"Die Sicherheit der Kinder steht an erster Stelle", sagte Lehrerin Stephanie Biesenecker. Deshalb beschäftigte sich die Grundschule Tettau in einem zweitägigen Trainingsprojekt mit der Schulwegsicherheit.
Die Schüler von der ersten bis zur vierten Klasse waren in das Training eingebunden und mit Begeisterung dabei. Lara Bräutigam weiß jetzt beispielsweise - wie ihre Mitschüler auch - wie man sich Fremden gegenüber verhält. Sie erzählt über die von Projektleiter Klaus Gerlach beigebrachten Verhaltensweisen: "Der kürzeste Schulweg muss nicht der sicherste sein. In Zukunft gehe ich den Schulweg immer mit mehreren Kindern."
Nach der theoretischen Unterweisung und den praktischen Abwehr-Übungen mit Klaus Gerlach sei sie wesentlich selbstbewusster, stellt Lara Bräutigam fest. Sie wisse jetzt, wie sie sich Fremden gegenüber verhalten müsse, wenn diese sie ansprächen. "Ich habe keine Angst davor, nein zu sagen, wenn ich denke, es könnte eine Gefahr drohen. Und wenn mir jemand zu nahe kommt, kann ich mich auch wehren und habe keine Furcht, sofort laut nach Hilfe zu rufen."
Selbstbewusstsein ist gewachsen Paula Stauch bestärkt diese Aussagen und ergänzt: "Ich habe keine Probleme damit, einem Fremden, der mich angreifen will, gegen das Schienbein zu treten und ihm mit lautem Geschrei und einer deutlich sichtbaren Abwehrhaltung entgegenzutreten. Das hilft bestimmt."
Mike Freyer haben besonders "die praktischen Übungen sehr viel Spaß gemacht. Und sie haben mich bestärkt, auch Erwachsenen, vor allem Fremden, mit Abstand und misstrauisch gegenüberzutreten". Wichtig ist seiner Meinung nach vor allem, sich nicht zu scheuen, laut zu schreien, wenn man glaubt, in Not oder Gefahr zu sein.
Projektleiter Klaus Gerlach ist Trainer an einer Wing-Tsun-Schule und bekräftigte eingangs der zweitägigen Schulaktion: "Sicherheit und Gewaltprävention sind erlernbar!"
Im Zentrum des Projektes standen Tipps für einen sicheren Schulweg und der Aufbau von Selbstbewusstsein. In Rollenspielen übten die Kinder deshalb, typische Konfliktsituationen zu lösen. Das gab ihnen Sicherheit; sie verloren die Angst und lernten Zivilcourage, indem sie Konflikte bewusst deeskalierten.