In der Kreisklasse ist der TSV Weißenbrunn souveräner Spitzenreiter. Trotz eines Vorsprungs von zehn Punkten äußert sich Spielertrainer Matthias Wich sehr zurückhaltend.
"Wenn ich in einem ruhigen Moment auf die Tabelle schaue, kann ich es selbst nicht glauben", sagt Matthias Wich. Er ist Spielertrainer des TSV Weißenbrunn, der die Tabelle souverän anführt und bis zum Saisonende noch 13 Spiele zu absolvieren hat. Der Vorsprung auf den Zweitplatzierten, der bereits ein Spiel mehr ausgetragen hat, beträgt bereits zehn Punkte. Man sollte also meinen, die Weißenbrunner können den Meistersekt kalt stellen. Doch Wich gibt sich zurückhaltend. "Im Fußball weiß man nie, was passiert. Wenn wir mal drei Spiele verlieren sollten, dann ist plötzlich alles schlecht, was vorher gut war."
Die Wahrscheinlichkeit ist freilich gering, immerhin ist der TSV bislang noch ungeschlagen. Nicht nur bei seinen Spielern, sondern auch im Umfeld des Vereins sorgt dies mitunter für Höhenflüge. Wich bezeichnet es deshalb momentan als seine schwierigste Aufgabe, die Leute auf dem Teppich zu halten.
Natürlich ist er sich nach der
A-Klassen-Meisterschaft und dem damit verbundenen Aufstieg im Sommer der Stärken seiner Mannschaft bewusst. Dennoch hat er sich vor der Saison sehr zurückhaltend geäußert und den Klassenerhalt als Ziel ausgegeben. Dies ist natürlich längst kein Thema mehr, wenngleich Wich das Wort Meisterschaft nicht in den Mund nehmen will. Damit hält er es letztlich wie Trainer Jürgen Klopp vom deutschen Meisterschaft Borussia Dortmund. Wie dessen Mannschaft im Übrigen gegen den Ball arbeitet, davon ist er schwer beeindruckt. Auch wenn das nicht 1:1 auf den Amateurbereich übertragbar sei, so könne man sich doch einiges abschauen.
Abwehrarbeit Vielleicht ist dies auch ein Grund dafür, dass der TSV Weißenbrunn erst acht Gegentore kassiert hat.
"Wir verteidigen als Mannschaft ganz gut", stellt er heraus, dass nicht nur die Abwehrspieler Defensivarbeit verrichten müssen. Etwas überraschend ist es schon, dass der Offensivspieler einen solch großen Wert auf die Defensive legt. Der Grund dafür ist in seiner Mannschaft zu suchen, denn angesichts der ausgeprägten Offensivstärke seines Teams ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie trifft. Wenn dann auch noch die Null steht, ist die Wahrscheinlichkeit für einen Sieg sehr hoch. Den Beweis dafür liefert aktuell die Tabelle.
Kein Wunder, dass Wich von einer "richtig guten Truppe" spricht, die recht ausgeglichen besetzt ist. Nicht zuletzt kommt ihm natürlich der große Kader zugute: "Verletzungen werfen uns so schnell nicht aus der Bahn", spricht Wich den breiten Kader an, der ihm im Hinblick auf den jeweiligen Gegner zahlreiche Variationsmöglichkeiten erlaubt.
Dazu haben nicht zuletzt die fünf Spieler beigetragen, die eigentlich noch A-Jugend spielen dürfen, jedoch von Matthias Wich bei den Senioren immer wieder mit eingebaut werden. Und wenn es am Ende dann doch einmal nicht ganz so gut läuft wie beim 1:1 gegen den TSV Gundelsdorf, verfügt die Mannschaft in Torwart Michael Edemodu über einen glänzenden Rückhalt. "Das Spiel hätten wir eigentlich verlieren müssen", lobt der Trainer seinen Torwart für dessen Paraden.
Wich kann mit dem bisherigen Saisonverlauf also mehr als zufrieden sein. Wer ihn kennt, weiß, dass er sich trotz der zurückhaltenden Zielsetzung zu Saisonbeginn mehr ausgerechnet hat. "Dass es aber so gut läuft, hätte ich nicht gedacht." Und trotzdem tritt er wieder auf die Euphoriebremse: "Ich denke von Spiel zu Spiel. Der Rest ergibt sich von alleine."