Viel Platz für die Fantasie

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Christian Ianza möchte mit seiner Stiftung Kunstschaffende über die Landesgrenzen hinaus vernetzen. Bei der Ausstellung "Anfang / Beginn" ist er mit zahlreichen eigenen Exponaten vertreten. Foto: Heike Schülein
Christian Ianza möchte mit seiner Stiftung Kunstschaffende über die Landesgrenzen hinaus vernetzen. Bei der Ausstellung "Anfang / Beginn" ist er mit zahlreichen eigenen Exponaten vertreten. Foto: Heike Schülein
 
Christian Ianza möchte mit seiner Stiftung Kunstschaffende über die Landesgrenzen hinaus vernetzen. Bei der Ausstellung "Anfang / Beginn" ist er mit zahlreichen eigenen Exponaten vertreten. Foto: Heike Schülein
Christian Ianza möchte mit seiner Stiftung Kunstschaffende über die Landesgrenzen hinaus vernetzen. Bei der Ausstellung "Anfang / Beginn" ist er mit zahlreichen eigenen Exponaten vertreten. Foto: Heike Schülein
 

Ausstellung  Deutsche und rumänische Kunstschaffende präsentieren ihre Werke. Unter dem Motto "Anfang/Beginn" sind sie bis zum 29. Mai in der Galerie des Landratsamts zu sehen.

von unserer Mitarbeiterin Heike Schülein

Kronach — Abwechslung, Begegnung und Intensität - So lässt sich die Ausstellung der Ianza-Art Inter-Cultural beschreiben. Unter dem Titel "Anfang/Beginn" bringt sie mit Peter Bannert, Horst Böhm, Walter Busch, Gila Dressel, Doris Hofmann, Helmut Schäl sowie Karin Schöntag deutsche sowie mit Eugen Bencau, Petru Birau, Titus Blaj, Simonel Bucur, Sorin Oprea, Daniela Pasca, Angela Parvu und Christian Ianza rumänische Künstler zusammen. Deren Werke sind zwar unterschiedlich, finden in der gewählten Konstellation aber wunderbar zusammen.
Der Rundgang erfrischt, regt an und beflügelt die Fantasie. Vertreten ist dabei ein bunter Mix an Stilen und Techniken: Gemälde in Aquarell- sowie Acryl-, Öl- und Mischtechnik, Grafiken, Skulpturen aus Holz, Keramik und Bronze, Glasobjekte, allesamt mit geübtem Händchen gekonnt "in der Nachbarschaft" angeordnet.
Mit viel Platz für eigene Fantasien, Wahrnehmungen und Empfindungen entdeckt der Betrachter dabei immer wieder Neues.
Vor Kurzem wurde im rumänischen Petrosani die internationale "Ianza-Art"-Stiftung ins Leben gerufen. Initiator ist der im Landkreis Kronach bekannte Keramiker und Bildhauer Christian Ianza, der bereits bei zahlreichen HolzART-Aktionen oder der ARTkronach sowie Mitwitzer Künstlermärkten - vorrangig in der Zusammenarbeit mit Ingo Cesaro - mitwirkte.

Über die Grenzen hinweg

Ianza freute sich bei der Eröffnung über den guten Zuspruch zur Ausstellung im Landratsamt, zu der er auch einige Aussteller begrüßte. Seine Stiftung will Kunstschaffende über die Landesgrenzen vernetzen. "Mit der Stiftung möchte ich das Beste für meine Leute - für rumänische Künstler, die in Deutschland nicht so oft ausgestellt werden, aber auch für deutsche Künstler, deren Werke kaum im Ausland zu sehen sind", betonte Ianza, der selbst in der Galerie des Landratsamts schon drei Ausstellungen hatte. In Rumänien gab es bereits vier Ausstellungen der "Ianza-Art"-Stiftung. Zum ersten Mal präsentiert sich die junge Initiative nun auch in Deutschland.
Die Orts-Wahl für die Ausstellung kommt nicht von ungefähr. Schließlich hat der Stiftungspräsident kürzlich sogar ein Gebäude in Kleinvichtach erstanden, das nun für interkulturelle Sommerakademien genutzt werden soll. "Anfang/Beginn" ist die Erfüllung eines Wunschs und die Verwirklichung eines Traums. Es ist ein Projekt, das auf der Basis kulturellen Schaffens und Wirkens hoffentlich viel Positives im Valea Jiului, dem einstigen Schiltal, entstehen lassen kann", so Ianza. Mit diesem Vorhaben wolle man Interessierte aus anderen Kulturkreisen für die Gegend begeistern und damit auch das Schiltal international bekannt machen.
Das Vorhaben, ein solches Kulturprojekt auf den Weg zu bringen, bestehe schon lange. Hoffnung habe er aber erst geschöpft, als er nach zwanzigjährigem Kampf die Besitztümer seiner Familie zurückerlangt habe. Dank dieser neugewonnenen, soliden Grundvoraussetzung und mit der engagierten Hilfe einiger ihm nahe stehender Menschen habe er die Stiftung gründen können. So könne nun ein Kulturzentrum entstehen, das im Sinn seiner Vorfahren, seiner eigenen Weltsicht und zum Wohl seiner Heimat wirken solle.

Beitrag für die Region

Sein Urgoßvater Vasile Ianza habe den Bau des Gebäudes und der gesamten Kolonie Ianza veranlasst und finanziert. Er war Prätor und Vorsitzender Prätor (Leiter der Verwaltung und Polizei) des Landkreises Petrosani und wurde am Ende des Ersten Weltkriegs mit dem Orden "Steaua Romaniei" für seine Verdienste um das Tal ausgezeichnet. Nach der Vereinigung Siebenbürgens mit Rumänien wurde sein Urgroßvater der erste rumänische Stellvertretende Präfekt und dann Präfekt des Landkreises Hunedoara. "Gerne folge ich dieser Tradition, allerdings für den Bereich der Kultur, und hoffe, damit in meiner Generation einen ebenfalls fruchtbringenden Beitrag für unsere Region zu leisten", betont Ianza.
Kreiskulturreferentin Gisela Lang gestand, dass sie einmal mehr dem Charme von Ianza, den sie schon seit 22 Jahren kenne, nicht habe widerstehen können. Da die Ausstellung heterogen sei, habe sich auch das Hängen der Bilder sehr schwierig gestaltet. Die Begrüßung der Gäste oblag der weiteren stellvertretenden Landrätin Jutta Laczó(SPD). Sie freute sich über die - in ihren Augen - besondere Ausstellung, deren "Sprache" alle Besucher verstehen könnten.

Bilder:
8507, 8509: Bei der Vernissage wurden rumänische und fränkische Spezialitäten gereicht. Das Bild zeigt (von links) Kreiskulturreferentin Gisela Lang, Dorin Oprea, die weitere stellvertretende Landrätin Jutta Laczó, Stiftungspräsident Christian Ianza, Peter Bannert, Gila Dressel, Karin Schöntag und Walter Busch.