Stockheim zeichnet Ehrenamtliche aus

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Ihnen wurde für ihr außerordentliches ehrenamtliches Engagement die Verdienstmedaille der Gemeinde Stockheim mit Ehrenurkunde verliehen (v. l.): Maria Berberich, Bürgermeister Rainer Detsch, Andreas Scherbel, Herbert Schmitt, Willi Müller, Karl Dauer. Es fehlt Peter Bayer. Foto: K.- H. Hofmann
Ihnen wurde für ihr außerordentliches ehrenamtliches Engagement die Verdienstmedaille der Gemeinde Stockheim mit Ehrenurkunde verliehen (v. l.): Maria Berberich, Bürgermeister Rainer Detsch, Andreas Scherbel, Herbert Schmitt, Willi Müller, Karl Dauer. Es fehlt Peter Bayer. Foto: K.- H. Hofmann

Den Geehrten wurde die Verdienstmedaille der Gemeinde Stockheim verliehen.

Der Festakt wurde von einem Querflötenensemble der Bergmannskapelle Stockheim umrahmt. Bürgermeister Rainer Detsch freute sich zum Ehrungsabend im großen Sitzungssaal im Rathaus nicht nur die verdienten Ehrenamtlichen, die mit der Ehrenmedaille der Gemeinde Stockheim ausgezeichnet wurden, sondern auch deren Ehepartner und Familienangehörige sowie die Gemeinderäte von Stockheim, begrüßen zu können.
Eingangs erörterte der Bürgermeister, dass sich der Gemeinderat schon vor mehr als drei Jahren auf den Weg gemacht habe, eine besondere Form der Ehrung und Wertschätzung für außerordentlich verdienstvolle Ehrenamtliche zu erbringen. Für die Durchführung der Verleihung der Verdienstmedaille wurde dieser würdige Rahmen in einem Festakt gewählt. "Es gibt Menschen, die sind einfach da- wie selbstverständlich!" Den wahren Wert dieser Menschen erkenn man oft erst, wen sich durch ihr Fehlen eine Lücke auftut und wenn sie aus irgendwelchen Gründen einmal nicht da seien. "Zu diesen ganz besonderen Menschen gehören die Ehrenamtlichen. Sie haben Spaß am Leben und Spaß daran Dinge mitzugestalten und sie erwarten auch nicht, dass alles für sie geregelt wird. Sie tragen durch ihr Engagement für eine deutlich bessere Gesellschaft bei, hob der Rathauschef hervor." Er zitierte den ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau, der in Zusammenhang mit dem Ehrenamt von einem "Wärmestrom" sprach. "Eine Gesellschaft lebt von Treue und gegenseitigen Verpflichtungen, von Solidarität, von Engagement und Hingabe. Das taucht in keiner Effizienzrechnung auf, aber davon geht der Wärmestrom aus, von dem wir leben!" Soweit der damalige Bundespräsident und Detsch fügte hinzu, Ehrenamt sei auch soziales Kapital, es ist wie eine Energiereserve der Gesellschaft und diese Energie wirkt sich auf die Stabilität und Entwicklung der Gesellschaft aus. "Was engagierte Menschen freiwillig einbringen, ist ein unverzichtbarer, existenzieller Bestandteil einer funktionierenden und lebendigen Gesellschaft. Ehrenamtliche sind Vorbilder und unsere Gesellschaft lebt vom Ehrenamt. Deshalb brauche das Ehrenamt auch eine Kultur der Anerkennung und Wertschätzung. Dieser Aufgabe der Kultur der Wertschätzung und Anerkennung stellt sich die Gemeinde Stockheim in unterschiedlicher Ausprägung. Zur Wertschätzung und Anerkennung ganz außerordentlichem, und über viele Jahrzehnte ehrenamtlichen Engagements, hat die Gemeinde Stockheim mit Gemeinderatsbeschluss eine Satzung über die Verleihung einer Ehrenmedaille der Gemeinde Stockheim erlassen. Sie haben sich in der Gemeinde Stockheim ehrenamtlich in besonderer Weise eingesetzt und verdient gemacht und ihnen wurde die Verdienstmedaille der Gemeinde Stockheim verliehen."

Peter Bayer, ein Kleintierzüchter mit Leib und Seele. Er konnte nicht anwesend sein, die Ehrung wird nachgereicht.

Maria Berberich ist "Kopf und Herz des Stockheimer Seniorenkreises". Seit 30 Jahren existiert der Seniorenkreis St. Wolfgang, Maria Berberich ist seit der Gründung dessen Vorsitzende. Der Seniorenkreis hat sich drei Jahrzehnten zu einen Aktivposten in der Dorfgemeinschaft entwickelt. In dieser Zeit schaffte die Geehrte immer wieder die für Senioren wichtigen sozialen Kontakte. Auch die Kooperation der Seniorenarbeit im "Seelsorgebereich Unteres Haßlachtal" hat sie maßgeblich mitgestaltet. Die Zusammenarbeit mit Schule und Kindergärten bildet einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit des Seniorenkreises. Seit 1976, also über vier Jahrzehnte ist Maria Berberich Mitglied der BRK-Ortsgruppe Stockheim und war viele Jahre im aktiven Dienst. Sie ist darüber hinaus auch seit über 30 Jahren aktives Mitglied im Katholischen Frauenbund. Seit 1984 ist sie, neben langjähriger Mitgliedschaft in weiteren Ortsvereinen, Mitglied im Pfarrgemeinderat und stellt sich seit einem Vierteljahrhundert als Kommunionhelferin in der Kirchengemeinde St. Wolfgang zur Verfügung. Generationsübergreifend profitiert die kommunale Familie vom außerordentlichen Engagement von Maria Berberich, heißt es in der Laudatio.

Karl Dauer, für ihn steht: "Freundschaften festigen und die Kulturarbeit der Gesangvereine in der Öffentlichkeit darstellen!" Er ist der dienstälteste aktive Sänger im Gesangverein Liederkranz Haig und war 45 Jahre im Vorstand tätig, davon sieben Jahre 2. Vorsitzender und über 30 Jahre 1. Vorsitzender. Er prägte den Verein durch beispielhaften Einsatz. Ein Kinderchor mit 27 Knaben und Mädchen war ein ganz besonderes Aushängeschild. Viele großartige Veranstaltungen mit Teil zehn Gastchören und freundschaftliche Kontakte zu Thüringer Chören waren seinem Engagement zu verdanken. Auch bei der Gestaltung von Büttenabenden wirkte er maßgeblich mit. Dauer war großer Freund und Förderer des Laienspiels. Besondere Erwähnung verdient sein Engagement bei der Einstudierung und Aufführung von Theaterstücken. Die Vorstände der Haiger Vereine führte er zu einer Interessengemeinschaft zusammen. Unter seiner Federführung wurde das Kreuz am Kienberg erstellt. 1951 trat er der Freiwilligen Feuerwehr bei und übte über 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst aus und ist außerdem seit 50 Jahren förderndes Mitglied beim FC Wacker Haig. Ihm lag es immer am Herzen Freundschaften zu festigen und die Kulturarbeit der Vereine in der Öffentlichkeit darzustellen.

Willi Müller ist "ein Aktivposten in der Dorfgemeinschaft" und seit Jahrzehnten in mehreren Stockheimer Vereinen in vielfältiger Weise tätig. Beim FC Stockheim und Obst-und Gartenbauverein Stockheim- Wolfersdorf ist Müller Ehrenmitglied. Beim FC Stockheim hat er das Trikot der "Bergleute" in allen Mannschaften mit großer Leidenschaft getragen und die Fußballergemeinschaft ganz entscheidend mitgeprägt. Obwohl schon über 80 Jahre, setzt sich Willi Müller noch bei der Pflege des Sportgeländes für den FC ein. Nahezu täglich ist er auf dem ehemaligen Bergwerksareal und dem Gelände des Obst- und Gartenbauvereins Stockheim-Wolfersdorf ehrenamtlich mit Pflegearbeiten beschäftigt. Er unterstützte mit großem Zeitaufwand den Bau des Vereinsheims des Gartenbauvereins. Viele hundert Stunden hat er in den Ausbau der Lampenstube sowie in die Pflege des Außenbereichs investiert und ist auch hier weiterhin sehr aktiv. Der FF steht er seit 60 Jahren, zunächst im aktiven Dienst und heute fördernd, zur Verfügung. Seit Jahrzehnten hält er den Knappen die Treue und ist zuverlässige Stütze. Langjähriges Mitglied ist er in der Bergmannskapelle und bei der KAB. Als Feldgeschworener war er 21 Jahre tätig. Sein selbstloses Eintreten für die Dorfgemeinschaft ist nach wie vor beispielgebend.

"Andreas Scherbel ist eine "prägende Persönlichkeit der Dorfgemeinschaft!" Sein Schwerpunkt ehrenamtlicher Tätigkeit lag im Bereich der Landwirtschaft. 30 Jahre war er Ortsobmann in Neukenroth und Mitglied des Kreisvorstandes im Bayerischen Bauernverband Kreisverband Kronach. Besondere Verdienste erwarb er sich als Beauftragter der Teilnehmergemeinschaft im Flurbereinigungs- und Dorferneuerungsverfahren Neukenroth um die Hochwasserfreilegung und den Ausbau des Festplatzes. Als Obmann der Waldbesitzer Neukenroth sorgte er für eine kontinuierliche Verbesserung des Waldwegenetzes. Weitere Ehrenämter führte er als Vorsitzender des Maschinen- du Betriebshilfsringes Kronach, als Mitglied im Dekanatsausschuss des Landkreises und als örtlicher Pfarrgemeinderat aus. Er engagierte sich als Kreisvorsitzender der katholischen Landvolkbewegung, als Mitglied des Naturschutzbeirates, als Beauftragter des Landkreises für Wildschadenschätzung und als Beirat im Jagdvorstand der Jagdgenossenschaft Neukenroth. 20 Jahre stand er der FF Neukenroth als Vorsitzender vor, er initiierte das Johannifeuer und reaktivierte mit dem Feuerwehrverein nach 25 Jahren die Einhaltkirchweih und übertrug die Durchführung an die daraus entstandene Jugendgruppierung Zechgemeinschaft. Folgerichtig gründete sich daraus bald der Volkstrachtenverein Zechgemeinschaft Neukenroth.

Herbert Schmitt: "Ein ewiger Motor des Vereins- bodenständig und treffsicher!" Neben der Verbundenheit zu den Ortsvereinen in Burggrub sind seine Verdienste für den örtlichen Schützenverein bemerkenswert, dessen Vorsitz er 34 Jahre als Oberschützenmeister innehatte. Das Gründungsmitglied stellt seit 48 Jahren eine Halle für das traditionelle Schützenfest zur Verfügung. Große Verdienste erwarb sich Schmitt als einer der Organisatoren beim Bau des Schützenhauses, welches 1981 eingeweiht wurde. Seit 68 Jahren, zuerst als Aktiver, später als Förderer, bestimmt er die Geschicke des FC Burggrub mit. Er ist seit 67 Jahren Mitglied der FF und unterstützt seit vier Jahrzehnten den Obst- und Gartenbauverein sowie den Motor- Sportclub Grenzland als Mitglied. In seinem Berufsstand als Malermeister war er im Landkreis Kronach an vorderen Stellen und stand 18 Jahre dem Gesellenprüfungsausschuss der Handwerkskammer vor.
Für die Geehrten dankte Willi Müller mit bewegten Worten für die zuteil gewordene Verleihung der Verdienstmedaille. Ohne die Ehrenamtlichen wäre unsere Gemeinde um Vieles ärmer, betonte Müller. "Sie geben Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung daher sind sie bei uns nicht auf der Straße", sagte Müller. Er appellierte zugleich, die Vereine und Verbände zu unterstützen, sie bringen mit ihren Ehrenamtlichen und Idealisten vielfältiges Leben in die Dorfgemeinschaften.
Für zauberhafte Umrahmung mit zarten Klängen sorgte das Querflötenensemble Isabell Zipfel, Ann-Kathrin Greser und Miriam Baierlipp. eh