In seiner jüngsten Sitzung hat der Stadtrat die Durchführung eines städtebaulichen Architektenwettbewerbs beschlossen. Hauptstraße und Schlossgarten sollen in den kommenden Jahren aufgewertet werden.
Die Aufwertung der Hauptstraße und des Schlossgartens, die Anbindung der Arnika-Akademie an den Stadtkern, die Platzneugestaltung Mittlere Straße 7, neue Wohnformen im historischen Stadtkern - die Stadt Teuschnitz befindet sich im Blickpunkt einer breitgefächerten Stadtentwicklung. Mit dem Durchführungsbeschluss eines Architektenwettbewerbs erfolgte nun der nächste Schritt in Richtung einer möglichen zukunftsweisenden Veränderung des Stadtbilds.
Laut Seliger sei im Rahmen des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) und der abschließenden Vorbereitenden Untersuchung (VU) für das Handlungsfeld "Städtebau und öffentlicher Raum" die Durchführung eines Architektenwettbewerbs vorgeschlagen und mit der Regierung von Oberfranken abgestimmt worden.
"Die Aufgabenstellung ist so komplex, dass sie nach Meinung der Regierung von einem qualifizierten Planungsbüro erarbeitet werden soll", erklärte sie. Die in der VU definierten Handlungsfelder sehen die Aufwertung der Hauptstraße und des Schlossgartens sowie die Anbindung der Arnika-Akademie an den Stadtkern vor.
Stadtkern ohne Barrieren "Barrierefreiheit steht dabei an vorderster Stelle", betonte sie. Hierfür biete sich ein Realisierungswettbewerb mit Ideenteil an - mit circa 15 teilnehmenden Teams aus Landschaftsarchitekten und Städteplanern. Im Ideenteil könnte die Umnutzung des Anwesens Schwarzes Kreuz sowie "neue Wohnformen im historischen Stadtkern" exemplarisch erarbeitet werden.
"Es handelt sich um eine lange Prozedur", stellte sie klar. Im ersten Schritt werde eine Wettbewerbsbetreuung ausgeschrieben.
Diese bereite die Unterlagen und die Auslobung des Wettbewerbs vor und führe das gesamte Verfahren durch - alles in enger Abstimmung mit der Stadt Teuschnitz und den zuständigen Behörden und Fachstellen. Bürgerveranstaltungen und Befragungen der Bevölkerung würden ebenso durchgeführt wie die abschließende Dokumentation und Ausstellung der Ergebnisse. Von der Sinnhaftigkeit zeigte sie sich überzeugt. "Die Auslobung eines Wettbewerbs zahlt sich immer aus, da wir innerhalb einer gewissen Zeit die beste Lösung erhalten", meinte sie. Wichtig sei es, das Ganze zu betrachten - mit einem Blick von außen, zusammen mit den Bürgern.
So sah es auch Bürgermeisterin Gabriele Weber (CSU). Die Vorstellungen und Bedürfnisse der Bevölkerung hinsichtlich des Stadtbilds seien enorm wichtig.
Der Architektenwettbewerb werde sich inklusive Preisgelder auf rund 150 000 Euro belaufen, was von der Städtebauförderung bezuschusst werde.
Man will jetzt die Wettbewerbsbetreuung ausschreiben. Die Auslobung des Wettbewerbs könne vor Weihnachten erfolgen. 2016 erhalte man die entsprechenden Vorschläge, mit denen man sich in der zweiten Jahreshälfte beschäftigen könne. Für die komplette Umsetzung müssten mindestens zehn Jahre eingeplant werden. Nach dem derzeitigen Stand könne man mit 80 Prozent Förderung rechnen. "Ohne Wettbewerb wird es keine Mittel für den Schlosspark und die weiteren Maßnahmen geben", stellte sie klar und appellierte, den Wettbewerb anzugehen.
Das Gremium stimmte der Durchführung grundsätzlich zu - mit Gegenstimmen von Harald Fehn und Mario Stingl (beide SPD).
Abriss beschlossen Seliger und Weber informierten über verschiedene städtebauliche Maßnahmen. Das seit mehreren Jahren leerstehende und einzustürzen drohende Anwesen Mittlere Straße 7 wurde von der Stadt Teuschnitz gekauft. Das Gremium zeigte sich mit einem Abriss einverstanden. Die Kosten für den Abbruch belaufen sich auf etwa 10 000 Euro.
Aufgrund vermehrter Nachfragen nach Mietwohnungen wird die Stadt einen entsprechenden Fragebogen an Grundstückseigentümer versenden. Die Josef-Stiftung Bamberg suche, so Seliger, nach einem Modellstandort zur Umsetzung von zeitgemäßen Mietwohnquartieren im Kontext von Wohnen, Gesundheit und Soziales. Teuschnitz würde sich als Pilotgemeinde gut eignen.
Besonders leerstehende oder mindergenutzte Gebäude im Stadtgebiet stünden dabei im Blickpunkt.
Bezüglich des Modellvorhabens Landaufschwung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft unterstützen die Stadt Teuschnitz und die Akteure der Arnika-Akademie das Regionalmanagement Kronach bei der Bewerbung für neue Fördermöglichkeiten. Die Richtlinien der Städtebauförderung sehen die Bildung einer Lenkungsgruppe vor. Bis Ende nächster Woche will man dieses Steuerungsgremium in Teuschnitz zusammenstellen.
Auf Wunsch der Regierung soll das - derzeit im Rathaus untergebrachte - Quartiersbüro des Stadtumbaumanagements in ein leerstehendes Gebäudeteil am Marktplatz verlegt werden. Man ist auf der Suche nach entsprechenden Räumlichkeiten. Die Stadt Teuschnitz hat in Abstimmung mit der Regierung ein kommunales Förderprogramm erarbeitet und im Stadtrat beschlossen.
Informationen und Beratung zur Förderung von privaten Sanierungsarbeiten können über das Stadtumbaumanagement vereinbart werden. Hierzu wird in Kürze eine Förderbibel an alle Bürger verteilt.
Neues Logo für die Arnikastadt Die Bürgermeisterin stellte das neue Arnikastadt-Logo vor. Für die Entwicklung des Logos hatte sich ein Kreis aus Stadträten, der Arnika-Arbeitsgruppen und Stadtbürgern gebildet. Es trägt den schiefergrauen Schriftzug Teuschnitz. Zu sehen ist eine stilisierte Arnikablüte in Gelb und Orange. Gegen den Entwurf stimmten Hedwig Schnappauf und Beate Schmidt (FL) sowie Harald Fehn (SPD). Einstimmig wurde beschlossen, dass das Logo markenmäßig geschützt und auf Arnikaprodukten wie auch Schriftwechsel verwendet wird.
Sollten es Vereine und Firmen nutzen wollen, trifft in eindeutigen Fällen die Entscheidung darüber die Verwaltung. Im Zweifelsfall wird die Entscheidung an den Stadtrat weitergeleitet.
Erneuerung für Straßen Das Gremium beschloss den Ausbau der Ortsstraße Neue Siedlung in Haßlach auf Grundlage der Planung des Ingenieurbüros HTS-Plan aus Kronach. Die Ortsstraße ist in einem sehr schlechten baulichen Zustand. Besondere Probleme bereitet das Oberflächenwasser des Talkessels. Der Ausbau der 140 Meter langen Ortsstraße beläuft sich auf insgesamt 200 000 Euro. Am Ende der Ortsstraße ist ein Wendehammer geplant und die Grundstückseigentümer können das Quell- und Oberflächenwasser an den neuen Regenwasserkanal anschließen. Es wird mit einem Staatszuschuss von 90 Prozent auf die zuwendungsfähigen Kosten gerechnet.
Eine Anliegerversammlung findet noch statt. Eine Gegenstimme kam von Michael Hebentanz (FW). Er hatte angeregt, die Maßnahme auf 2016 zu verschieben, da in Sachen Straßenausbaubeitragsatzung derzeit viel im Umbruch sei und bestimmte Onlinepetitionen liefen. Die Bürgermeisterin informierte über den Sachstand Straßenbau Am Roller in Haßlach. Die Firma STK aus Stadtsteinach hat die Bauarbeiten wieder aufgenommen. Man hofft, Ende Juni fertig zu werden.
Diskussion um Briefkopf Mit neun zu fünf Stimmen beschloss das Gremium, dass die Freien Wähler Teuschnitz auf ihrem Briefkopf nicht mehr das städtische Wappen oder andere gemeindliche Hoheitszeichen verwenden dürfen. Das Thema Wappen, Fahnen und Dienstsiegel einer Gemeinde sei - so die Bürgermeisterin - in der Gemeindeordnung geregelt. Von Dritten dürfen sie nur mit der Genehmigung der Gemeinde verwendet werden.
FW-Stadtrat Michael Hebentanz verwende das Stadtwappen --trotz Hinweise - weiter. Heben tanz erklärte, dass er auf dem Briefkopf nur ein Teilmotiv vom Rathaus nutze. Da es sich um ein öffentliches Gebäude handelt, dürfe er das. Das Wappen sei nicht das jetzige. "Die Regelung gilt auch für historische Wappen", beharrte Weber. Gestern teilte Hebentanz mit, bis auf Weiteres das Kaiserreich-Wappen durch das inoffizielle Wappentier von Teuschnitz, einen Ochsen, zu verdecken.