Thomas IV. war Prinz "Pepsi"

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Prinzessin Katrin I. und Prinz Thomas VI. geben am 11. November das Narrenzepter der Kroniche Fousanaocht weiter - an wen, das ist eines der bestgehüteten Geheimnisse der Kreisstadt. Die scheidenden Regenten blicken auf ihr Amtsjahr.

Einen "alkoholfreien" Prinzen hatte die Kroniche Fousanaocht in ihrer 47-jährigen Geschichte noch nicht. Das brachte Thomas Pohl in der zurückliegenden Narrensaison den Spitznamen Prinz "Pepsi" ein. Zum Ausklang ihrer närrischen Regentschaft ziehen Katrin I. und Thomas IV. ihr persönliches Resümee. Am 11.11. endet ihre Amtszeit mit der Inthronisation des neuen Prinzenpaars.
"Die Saison geht eigentlich nur bis Aschermittwoch. Wir sind also faschingstechnisch seit einem halben Jahr arbeitslos", sagt Thomas Pohl in den letzten Tagen seiner Regentschaft als Prinz der Kronacher Narren lachend. "Es war schön, amüsant. Wir haben es nicht bereut", zieht der Narren-Regent voller Überzeugung Bilanz, obwohl er eingesteht, sich selbst zunächst gegen das närrische Ansinnen gesträubt zu haben. "Er hat sich gut geschlagen", erhält Thomas denn auch ein Lob von seiner Narren-Prinzessin Katrin, im wirklichen Leben dessen Ehefrau. "Als wir vor drei Jahren nach Kronach gezogen sind, habe ich schon gehofft, dass wir irgendwann einmal gefragt werden", ging für Katrin Pohl der Wunsch, ebenso wie ihre Mutter Faschingsprinzessin zu werden, in Erfüllung.
Eine wichtige Stütze war für das Prinzenpaar der Kanzler der Kroniche Fousanaocht, Georg Löffler. Bei zahlreichen Treffen sei für den jeweiligen Anlass gedichtet worden. Der Humor des Kanzlers habe stets ins Schwarze getroffen, sind die beiden dankbar nicht nur für diese Unterstützung. Georg Löffler stand dem Prinzenpaar nämlich auch als Chauffeur zur Verfügung. "Einmal bin ich gefahren. Ich habe ja nie etwas getrunken. Das hatte es in der Geschichte der Kroniche Fousanaocht zuvor auch noch nicht gegeben."
"Ich hatte schon ein bisschen Angst, bei vier Büttenabenden fünf Stunden das Gleiche zu sehen und zu hören. Ich bin eher der Mensch, der selbst Aktion braucht", erzählt Prinzessin Katrin von ihrer anfänglichen Sorge. Diese sei jedoch unbegründet gewesen. Zum einen habe sie als Prinzessin ja selbst einen Auftritt gehabt. Zum anderen, das bestätigt auch Thomas Pohl, habe man an jedem Abend auf andere Details geachtet und immer wieder etwas Neues gesehen und gehört. Dies auch, weil ja einige Tage zwischen jeweils zwei Büttenabenden gelegen und die Politik immer neuen Stoff für die Narren geliefert habe. Und schließlich sei man an den verschiedenen Abenden wegen der Wechsel im Elferrat ja immer auch von anderen Menschen umgeben gewesen.
Die narrenfreie Zeit nach dem Fasching hat Katrin und Thomas auch weiterhin mit der Fousanaochts-Familie zusammengeführt. Im Sommer gab es nicht nur ein Tennisturnier. "Wir haben bei uns auch ein Sommerfest ausgerichtet, bei dem ich das Zepter, das mir geklaut worden war, ausgelöst habe", erzählt der Prinz.
"Wir waren schon vorher bei der Fousanaocht und werden ihr auch erhalten bleiben", tauscht Thomas IV. am 11. November das Prinzen- gegen das Elferratssacko. Prinzessin Katrin wird in den Reigen der Elferratsdamen eingebunden.
Die beiden Kleider, die Katrin als Prinzessin getragen hat, will sie aufheben. "Das blaue kann ich bei anderen festlichen Anlässen auch anziehen. Das cremefarbene war mein Hochzeitskleid, das meine Mutter abgeändert hat." Ihre Eltern Waltraud und Helmut Zuber, 1977 Prinzenpaar der Kroniche Fousanaocht, hatten sich damals noch eine fränkische Tracht aus dem Fundus des Landestheaters Coburg ausgeliehen.
Ob das Narrenzepter ein drittes Mal von der Familie Zuber/Pohl geführt wird, wollen Katrin und Thomas noch nicht prognostizieren. Die Söhne Luis und Julius sind, was dem Fasching angeht, "ganz der Papa". "Sie wollen sich noch nicht einmal als Cowboy verkleiden", berichtet Katrin Pohl.