"Uns fallen mehrere Probleme auf die Füße"

2 Min
Die Dacheindeckung des Altbaus der Grundschule Weißenbrunn muss dringend saniert werden. Ziegel könnten herabfallen. Foto: K.- H. Hofmann
Die Dacheindeckung des Altbaus der Grundschule Weißenbrunn muss dringend saniert werden. Ziegel könnten herabfallen.  Foto: K.- H. Hofmann

In Weißenbrunn beschäftigten sich die Räte mit der Erneuerung der Fenster bei der Feuerwehr sowie dem maroden Grundschuldach. Gerade Letzteres kann zu einer Gefahr werden, da die lockeren Ziegel in den Pausenhof stürzen könnten.

Der Bau- und Umweltausschuss der Gemeinde Weißenbrunn befasste sich in seiner Sitzung am Dienstag mit der Ersatzbeschaffung von Fenstern für das Feuerwehrhaus, mit der Sanierung der Dacheindeckung der Grundschule und beschloss die Landschaftspflegemaßnahmen nach Vorschlag durch den Landschaftspflegeverband Frankenwald.

Am Dach des Uraltbaus der Grundschule besteht unbedingt Handlungsbedarf. Es besteht Gefahr für Menschen durch herabfallende Ziegel, informierte Bauamtsleiter Jürgen Fenner das Gremium. Eine eingehende Untersuchung durch die Verwaltung habe ergeben, dass die Biberschwanz-Ziegel-Eindeckung, welche sich auch über das angebaute Mietshaus erstrecken, an vielen Stellen gebrochen und bereits sehr verwittert sind. Einige Dachziegel sind teilweise in der Mitte quer gebrochen und drohen ebenfalls abzurutschen.


Mindestens 30 Jahre alt

Zudem haben die vorhandenen Tonziegel nur einen Falz, mit der sie an den Dachlatten eingehakt sind. Diese sind zum Teil morsch und beginnen abzuplatzen. Nach Auskunft eines Dachdeckermeisters dürften die Ziegel mit nur einem Falz mindestens 30 Jahre alt sein, da seitdem die Biberschwänze nur noch mit zwei Falzen produziert werden.

"Feuchtigkeit dringt durch viele undichte Stellen ins Gebäude ein, die Dachziegel beginnen sich aufzulösen, eine Falz einhängung ist an vielen Stellen praktisch nicht mehr vorhanden. Es muss dringen gehandelt werden", so Fenner.

Nach Auffassung der Verwaltung stellt die schadhafte Dacheindeckung mit fehlender Schneefangsicherung am Schulgebäude eine potenzielle Gefahr dar und sollte schnellstmöglich saniert werden. Es ist nicht auszuschließen, dass auch weiterhin sich Ziegel lösen oder zerbrechen und in die Tiefe in Richtung Pausenhof stürzen werden.

Als mögliche Kosten nannte die Verwaltung für eine Sanierung der gesamten Dachfläche mit Biberschwanz circa 65 350 Euro, die Sanierung nur des Schuldaches würde sich auf geschätzte 38 640 Euro belaufen. Eine Sanierung alternativ mit Betonziegel kostet schätzungsweise 48 580 bzw. 29 190 Euro geschätzt. Das Gremium stimmte einer sofortigen ersten Maßnahme zur Sicherheit für die Schüler einstimmig zu.


Holzfäulnis bei der Feuerwehr

"Uns fallen mehrere Probleme auf die Füße", meinte Jürgen Fenner und sprach das nächste Projekt, die Fenster-Erneuerungen am Feuerwehrhaus in Weißenbrunn an. Er informierte die Räte, dass nahezu alle verbauten Holzfenster und sonstige Holzbauteile mehr oder weniger große Farbabplatzungen aufweisen, sodass Feuchtigkeit ungehindert in das Holz eindringen kann und sich so Holzfäule ausbreitet. Eine Reparatur sei unwirtschaftlich, so der Bauamtsleiter.

Auch hier waren sich die Räte einig, dass spätestens nächstes Jahr gehandelt werden muss. Daher wurde die Verwaltung mit den Vorbereitungen der Ausschreibungen und Einholung von Angeboten beauftragt, um Anfang nächsten Jahres die Arbeiten vergeben und durchführen zu können.

Heinz Krause (FW) monierte, dass das Ausschussgremium immer erst informiert werde, wenn alles schon zu spät zu sein scheint. Warum prüft man nicht früher die Objekte und tut mehr für die Instandhaltung? Bürgermeister Egon Herrmann (SPD) sprach davon, dass man sehr wohl wisse, dass es da oder dort fehle und hake, aber wenn sich eine Situation noch nicht so verschärft habe, dass ein unmittelbarer Handlungsbedarf bestehe habe auch das Gremium einer Verschiebung wegen Geldknappheit immer zugestimmt, weil sich andere Baustellen als notwendiger und wichtiger hervortaten.
Für die Glockenanlage in Wildenberg wurde die Verwaltung beauftragt ein weiteres Angebot für die Umstellung auf Linearbetrieb einzuholen. Gegen diesen Beschluss stimmte Herbert Spindler (FW), der gerne weitergehende Angebote gehabt und auch eine Reparatur der Turmuhr in Erwägung gezogen hätte.

Die vom Landschaftspflegeverband Frankenwald vorgeschlagenen Landschaftspflegemaßnehmen in der Gemeinde Weißenbrunn fanden einstimmiges Votum. Das sind unter anderem, Amphibienzaun in Gössersdorf, Beweidung mit Schafen/Ziegen in Gössersdorf und Wildenberg, Entbuschungen in Gössersdorf.


Kniestockhöhe macht Sorgen

Weil eine Bauvoranfrage auf Neubau eines Einfamilienhauses mit integrierter Garage etliche Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplanes am Mühläcker II erforderlich mache, wurde vom Bauamtsleiter und vom Gremium dem Baubewerber empfohlen, weitere Unterlagen vorzulegen, um in einer nächsten Sitzung weiter zu beraten. Insbesondere die Knie stockhöhe macht der Verwaltung Kopfzerbrechen. Die Bauvoranfrage soll in nächster Sitzung erneut vorgelegt werden.