Stockheimer haben Angst vor Hochwasser

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Das Wehr in der Haßlach dient der Ableitung eines Teils des Wassers der Haßlach in den Mühlbach, der für ein Holzsägewerk genutzt wird. Bei Hochwasser kann dies extrem gefährlich werden, wenn das Wehr nicht rechtzeitig geöffnet wird, verdeutlicht Anwohner Klaus Scherer (rechts) Bürgermeister Rainer Detsch. Scherer hat die Überflutung 1967 in seinem Garten miterlebt. Das Wasser ging seinen Weg durch die Straßen und Gärten, so etwas möchte Scherer nicht wieder haben. Foto: K.-H. Hofmann
Das Wehr in der Haßlach dient der Ableitung eines Teils des Wassers der Haßlach in den Mühlbach, der für ein Holzsägewerk genutzt wird. Bei Hochwasser kann dies extrem gefährlich werden, wenn das Wehr nicht rechtzeitig geöffnet wird, verdeutlicht Anwohner Klaus Scherer (rechts) Bürgermeister Rainer Detsch. Scherer hat die Überflutung 1967 in seinem Garten miterlebt. Das Wasser ging seinen Weg durch die Straßen und Gärten, so etwas möchte Scherer nicht wieder haben. Foto: K.-H. Hofmann

Stockheimer Bürger wohnen in möglichen Überschwemmungsgebieten. Das Wasserwirtschaftsamt stellte eine Studie mit Neuberechnungen vor. Insgesamt 31 Hektar sind betroffen. Allein kann das die Gemeinde nicht schultern.

Schon vor den erschreckenden und dramatischen Bildern der von Hochwasser betroffenen Städte und Regionen arbeitete das Wasserwirtschaftsamt im Landkreis Kronach an einer neuen Basisstudie für Hochwasserschutz. Mit diesen Nachberechnungen der Überschwemmungsgebiete an der Haßlach befasste sich auch der Stockheimer Gemeinderat und mit möglichen Hochwasserschutzmaßnahmen.

Dazu gab Matthias Schrepfermann, Abteilungsleiter am Wasserwirtschaftsamt Kronach, einen ausführlichen Vortrag über die Situation an der Haßlach. Bei starken Niederschlägen können Bäche und Flüsse über die Ufer treten und angrenzende Bereiche, die Auen, überfluten. Weil viele der natürlichen Überflutungsflächen bebaut oder vom Menschen genutzt sind, entstehen dabei regelmäßig Schäden.
Aufbauend auf Gefahren- und Risikokarten werden Maßnahmen entwickelt, um zukünftig Schäden möglichst zu reduzieren. Schrepfermann sprach insbesondere Neuberechnungen der Überschwemmungsgebiete an, die infolge einer Basisstudie zum Hochwasserschutz bekannt wurden. Besonders gefährdete Gebiete könnten sein, das Baugebiet "An der Haßlach" und ein Teilbereich des Gemeindeteils Haßlach im Nahbereich des gleichnamigen Flusses.

Anwohner machen sich Sorgen

Obwohl nicht unmittelbar momentan Gefahr besteht, machen sich Anwohner aber trotzdem Sorgen, wie aus Wortmeldungen von Bürgern wie Daniela Lutz, Michael Theimer und auch Klaus Scherer hervorging. Ihre Sorgen konnte Bürgermeister Rainer Detsch (Freie Wähler) auch teilen und verstehen. Klaus Scherer wollte wissen, wie schnell es möglich sei, etwas zu tun und was getan werde? Auch die Frage von Jörg Roth (SPD), ob man nicht Retentionsbecken schneller anlegen könne, ging in diese Richtung. Die Gemeinde Stockheim werde alles tun, um das Risiko zu senken, es bestehe aber kein Grund zur Hysterie. So werden Retentionsräume nördlich von Stockheim/Wolfersdorf und auch östlich des Baugebiets entstehen.

In der Gemeinde Stockheim sind laut Basisstudie insgesamt 31 Hektar von Hochwasserschutzmaßnahmen betroffen. Allein kann dies die Gemeinde finanziell nicht schultern und staatliche Förderungen sind nicht vor 2020 zu erwarten.

Einstimmige Beschlüsse des Gemeinderats

Nutzung Das Florianstübchen im alten Feuerwehrgerätehaus der Feuerwehr Neukenroth wird zukünftig dem Obst-und Gartenbauverein Neukenroth unentgeltlich zur Nutzung überlassen. Lediglich die Betriebskosten hat der Verein zu tragen.

Zuschuss Der Obst- und Gartenbauverein Neukenroth erhält einen Zuschuss in Höhe von 779,45 Euro zur Anschaffung einer Zentrifuge für Saftgewinnung.

Feuerwehr Die Verwaltung wurde beauftragt, die Möglichkeiten einer gemeinsamen Beschaffung eines TSF-W auf Basis eines großen Fahrgestells für die Feuerwehr Burggrub mit dem Markt Steinwiesen auszuloten und einen gesonderten Antrag im Rahmen einer gemeinsamen Beschaffung bei der Regierung von Oberfranken zu stellen. Weil dieser Antrag von der Feuerwehr Burggrub gestellt wurde, bedankte sich deren Kommandant Dirk Raupach bei der Gemeindeverwaltung, Bürgermeister Rainer Detsch und Kämmerer Stephan Urban für die große Unterstützung in vielen Vorgesprächen, um diese außergewöhnliche Lösung aber erforderliche Ausrüstung, anzugehen.

Brückenbau Bürgermeister Rainer Detsch informierte, dass der Brückenbau der Wolfersdorfer Brücke am 26. Juni begonnen habe und die Brücke seither nicht mehr befahrbar sei. Fahrzeuge könnten über Reitsch oder Neukenroth den Ort Wolfersdorf erreichen.

Fahrbahn Das staatliche Bauamt teilte mit, dass es ab 15. Juli zur Erneuerung der Fahrbahndecke der B 85 zwischen Haßlach und Stockheim kommen wird. Die Dauer, in der mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen ist, beträgt circa drei Wochen. Voraussichtlich am 1. und 2. August kommt es deswegen auch zu einer Vollsperrung.

Bitte Detsch verlas auch ein Schreiben des staatlichen Bauamts als Antwort auf eine Bitte einer Stockheimer Bürgerinitiative Krug und Räther, die um Erneuerung der Fahrbahn innerhalb des Ortsbereichs Stockheim bat. Das staatliche Bauamt teilte mit, dass eine Fahrbahnerneuerung der B 85 innerhalb der Ortsdurchfahrt Stockheim in den nächsten zwei Jahren in Angriff genommen werde.

Mühlgraben Silvia Weißbach (CSU-Fraktionssprecherin) bat die Gemeinde, sich des Mühlgrabens in Wolfersdorf anzunehmen. "Der stinkt zum Himmel und die Anwohner haben mit Ratten zu kämpfen. Das muss abgestellt werden", forderte Weißbach.

Fußweg Was werde seitens der Gemeinde am Fußweg "An der Haßlach" unternommen, fragte Dritter Bürgermeister Siegfried Weißerth (CSU) und verwies darauf, schon einmal moniert zu haben, dass dieser Weg wegen herabfallender Kirschen von den Kirsch-Zierbäumen schlecht nutzbar ist. Bürgermeister Detsch entgegnete, dass die Gemeinde natürlich nicht gleich zu schlimmste Maßnahmen (sprich Baumfällungen) greifen werde, sondern man versuche es mit vermehrter und besserer Pflege des Fußwegs.