Beim CSU-Spitzengespräch in Kronach versprach der bayerische Verkehrs- und Bauminister Hans Reichhart finanzielle Unterstützung für den Landkreis.
Wohnungsbau, Lucas-Cranach-Campus, Straßen und Radwege waren am Donnerstagabend beim Spitzengespräch das Thema, zu dem der CSU-Stadtverband den bayerischen Verkehrs- und Bauminister Hans Reichhart ins Schützenhaus eingeladen hatte. Mehrere Anliegen wurden dabei an den Staatsminister herangetragen, dessen Amtszeit als Bauminister sich dem Ende neigt.
Zuvor hatte Reichhart betont, dass sich die Staatsregierung als Partner des Landkreises sehe und deshalb auch diese Region unterstütze. In Kronach werde viel investiert und bewegt. Das funktioniere deshalb, weil es Leute gebe, die vieles umsetzen, lobte der Staatsminister. Mit Anregungen, Zahlen und Fakten gab der scheidende Bauminister den Anwesenden einen Überblick über die geplante künftige Entwicklung von Kronach und dem Landkreis.
Milliarden für den Wohnungsbau
Bezüglich Wohnungsbau gelte es, am Ball zu bleiben. Kronach benötige Wohnungen für die Studenten, Zuzüge, junge Familien und Senioren. 150 Milliarden Euro stelle die Staatsregierung pro Jahr den Kommunen für den Wohnungsbau in Form von Zuschüssen und günstigen Darlehen zur Verfügung. Daneben würden auch Häuslebauer gefördert. Neben dem Baukindergeld gebe es eine bayerische Eigenheimzulage von 10 000 Euro. Reichhart forderte die heimischen Politiker auf, den Spagat zwischen Neuausweisung von Bauland und der Wiederbelebung von bestehenden Bebauungen zu meistern. Er betonte, dass nicht nur Wohnungen, sondern die gesamte Infrastruktur ein attraktives Lebensumfeld ausmachten. Hier nannte er Betreuungs- und Freizeiteinrichtungen. Auch für die Mobilität gewähre die Staatsregierung Unterstützungen.
ÖPNV rückt in Fokus des Staates
Reichhart versprach einen Baubeginn an der B 173 zwischen Michelau und Zettlitz im ersten Halbjahr 2020. Für die acht Kilometer lange Strecke würden 144 Millionen Euro verbaut. "Jeder Cent ist hier gut angelegt!", meinte Reichhart.
Auch der ÖPNV des Landkreises Kronach werde in den Fokus der Staatsregierung rücken: "Wir wolle Verbindungen in ganz Franken schaffen." Weiterhin liefen Bemühungen, den Landkreis in den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) und verstärkt in den Schienenverkehr zu integrieren. Dafür werde eine Studie erstellt, die zum Großteil von der Staatsregierung finanziert werde.
Der Kreis- und Ortsverbandsvorsitzende der Jungen Union, Markus Oesterlein, betonte die Wichtigkeit des Beitritts in den VGN wegen der Studenten und der Pendler. Er bedauere es, dass "gerade die Sozialen diesbezüglich zurückrudern".
Der IHK-Gremiumsvorsitzende Hans Rebhan betonte wegen der Industriedichte im Landkreis die Notwendigkeit des Ausbaus der B 173. Ein Großteil der Bevölkerung warte seit Jahrzehnten darauf. "Die glauben das erst, wenn die Bagger rollen!"