Ein Gutachter überprüfte, wie gut die Wälder des Forstbetriebs Nordhalben in Schuss sind. Es gab das PEFC-Umwelt-Zertifikat.
Der Wald in Zeyern und Nordhalben, aber auch die Wälder in Kulmbach, in Stadtsteinach sowie die Staatsforsten-Wälder in Hof und Bayreuth, die von den Bayerischen Staatsforsten bewirtschaftet werden, haben gute Noten bekommen. Dies stellte jetzt der unabhängige Gutachter Horst Gleißner nach tagelanger Arbeit fest. Gleißner, der zugleich auch Wildschadensgutachter ist, kann guten Gewissens das PEFC-Zertifikat vergeben. "Es gibt keinen Grund zur Beanstandung", sagt Horst Gleißner und Fritz Maier vom Forstbetrieb Nordhalben freut sich. Denn das bedeutet: In den vergangenen Jahren hat das Team der Bayerischen Staatsforsten gut gearbeitet.
Forstbetriebsleiter Fritz Maier streifte mit verschiedenen Revierleitern und mit dem Servicestellenleiter Roland Knöpfle, der die Einsätze der Waldarbeiter koordiniert, durch die Wälder - flankiert von Diplomforstwirt Horst Gleißner.
Tatsächlich werden jedes Jahr aus dem gesamten Pool aller PEFC-zertifizierten Wälder Stichproben gezogen - und die werden dann überprüft. Immer mit von der Partie sind vier von 41 Staatsforstbetrieben, außerdem werden auch Wälder von Privatbesitzern, von Gemeinden und des Freistaats kontrolliert.
Es geht um mehr "Es geht nicht nur darum, ob der Wald vom Bestand in Ordnung ist, es geht um mehr", erklärt Gleißner sein Anliegen. Im Großen und Ganzen müssen die ökonomischen Gegebenheiten stimmen, aber auch die Ökologie und das soziale Umfeld des Waldes müssen ausreichend berücksichtigt sein. "Auch wenn es manchen nicht gefällt, aber es muss im Wald Totholz vorhanden sein.
Nicht, weil das eine ökologische Spinnerei ist, die gerade im Trend liegt, sondern weil im Totholz unsere natürlichen Helfer im Kampf gegen den Borkenkäfer Unterschlupf finden", sagt Gleißner. Tatsächlich leben von 5000 Käferarten, die es in Mitteleuropa gibt und von 2000 Käferarten, die in der Region vorkommen, rund 1500 im Totholz oder sind anderweitig auf Totholz angewiesen. "Und fast all diese Käfer sind Fressfeinde der Borkenkäfer", sagt Gleißner. Doch Totholz bietet auch Spechten und anderen Vögeln wichtigen Unterschlupf.
Auch auf die Arten und die Waldumbaumaßnahmen schaut Gleißner genau. Denn ein gesunder Wald soll ein gut durchmischter Wald sein - also ein Wald, der aus vielen verschiedenen Baumarten besteht, der Nadel- und Laubbäume hat.
"Ich schaue zum Beispiel bei der natürlichen Verjüngung genau, wie hoch die Verbissschäden sind und ob natürliche Verjüngung stattfindet", sagt Gleißner.
Wildbestand ist in Ordnung Im Wald oberhalb der Holzmühle, zwischen Kulmbach und Kronach - es ist das Revier von Albin Schmidt - ist die Wildpopulation in Ordnung und nimmt nicht überhand. Sogar auf freien Flächen, die ein Sturm kahl geschlagen hat, ist natürliche Verjüngung da. "Hier haben wir auf engstem Raum zehn verschiedene Baumarten und mehr", erklärt Fritz Maier stolz: "Horst Gleißner schaut nicht nur live, ob alles stimmt, sondern studiert auch die Unterlagen.
"Ah, überschüssige Birken wurden hier rausgenommen und einige Fichten"; erkennt Gleißner auf den ersten Blick und freut sich, dass hochwertige Hölzer wie Edelkirschen, aber auch Douglasien, Kiefern, Buchen, Lärchen und viele andere Bäume vorkommen. "Und hier sind die Unterschrift der Waldarbeiter und der Rettungsweg genau erklärt", sagt Gleißner. Diese Dokumentation ist wichtig. Denn jeder Einsatztrupp bestätigt, dass er das, was er machen soll, auch wirklich gelesen und ausgeführt hat. "Ich habe auch die Rettungsübungen studiert", sagt Gleißner und lächelt. Denn obwohl die Wälder in der Region weitläufig und ausgedehnt sind, hat es nie länger als zehn Minuten gedauert, bis die Einsatzkräfte am Einsatzort waren.
Zwei Tage lang tourte Gleißner mit dem Leiter des Forstbetriebs Nordhalben, Fritz Maier, und den entsprechenden Revierleitern durch zwölf Waldbestände im Raum Kulmbach, Kronach, Hof und Bayreuth. Den ganzen Tag lang. Insgesamt galt es, 62 einzelne Kriterien, die für das PEFC-Zertifikat ausschlaggebend sind, zu kontrollieren und zu überprüfen. "Wir müssen hier im Staatswald über Gift im Wald gar nicht reden. Das wird nicht eingesetzt. Aber auch die Rückegassen sind vorbildlich", sagt Gleißner. Und nicht nur die Staatsforsten selbst müssen Rede und Antwort stehen, sondern auch Unternehmen, die die Waldpflege ausüben. "Wir schauen sogar die technische Ausstattung an, wird mit Bioöl gefahren und werden die Sozialstandards eingehalten", erklärt Gleißner die umfangreiche Zertifizierung.
Ein gutes Zeugnis "Für uns ist es mal ganz gut, dass auch von außen unsere Arbeit begutachtet wird", sagt Fritz Maier. "Aber das Zertifikat stellt dem Staatswald ein gutes Zeugnis aus, bestätigt die hohe Qualifikation der Mitarbeiter", freut sich Maier über die guten Noten. Und auch den Holzkunden, Jagdgästen, Naturliebhabern und Erholungssuuchenden gibt das Wald-TÜV-Siegel Sicherheit. Die Zertifizierungstafel wird an wichtigen Punkten installiert, so dass auch Spaziergänger erkennen, dass sie sich in einem ökologisch, ökonomisch korrekten und nachhaltig bewirtschafteten Wald befinden.