Nach langem Hin und Her stimmten die Pressiger Räte dennoch mit deutlicher Mehrheit zu, zwei Traktoren nach fünf Jahren auszutauschen.
Die Gemeinde Pressig will ihre Fahrzeugflotte im Bauhof erneuern. In der jüngsten Sitzung am Montag stimmte das Ratsgremium der Anschaffung zweier neuer Schlepper für den Bauhof zu.
Martin Welscher (FW) erboste sich gegen diesen "kleinen Luxus", alle fünf Jahre zwei neue Nutzfahrzeuge in der Gemeinde anzuschaffen. Kein Privatunternehmen könne sich so etwas leisten, auch die Gemeinde nicht, meinte Welscher. Doch laut Verwaltung und Bauhof sind Ersatzbeschaffungen nötig. Zum neuerlichen Antrag der Verwaltung und des Bauhofes auf Ersatzbeschaffung zweier Traktoren erklärte Bürgermeister Hans Pietz (FW), dass die fünfjährige Leasingdauer der beiden großen Traktoren des Bauhofs zum 31. Oktober 2015 auslaufe. Eine Ersatzbeschaffung sei aus Sicht der Verwaltung und der Bauhofmitarbeiter notwendig. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre hätten gezeigt, dass die Bauhof traktoren nach fünf Jahren beträchtliche Mängel zeigten.
Das Schadensbild der jetzt zur Ersatzbeschaffung anstehenden Traktoren sei in etwa vergleichbar mit denen der Traktoren die 2010 ausgetauscht worden seien. Die anstehenden Reparaturen der beiden Traktoren müssen in die Gesamtkostenbewertung einbezogen werden, ebenso wie der in den Folgejahren erhöhte Reparaturbedarf der beiden Schlepper und deren Anbaugeräte. Laut Berechnung der Verwaltung sei eine Ersatzbeschaffung sinnvoll, so der Bürgermeister, der folgende Zahlen vorlegte. Aufgrund der sehr guten Rücknahmekonditionen bei der Anschaffung von Fendt- Traktoren können für das Fendt-Paket in der 150-PS- Klasse Leasingraten von 27 217,68 Euro jährlich erzielt werden, während man für John Deere-Traktoren in der gleichen PS-Klasse ein jährliches Leasing von 37 970,52 Euro bezahlen müsste. Derzeit zahlt die Gemeinde 43 000 Euro an jährlicher Leasingrate und käme mit dem neuen Leasingvertrag auf eine Einsparung von annähernd 16 000 Euro jährlich. Dies sei eine beträchtliche Ersparnis.
"Kauf der alten ist keine Option" Aus Sicht der Verwaltung und der Bauhofmitarbeiter ist der Kauf der gebrauchten Traktoren keine wirtschaftliche Option, da einerseits jedes Fahrzeug mit einer umfangreichen Mängelliste behaftet sei und andererseits aufgrund der Erfahrungen nach dem fünften Nutzungsjahr die Schadensanfälligkeit deutlich steige.
Welscher wollte die Schlussrate nach fünf Jahren wissen, die in der Rechnung der Verwaltung nicht erwähnt worden sei. Kämmerer Heinrich Grebner nannte dazu rund 58 000 und rund 57 000 Euro pro Schlepper. Bürgermeister Pietz wies die Vorbehalte von Welscher zurück. In keinster Weise leiste sich die Gemeinde Luxus mit der Ersatzbeschaffung von zwei Traktoren. Der Bauhof braucht intakte und zuverlässige Geräte. Folgende Beschlüsse wurden gefasst: Als Ersatz für die beiden jetzigen Traktoren werden Neufahrzeuge im Wege des Leasings angeschafft. Und der zweite Beschluss lautete: Der Auftrag für die Lieferung von zwei Kommunaltraktoren wird an die Baywa, Kronach vergeben. Die Anschaffungskosten einschließlich Winterdienstgeräte belaufen sich auf 285 302,50 Euro. Die beiden vorhandenen Schlepper der Marke John Deere nimmt die Baywa zu 111 400 Euro in Zahlung, nachdem sie der Markt Pressig von der Deutschen Leasing für Sparkassen und Mittelstand GmbH zum Gesamtbetrag von 57 316,48 Euro abgelöst hat.
Die neuen Traktoren werden wiederum über die Leasinggesellschaft der Sparkasse finanziert. Hierbei ist die Differenz der beiden gebrauchten Schlepper zwischen Rücknahme durch die Leasinggesellschaft und Übernahme durch die Baywa in Höhe von 54 083,52 Euro als Sonderzahlung für die Leasingfinanzierung einzubringen. Damit belaufen sich die monatlichen Leasingraten auf 2268,14 Euro auf 60 Monate Laufzeit. Bei Gegenstimmen von Didier Couderc (FW) und Martin Welscher wurden beide Beschlüsse mit 13:2 Stimmen angenommen.
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