Eine Woche vor der Premiere traf der FT Leiterin Petra Mahr-Richter zum Interview - ein Gespräch über die vierjährige Pause und die Faszination Tanzen.
Seit einem Jahr trainiert das Team der Dance-Street für die achte Show, die am Donnerstagabend Premiere feiert. Vorab traf der FT Petra Mahr-Richter, Leiterin der Dance-Street und Sportlehrerin am Kaspar-Zeuß-Gymnasium, zum Interview. Darin verrät sie, was für sie das Besondere an dieser Show ist, warum ihr beim Bügeln die besten Ideen kommen und warum die Zuschauer vier Jahre auf die achte Dance Street warten mussten.
Nach vier Jahren Pause geht es weiter mit der Dance Street - warum war die Auszeit nötig?Petra Mahr-Richter: Wenn die Schüler nach dem Abitur weggehen, muss ich immer wieder neu aufbauen und irgendwann von vorne anfangen. Bis eine Gruppe soweit ist, dass sie wirklich bühnenreif ist, dauert das schon ein paar Jahre. Die Tanzgruppe muss sich ja unheimlich viele Choreografien merken, und da muss jeder Schritt sitzen. Dafür brauche ich ein Team, das mit viel Engagement dabei ist und vor allem auch viel Freizeit investiert.
Worauf können sich Zuschauer bei dieser Dance Street freuen?Diesmal wird es ein bisschen anders als in den Vorjahren. Auf der Showbühne und auf einer Videoleinwand werden wir fast 30 Jahre Tanzgruppe Revue passieren lassen. Sicher werden sich auch viele Ehemalige auf der Videoleinwand wiederfinden. Die Wettkampftänze sind der eigentliche Leitfaden, eingebaut in ein buntes Showprogramm. Ich habe eine tolle Turngruppe, die spektakuläre Akrobatik- und Turnnummern zeigen wird. Auch einige Kollegen werden mit auf der Bühne sein, aber mehr wird nicht verraten. Die Zuschauer sollen sich überraschen lassen.
Dance Street im neuen Kreiskulturraum - wie finden Sie ihn?Er ist einfach total klasse. Da musste ich jetzt einfach noch einmal zuschlagen, weil ich bis jetzt immer nur im alten aufgetreten bin. Ich habe dieses Jahr sogar bewusst die Kulissen weggelassen, die sonst immer mit das Aushängeschild der Dance Street waren. Aber die würden bei dieser Show nur stören. Die neue Bühne kommt mir besonders entgegen, denn die Wettkampftänze werden auf einer Fläche von 15 auf 15 Meter gezeigt. Dadurch, dass die Bühne nach hinten erweitert wurde, wirken die Choreografien und Turnnummern noch besser, weil mehr Platz vorhanden ist.
Was fasziniert Sie am Tanzen und Turnen?Eigentlich alles. Ich habe schon als Kind geturnt, und das Tanzen ist schon immer meine große Leidenschaft. Es macht einfach Spaß, wenn ich mir eine Choreografie ausdenke, die dann von der Gruppe beim Auftritt super präsentiert wird. Das Ausprobieren und Einstudieren ist meine Faszination.
Wie kommen die Choreografien zustande?Die besten Ideen kommen mir beim Bügeln, beim Autofahren oder einfach spontan, wenn ich ein bestimmtes Lied höre, das mir gefällt. Schon fallen mir ganz viele Schritte ein, die ich dann am besten gleich ausprobieren muss. Und wenn ich dann einen Anfang habe, dann purzeln die Ideen nur so. Wie bei dieser Show. Ich tüftele so lange, bis es passt, und oft wird das Grundgerüst länger als geplant. Da bin ich eine richtige Perfektionistin. Wobei ich es inzwischen etwas gelassener sehe, das bringt die Erfahrung mit sich.
Sind sie nicht mehr aufgeregt?Jetzt in der heißen Phase kommt natürlich auch die Aufregung. Da kommt es schon auch vor, dass sich jemand verletzt und man hoffen muss, dass alle wieder rechtzeitig fit sind. Denn bei so einer großen Show und den vielen Mitwirkenden wird es schwierig, wenn jemand fehlt.
Was macht Ihnen bei der Dance Street am meisten Spaß? Es ist ja in der heutigen Zeit nicht immer einfach, junge Leute zu motivieren. Aber ich habe ein ganz tolles Team am Start und es ist auch super, dass wieder Ehemalige mit dabei sind, die bereits im Berufsleben stehen und Familie haben. Und wenn sich die Helfer Urlaub nehmen, um bei der Show dabei zu sein, finde ich das einfach toll.
Wie wichtig ist die Auswahl des Teams?Wenn man so eine Show aufbaut, geht es natürlich nicht, dass man zum Beispiel bei einer Tanzchoreo jeden Schritt hundertmal erklärt. Du machst es ein- bis zweimal vor und dann muss geübt werden, bis es sitzt. Dann geht es schon mit dem nächsten weiter. Wenn man sich gezielt auf einen Wettbewerb oder auf eine Show wie die Dance-Street vorbereitet, muss man ein Team haben, das die richtigen Voraussetzungen mitbringt und vorgeschult ist. Die Aufbauphase ist, wie gesagt, enorm wichtig.
Welche Vorbereitungen sind neben den Proben noch nötig?Da gibt es noch ganz, ganz viele. Was diesesmal sehr aufwendig war und was für die einzelnen Programmpunkte einfach wichtig ist, ist die passende Musik. Bis die Musikstücke herausgesucht und perfekt geschnitten sind, dauert schon seine Zeit.
Für die Videoleinwand musste ich die alten Videos raussuchen und teilweise von VHS auf die neue Technik überspielen lassen. Mit meinem Kollegen von der Film-AG habe ich dann alles passend geschnitten, das kostet Zeit und Geduld. Dann kommen natürlich noch die vielen Kostüme dazu. Wir haben über 3000 Kostümteile im Einsatz, und da müssen ja viele an die jeweilige Tänzerin oder Turnerin angepasst werden. Bis so eine Show steht, braucht es viele kleine Mosaiksteine, die dann das große Ganze bilden.
Wird es noch mehr Dance-Streets geben? Wenn nach der letzten Show abgebaut wurde, saß ich immer ganz wehmütig im Saal und mir kamen dann schon wieder Ideen für das nächste Mal. Die anderen sagen immer: Nach der Dance-Street ist vor der Dance-Street.
Irgendwann wird sicher mal Schluss sein, aber wann das sein wird, das wird sich zeigen. Jetzt freuen wir uns erstmal auf die Dance-Street VIII .
Das Gespräch führte
Lisa KieslingerEs gibt noch KartenTermine Donnerstag, 29. Juni; Samstag, 1. Juli; Sonntag, 2. Juli; Freitag, 7. Juli; Samstag, 8. Juli; Sonntag, 9. Juli. Beginn ist jeweils um 19 Uhr im Kreiskulturraum in
Kronach.
Kartenvorverkauf Im Sekretariat des KZG, Pommes & Fritz in Kronach, Caerobics in Kronach und in der Friesierstube in Kronach. Eintritt: zehn Euro