Das Tierheim Kronach berichtet vom unglaublichen Schicksal der Husky-Dame Luna. Wie die Tierschützer mitteilen, sei sie "ohne Zweifel einer der ärmsten Hunde, die wir jemals in unserem Tierheim beherbergt haben".
- Tierheim Kronach über Hündin Luna - "wie viel Pech kann ein Hund haben?"
- "Schlimmster Albtraum war Realität geworden": Das ist ihr schweres Schicksal
- "So gut wie keine Hoffnung": Warum die Tierschützer trotzdem nicht aufgeben
"Ganz ohne Zweifel ist Luna einer der ärmsten Hunde, die wir jemals in unserem Tierheim beherbergt haben", teilte das Tierheim Kronach am Donnerstag (28. September 2023) auf Facebook mit. Demnach habe das Team Luna bereits im Juli 2022 kennengelernt. "Damals erreichte uns ein Anruf unserer Amtstierärztin mit der Bitte, sofort eine Husky-Hündin abzuholen, die in der prallen Sonne ohne Schatten und Wasser vor einem Haus angebunden sei", heißt es vonseiten der Tierschützer. Aber das sei erst der Anfang eines schier nicht enden wollenden Leidenswegs gewesen.
Tierheim Kronach über Sorgen-Hund Luna: "Schlimmster Albtraum war Realität geworden"
"Bei unserem Eintreffen stellte sich heraus, dass Luna, die offensichtlich blind zu sein schien, sehr abgemagert und ungepflegt war und vor lauter Durst mehrere Näpfe Wasser, die wir ihr anboten, nacheinander und in einem Zug austrank", erinnern sich die Tierschützer an den ersten Kontakt mit der Hündin. Auch das ihr angebotene Futter habe sie demnach "mit Heißhunger angenommen". Eine Untersuchung beim Tierarzt am darauffolgenden Tag habe ergeben, dass Luna Diabetes hat und dadurch tatsächlich erblindet war. "Ein Leidensweg, der sich über Monate hinzog" sei es gewesen, bis Lunas Blutzucker wieder halbwegs gut eingestellt war. "Einmal hatte Luna einen richtigen Kollaps und wäre fast gestorben", berichten die Tierschützer. Inzwischen bekomme sie zweimal täglich immer exakt zur selben Zeit Insulin gespritzt.
Doch damit nicht genug. "Schon relativ kurz nach ihrer Ankunft im Tierheim bemerkten wir, dass Luna immer wieder aus dem rechten Ohr blutete", heißt es vonseiten des Tierheims. In der Tierklinik sei dann ein Tumor im Gehörgang diagnostiziert worden, der schließlich mitsamt dem Gehörgang operativ entfernt werden musste. Als Folge der OP sei Luna auf dem rechten Ohr fast taub. Doch auch hier ist "Lunas" unfassbare Leidensgeschichte noch nicht zu Ende. Nur wenig später habe sie nämlich begonnen, auch aus dem linken Ohr zu bluten. "Der schlimmste Albtraum war Realität geworden: auch der linke Gehörgang war von einem Tumor durchzogen".
Weil man wusste, dass sie nach einer OP auch auf dem rechten Ohr taub sein würde, habe man versucht, die Operation so lang wie möglich aufzuschieben. Schließlich habe man aber keine andere Wahl mehr gehabt, denn Luna einzuschläfern sei für die Tierschützer "nach allem, was sie und wir schon mitgemacht und überstanden hatten" nicht infrage gekommen. "Luna ist nun nicht nur blind, sondern auch fast taub", erklärt das Tierheim. "Was soll man sagen? Blind, taub, Diabetes - wenn es einen Preis für den größten Pechvogel gäbe, hätte Luna sicher gute Chancen auf den ersten Platz."
"Bräuchte ganz besondere Tierfreunde": Tierschützer suchen neues Zuhause tapferen Hund
Aufgrund ihrer "doppelten Behinderung" haben die Tierschützer aktuell "so gut wie keine Hoffnung" jemals ein liebevolles Zuhause für ihr "Sorgenkind" zu finden. Trotzdem wollen sie es zumindest versuchen. Luna sei "nach über einem Jahr Tierheim-Aufenthalt endlich so weit aufgepäppelt und wiederhergestellt, dass wir sie guten Gewissens abgeben könnten", so das Tierheim. "Luna bräuchte ganz besondere Tierfreunde, die sich weder an ihren Behinderungen oder an den Tierarztkosten stören noch vor dem zweimal täglichen Insulin-Spritzen zurückschrecken", erklären die Tierschützer.
Die Husky-Dame sei demnach "freundlich zu allen Menschen, erschrickt nicht, wenn man sie anfasst und hat auch mit größeren und vernünftigen Kindern keine Probleme". Allerdings sollten die Kinder "alt genug sein, um ihre doppelte Behinderung zu verstehen und darauf Rücksicht zu nehmen". Luna sei zudem sehr verschmust und genieße es, wenn man sich Zeit für sie nimmt und sie streichelt. Obwohl sie nichts sehe und nur wenig höre, sei es erstaunlich, wie gut sie zurechtkommt. "Natürlich stößt sie immer wieder irgendwo an, aber das scheint ihr nichts auszumachen, denn sie tastet sich mutig überall voran und hat keine Angst, ihre Umgebung zu erforschen", heißt es vonseiten des Tierheims.