Ab März 2016 kann man in Kronach "Zukunfts-Design" studieren. Auf dem Areal des Kronacher Fernsehherstellers Loewe scheint man hervorragende Bedingungen gefunden zu haben.
Der Präsident der Coburger Hochschule, Michael Pötzl, gerät schier ins Schwärmen, wenn er von dem neuen Master-Studiengang "Zukunfts-Design" spricht, der ab Sommer 2016 in Kronach angeboten wird.
"Ich finde, das ist es ein tolles Angebot, das in die Zukunft weist. Durch den Studiengang sollen Trends und Entwicklungen aufgegriffen werden", verweist Pötzl auf die Ausrichtung, die im Idealfall in neue Geschäftsfelder oder Produkte münden soll. "Das ist in vielerlei Hinsicht ein Novum."
Die Eckpunkte für den Studiengang stehen fest. Nun ist es an der Coburger Hochschule, "eine Modulstruktur mit unterschiedlichen Formaten" zu entwickeln. Das wird laut Pötzl rund ein dreiviertel Jahr dauern. Im Anschluss daran, werde das Konzept dem zuständigen Ministerium im München zur Genehmigung vorgelegt. Dass die Zusage erfolgen wird, dürfte nur Formsache sein, nachdem mittlerweile die Finanzierung gesichert ist.
"Seit August haben wir Planungssicherheit", spricht Pötzl die jährlich erforderlichen Mittel in Höhe von rund 800 000 Euro an, die der Freistaat übernehmen wird. Unklar war lange Zeit, wo in Kronach der theoretische Unterricht stattfinden könnte. Doch auch diesbezüglich zeichnet sich eine Lösung ab. Auf dem Gelände von Loewe, von der die Stadt Kronach Immobilien übernommen hat, werden im Zuge der Umstrukturierung des Unternehmens räumliche Kapazitäten frei.
Mit dieser Möglichkeit ist Michael Pötzl vollauf zufrieden. "Ich kenne die Räumlichkeiten, die hervorragend geeignet sind. Für den Studiengang haben wir dort optimale Bedingungen." Letzteres bezieht der Hochschulpräsident nicht zuletzt auf die Nähe zur lokalen Wirtschaft.
Deren Bedarf und Potenziale gelte es im Studiengang "Zukunfts-Design" mit zu berücksichtigen.
In der Praxisorientierung liegt letztlich die Besonderheit dieses dreiteiligen Studienangebotes. Dreiteilig deshalb, weil es an die Hochschule Coburg angebunden ist und Lehr- beziehungsweise Lernorte in Kronach sowie in Unternehmen haben wird. Dies erfordert laut Pötzl eine spezielle Organisation seitens der Hochschule auch in Bezug auf das Personal. Wie die personellen Kapazitäten aussehen werden, müsse in den nächsten Monaten geklärt werden.
Drei Semester Pötzl sieht in dem Angebot, das sich über drei Semester erstrecken wird, den idealen Aufbaustudiengang für Betriebswirtschaftler oder Ingenieure auf dem Weg zum Master.
Grundsätzlich könne aber jeder den Studiengang besuchen, der die Voraussetzungen wie ein erfolgreiches Bachelor-Studium erfüllt.
Der Hochschulpräsident ist überzeugt, dass der Studiengang gut in die Wirtschaftsstruktur Oberfrankens passt. Er nennt dabei bewusst Oberfranken, weil sich alle Beteiligten nicht nur Studenten aus dem Landkreis Kronach erhoffen. Pötzl sieht in diesem "besonderen Modell" durchaus Herausforderungen, vielmehr aber Chancen.
Der Geschäftsführer des Innovationszentrums Kronach (IZK), Hendrik Montag-Schwappacher, erklärt, dass sich die Räumlichkeiten bei Loewe als ideal herausgestellt hätten. Derzeit befinde man sich noch in Gesprächen, um Detailfragen zu klären. Nutzen wolle man unter anderem den für zirka 30 Personen ausgelegten Loewe-Schulungsraum "Pro College" und zudem vier, bis fünf weitere Räume.
Der Schulungsraum soll gemeinsam mit Loewe genutzt werden, was durch die Blockseminare im Studiengang leicht zu realisieren sei" , erklärt Montag-Schwappacher. Zudem habe man die Möglichkeit, ohne große Anlaufinvestition den Studiengang auf den Weg zu bringen. Wie hoch letztlich die vom IZK zu zahlende Miete sein wird, steht laut Geschäftsführer noch nicht fest.
Dies Lösung begrüßt auch Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW). Denn wichtig ist ihm, "dass in die Räume etwas kommt, dass zu Loewe und zu einem Gewerbegebiet passt". Das sei mit dem Studiengang der Fall.