Tolle Premiere, gelöste Stimmung

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Die Premierenfeier auf der Bastion Marie war sehr gut besucht. Fotos: Nicole Julien-Mann
Die Premierenfeier auf der Bastion Marie war sehr gut besucht. Fotos: Nicole Julien-Mann
Landrat Klaus Löffler, Anton Hepple und Prof. Dr. Christiane Fritze freuten sich über die gelungene Premiere.
Landrat Klaus Löffler, Anton Hepple und Prof. Dr. Christiane Fritze freuten sich über die gelungene Premiere.
 
Sonja Welsch gab ihr Feedback direkt an Stefan Haufe (künstlerischer Leiter). Im Hintergrund freut sich Klaus Meile.
Sonja Welsch gab ihr Feedback direkt an Stefan Haufe (künstlerischer Leiter). Im Hintergrund freut sich Klaus Meile.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Nach dem gelungenen Auftakt der Rosenberg-Festspiele feierten die Gäste beschwingt und heiter auf der Aftershow-Party vom "Wirtshaus im Spessart".

Belohnungen gibt es normalerweise nach vollbrachter Tat. Aber Kronachs Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein ging in Vorleistung - mit einer großen Packung Pralinen, "damit jeder vom Ensemble eine abbekommt". Minutenlang stand die Schachtel in der prallen Sonne während seiner Begrüßungsrede, da wird das Teilen unter Umständen ein bisschen schwierig. Mit drei Regisseuren für drei Stücke habe man die Kreativität und künstlerische Kompetenz verdreifacht, so der Bürgermeister. Da war der Wunsch Vater des Gedankens, denn den Beweis galt es noch anzutreten - das Stück hatte noch nicht begonnen.

Der neue künstlerische Leiter Stefan Haufe, vor Aufregung etwas kurzatmig, bedankte sich bei den Kronachern für die Gastfreundschaft. Die wolle man jetzt mit gutem Theater zurückzahlen. Sprach's und das Ensemble tat's. Das Publikum ging von Anfang an mit und revanchierte sich nach gut anderthalb Stunden mit minutenlangem Applaus für einen witzigen temporeichen Theaterabend.


"Felsen" vom Herz gefallen

"Mir ist ein Felsen vom Herz gefallen." Sichtlich erleichtert war Wolfgang Beiergrößlein nach der Vorstellung. Und Rainer Kober, Vorsitzender von Kronach Creativ, bekannte, aus Rührung über den Erfolg sogar ein Tränchen verdrückt zu haben. Es hat aber auch alles gepasst an diesem Abend. Die dunklen Wolken waren brav vorbeigezogen, die Temperaturen sommerlich warm, und das Ambiente auf der Festung mit dem Blick auf Kronach und den Frankenwald sind einfach nicht zu toppen.

Für stimmungsvolles Ambiente unter den Bäumen hatte das Team der Bastion Marie gesorgt, nicht nur mit Kerzen und kühlen Drinks, sondern auch mit der eleganten Barmusik vom Trio Barfly. So sind dann auch fast alle geblieben - und dem lustigen Theaterevent folgte eine fröhliche Aftershow-Party.

Kritische Stimmen waren so gut wie nicht zu vernehmen - alle lobten den frischen Wind, das hervorragend besetzte Ensemble und "dass es halt einfach mal etwas Neues" zu sehen gab. Die Qualität der Schauspieler wurde hervorgehoben und man freute sich über das Wiedersehen mit den Statisten - wenn auch einige vermisst wurden. Rosi Ross jedenfalls war wieder dabei, sogar in zwei Sprechrollen. "Es lief rund, weil alle miteinander gespielt haben". Nach 20 Jahren sei ein deutlicher Umbruch zu sehen, Theater pur, so das Fazit von Ute Fischer Petersohn. Außerdem bewundere sie den Mut zum Singen.


Lachen ist übergesprungen

"Wie neuer Wein", schwärmte Sonja Welsch vom Café Kitsch. Auch Touristikchefin Kerstin Löw war happy: die Premiere sei geglückt, das Lachen sei auf die Zuschauer übergesprungen, das Ensemble habe wunderbar gespielt, das Gute-Laune-Theater habe somit funktioniert.

Schauspieler Klaus Meile, der im Stück den Steuereintreiber und den Grafen von Sandau gibt, lobte das Publikum, das ordentlich Stimmung gemacht habe. Bei der Adaption der Texte hätten sie die "Lizenz zum Blödeln" gehabt - so entstanden die witzigsten Kalauer.


Professorin ist "platt"

Nur Positives kam auch vonseiten der Ehrengäste: Die neue Coburger Hochschulpräsidentin Professorin Dr. Christiane Fritze war "platt, dass eine Art von Musical" gegeben wurde. Der Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung in Oberfranken, Anton Hepple, sprach gar von einer "Riesenaufführung". In diesem Tenor könnte es ewig weitergehen. Landrat Klaus Löffler fasste es am besten zusammen: "Tolle Premiere, tolles Stück, frisch und spritzig, ein starkes Ensemble, das in Gänze geglänzt hat. Die Rosenbergfestspiele sind einen Besuch wert!" Dazu besteht noch bis Ende August die Gelegenheit. Und die Pralinen für das Ensemble? Die sind wahrscheinlich dahin geschmolzen. Genauso wie das Publikum.