Stefanie Gehring will mit dem FC Bayern in die 2. Liga

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Energisch setzt sich Stefanie Gehring (am Ball), hier noch im Trikot des BBC Bayreuth, gegen zwei Gegenspielerinnen durch. In der neuen Saison spielt sie beim FC Bayern München. Foto: privat
Energisch setzt sich Stefanie Gehring (am Ball), hier noch im Trikot des BBC Bayreuth, gegen zwei Gegenspielerinnen durch. In der neuen Saison spielt sie beim FC Bayern München. Foto: privat

Die 23-jährige Kronacherin Stefanie Gehring spielt in der neuen Saison beim FC Bayern München und hat ein großes Ziel: Sie möchte mit dem Basketball-Regionalligisten den Aufstieg in die 2. Liga schaffen.

Eigentlich hätten die Basketballerinnen von Bayern München heuer schon aus der Regionalliga Südost aufsteigen können; sie haben aber darauf verzichtet. Das soll in der neuen Serie anders werden. Dazu will dann auch Stefanie Gehring ihren Beitrag leisten. "Mein Ziel ist klar: Ich will mit meiner neuen Mannschaft in die 2. Liga aufsteigen", sagt die 23-Jährige.

Einige Dreier versenkt

Die Kronacherin hat in den vergangenen beiden Jahren beim BBC Bayreuth gespielt, nachdem sie bis 2011 für den TTL Bamberg aktiv gewesen war. Mit dem Team aus Bayreuth bestritt sie zum Saisonfinale am 24. März diesen Jahres eine für sie ganz wichtige Begegnung. "Da ging's daheim gegen Bayern München. Wir haben zwar verloren, aber ich habe recht gut gespielt und einige Dreier versenkt", blickt Stefanie Gehring zurück.
Ihre Leistung war ganz offensichtlich so gut, dass sie kurz nach diesem letzten Saisonspiel von Verantwortlichen aus München angesprochen worden ist, ob sie nicht in die Landeshauptstadt wechseln wolle. Da musste sie nicht lange überlegen. "Da ist zum einen die sportliche Herausforderung. Aber in München habe ich auch die Möglichkeit, Beruf und Sport besser miteinander zu vereinbaren", sagt sie.

Stefanie Gehring wurde der Basketball-Sport mehr oder weniger in die Wiege gelegt. Ihr Vater ist schließlich Stefan Gehring, der mit der TS Kronach früher sogar in der II. Liga gespielt hat. Da war es kein Wunder, dass sie schon als Sechsjährige mit Basketball begonnen hat.

Deutsche U16-Meisterin

Auf Grund ihrer sehr guten Leistungen im Verein wurde sie schnell in die Oberfranken- und auch in die Bayern-Auswahl berufen. In der Saison 2003/04 wechselte sie ans Sportinternat nach Halle/Saale, wo sie auch ihren bislang größten sportlichen Erfolg feiern konnte. Damals wurde sie mit der U16 des SV Halle deutscher Meister, kehrte aber trotzdem relativ schnell wieder nach Kronach zurück. Stefanie: "Das hatte aber keine sportlichen, sondern rein schulische Gründe. Ein Abschluss in Bayern ist halt doch ein bisschen höher anzusiedeln als in Sachsen-Anhalt."

Weil sie einen Beruf ausüben wollte, der etwas mit Sport zu tun hat, entschied sie sich für eine Ausbildung als Physiotherapeutin. Seit ihrem Umzug nach München ist sie in einer Praxis tätig. Irgendwann will sie sich noch zur Sportphysiotherapeutin ausbilden lassen. "Dann darf man auch Sportler bei Bundesliga-Vereinen betreuen", erklärt sie, doch dieser berufliche Schritt muss noch ein bisschen warten, denn zunächst einmal steht bei ihr der Sport im Vordergrund.

Mit dem FC Bayern München ist die Vorbereitung für die neue Saison angelaufen, die am 6. Oktober mit dem Spiel beim TSV Wasserburg II beginnt. Da muss die Flügelspielerin, die als gute Distanzschützin gilt, gleich zeigen, was sie kann. Bange ist ihr nicht: "Wir haben einen ausgeglichen besetzten Kader, in dem man sich seinen Platz erarbeiten muss. Der Trainer möchte, dass alle viel Spielzeit bekommen."

Das Basketball-Geschehen in ihrer Heimat verfolgt sie nur noch aus der Ferne. Bei den Frauen ist mittlerweile nur noch der TSV Ludwigsstadt im Spielbetrieb aktiv. Und ihr Heimatverein, die TS Kronach, habe zwar eine starke Jugend. "Bei den Damen geht's dann aber auseinander, vor allem wenn Spielerinnen zum Studium weggehen, mit Doppellizenz in anderen Vereinen spielen und dann auch nicht mehr zurückkehren", bedauert sie.

In München ist Stefanie Gehring übrigens nicht die einzige Sportlerin aus dem Frankenwald. Hier ist auch Nico Karger aktiv ("er ist mein bester Freund"), allerdings nicht bei Bayern München, sondern er steht in der Regionalliga-Mannschaft des Lokalrivalen TSV 1860 München.