsvorschriften unvermeidlich ist. Der überörtliche Verkehr soll von Förtschendorf aus Richtung Teuschnitz, Haßlach zum Rennsteig umgeleitet werden. Eine Vollsperrung habe den Vorteil, so Ruehr, dass die Bauphase einer Straße weniger Zeit in Anspruch nimmt.
Für die Anlieger gab es einige Bedenken. So wurde gefragt, ob denn die Milch- und Lieferautos einen Bauernhof beziehungsweise das Lebensmittelgeschäft während der Bauphase direkt anfahren könnten. Eine Sorge wurde dahingehend geäußert, dass landwirtschaftliche Maschinen die Straße während der Erntezeit nicht nutzen können. Der Leiter der Polizeiinspektion Ludwigsstadt und Gemeinderat, Markus Löffler, fragte nach, wie es denn mit den Rettungsfahrzeugen sei.
Ruehr ließ wissen, dass man bestrebt sei, dass die Anlieger ihre Zufahrten während der Bauphasen erreichen können. Auch sei man bemüht, der heimischen und ortskundigen Bevölkerung die offizielle Umleitung zu ersparen, indem diese beispielsweise die Abzweigung über Windheim, und während der Bauphase II die parallel zur B 85 laufende Dorfstraße nutzen können. Aber es werde Stunden beziehungsweise Tage geben, bei denen die Zufahrten nicht erreicht werden können. Das sei beispielsweise der Fall, wenn die Asphaltschicht aufgebracht werde. Die bauausführende Firma müsse aber die Anlieger rechtzeitig darüber informieren.
"Ins Rathaus kommen"
"Ohne Einschränkungen geht es nicht", warb Bürgermeister Klaus Löffler (CSU) um Verständnis. Er war es, laut Aussage von Jürgen Woll, der mit Hartnäckigkeit und persönlichen Engagement in München sich für den Ausbau einsetzte. "Er hat den Staatsminister von der Wichtigkeit der Maßnahme überzeugt!" Rund 1,5 Millionen Euro werden in diese Maßnahme investiert. Woll versprach den Anliegern, dass nach der Sanierung der Ortsdurchfahrt die Bürger weniger Lärm hinnehmen müssten. Um eine möglichst reibungslose Bauphase zu gewährleisten, forderten Löffler und Ruehr die Anlieger zum Dialog auf. "Wir müssen miteinander reden", so Ruehr. Der Bürgermeister lud Anwohner ein, mit ihren Bedenken und Fragen bezüglich des Ausbaus der B 85 ins Rathaus zu kommen. Zudem will das Gemeindeoberhaupt zum Austausch von Anliegen und Infos regelmäßig Zusammenkünfte zwischen den Beteiligten anberaumen.