Nach über 1000 Spielen ist nun Schluss

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Nach mehr als 1000 Spielen für den FC Kronach hängt Christian Keim (mit Präsentkorb) seine Torwarthandschuhe an den Nagel. Vor dem letzten Heimspiel bereiteten Zuschauer, Mannschaftskameraden und Vereinsführung dem "Lenz" einen herzlichen Abschied. Sportlicher Leiter Frank Gareis (links) und Vorsitzender Franz Bauer (mit Abschiedstrikot) würdigten den Ausnahmesportler. Fotos: Rainer Glissnik
Nach mehr als 1000 Spielen für den FC Kronach hängt Christian Keim (mit Präsentkorb) seine Torwarthandschuhe an den Nagel. Vor dem letzten Heimspiel bereiteten Zuschauer, Mannschaftskameraden und Vereinsführung dem "Lenz" einen herzlichen Abschied. Sportlicher Leiter Frank Gareis (links) und Vorsitzender Franz Bauer (mit Abschiedstrikot) würdigten den Ausnahmesportler.  Fotos: Rainer Glissnik
 
Christian Keim bestritt vor kurzem sein letztes Spiel als Torhüter des FC Kronach.
Christian Keim bestritt vor kurzem sein letztes Spiel als Torhüter des FC Kronach.
 

Christian Keim vom FC Kronach hat seine Torwarthandschuhe endgültig an den Nagel gehängt. Er wurde von Zuschauern, seinen Mannschaftskameraden und der Vereinsführung gebührend verabschiedet.

Es war Kinderfestzug zum Kronacher Freischießen. Der FC Kronach suchte Kinder, die mitlaufen wollen, und der damals sechsjährige Christian Keim suchte eine Gruppe, bei der er mitlaufen konnte. Damals, im August 1980, hat eine lange Fußballerkarriere begonnen, die jetzt mit der offiziellen Verabschiedung zu Ende gegangen ist.


Zuerst Abwehrspieler

Weil er sowieso schon immer gerne Fußball spielte, fing Christian Keim nach dem Kinderfestzug beim FC Kronach als Fußballer an. "Und davon bin ich nie mehr weggekommen", blickt er nun zurück. Er begann als rechter Abwehrspieler bis zum Ende der D-Jugend.
Dann landete er eigentlich durch einen dummen Zufall im Tor und wurde damit für den FCK zum Glücksfall, denn seitdem stand er zwischen den Pfosten - in über 1000 Spielen.
"Teufelskerl Keim hielt alles", "Keim ist im Tor nicht zu überwinden" oder "Keeper Keim war der Matchwinner" - so lauteten einige Überschriften von Spielberichten.
Beim Heimspiel am Sonntag gegen den SV Friesen II verabschiedete der FC Kronach sein Urgestein, dem der Verein so viel zu verdanken hat. Logisch, dass die Kronacher ihren "Lenz" hochleben ließen: "35 Jahre FCK, 1000 Spiele, 1000-prozentig zuverlässig, 1000 Prozent FCK, 1000 Prozent der Hexer, 1000 Prozent Christian Keim."
Der 41-Jährige erlebte viele Höhen und Tiefen des Vereins mit, engagierte sich auch im Vorstand und war Spielertrainer der 2. Mannschaft. Von der Landesliga bis zur Kreisliga lehrte er vielen Stürmern das Fürchten. Viele von ihnen hatten den Torschrei schon auf den Lippen, aber dann streckte sich "der Hexer" und fischte den Ball selbst aus den letzten Winkeln des Tores noch heraus.


Mit 20 Jahren Spielführer

Anders als bei seinem letzten Spiel als Torhüter zum Saisonabschluss im Mai bei der SG Roth-Main hat er jetzt als Zuschauer ein gutes Gefühl, unterstreicht er. "Irgendwann muss man einfach Schluss machen." Am liebsten erinnert er sich daran, als er als 20-Jähriger dabei war, als der FCK wieder in die Landesliga aufstieg. Er war damals Spielführer, als in Gefrees der Aufstieg perfekt gemacht wurde. "Die Fahrt von Gefrees nach Hause war unvergesslich, ebenso die herrliche Aufstiegsfeier. Die Landesliga war damals auch noch die vierthöchste Spielklasse, für michals Zwanzigjährigen ein fantastisches Erlebnis", erinnert er sich.
Natürlich steht er auch heute noch seinen Kameraden als Zuschauer und Freund zur Seite. Alle freuen sich, dass "ihr Lenz" mit seiner Frau Astrid weiterhin zu Verein und Mannschaft steht. Die Verabschiedung durch Zuschauer, Mannschaftskameraden und Vereinsführung fiel umso herzlicher aus, weil es nur ein Abschied aus dem Tor ist, Christian Keim aber weiterhin zur Hammermühle gehören wird.
"Wir sind alle Christian Keim", demonstrierte die Mannschaft, als sich jeder Spieler unmittelbar vor dem Einlaufen ein Gesicht vom "Lenz" vors Gesicht hielt. Vorsitzender Franz Bauer überreichte für den gesamten Verein einen Präsentkorb und ein Trikot "Lenz der Hexer".