Das Sportabzeichen kann (fast) jeder schaffen

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Der Leistungsnachweis für Schnelligkeit und Ausdauer kann auch auf dem Rad erbracht werden, wie dies Heinrich Gehring (rechts), Julia Neubauer und Hubertus Reich auf dem Radweg zwischen Kronach und Gundelsdorf erfolgreich getan haben. Fotos: Hartmut Neubauer
Der Leistungsnachweis für Schnelligkeit und Ausdauer kann auch auf dem Rad erbracht werden, wie dies Heinrich Gehring (rechts), Julia Neubauer und Hubertus Reich auf dem Radweg zwischen Kronach und Gundelsdorf erfolgreich getan haben. Fotos: Hartmut Neubauer
Auch "Späteinsteiger" Daniel Münzel, hier beim Anlauf zum Weitsprung, ist auf einem guten Weg zum Sportabzeichen.
Auch "Späteinsteiger" Daniel Münzel, hier beim Anlauf zum Weitsprung, ist auf einem guten Weg zum Sportabzeichen.
 

Vor rund zwei Monaten haben drei Frauen und fünf Männer das Angebot des TVE Gehülz wahrgenommen, das Deutsche Sportabzeichen abzulegen. Drei weitere Sportler sind später dazu gekommen. Die persönlichen Erfahrungen waren uneingeschränkt positiv.

So langsam neigt sich das Training im Freien dem Ende entgegen. Noch besteht die Möglichkeit, die letzten Leistungsnachweise zu erbringen, etwa am Kronacher Schulzentrum oder auf dem Rad auf einer vorher festgelegten und/oder abgemessenen Strecke. Neben dem Schwimmbad bietet auch die Turnhalle die Möglichkeit, seine Fitness unter Beweis zu stellen und dabei die letzten fehlenden Punkte zu holen. Das ist zum Beispiel beim Hochsprung oder beim Gerätturnen möglich.

Noch nicht ganz am Ziel

Neun der insgesamt elf Sportabzeichen-Anwärter sind mittlerweile am Ziel - zwei von ihnen aber noch nicht ganz, denn sie möchten ihr silbernes Abzeichen gerne noch vergolden.
Birgit Rodewald setzt ihre Hoffnungen dabei auf den Hochsprung, während bei Hubertus Reich der fehlende Punkt beim Schleuderball in Reichweite ist.

Zu Jasmin Neubauer und Reinhard Weber, die als erste alle Anforderungen für das Sportabzeichen in Gold erfüllt haben, gesellten sich neben dem Verfasser dieses Erfahrungsberichtes mittlerweile vier weitere Sportler hinzu. Martin Hauck (beim Schleuderball) und Timo Weber (Schleuderball und 800 Meter Schwimmen) erreichten auch in ihren letzten Disziplinen das Maximum von je drei Punkten.

Außerdem können sich nun Julia Neubauer und Tobias Gleichmann über "Gold" freuen. Julia schaffte die letzte Hürde beim 200-Meter-Radfahren. Und Tobias Gleichmann brachten 3,80 Meter im Weitsprung die fehlenden zwei Punkte.

Noch nicht ganz am Ziel sind Daniel Münzel und Heinrich Gehring, die sich erst relativ spät dieser Herausforderung gestellt haben. Der 69-jährige Gehring aus Dörfles ist der beste Beweis dafür, dass Fitness keine Frage des Alters ist. Bei ihm und bei Daniel müssen Timo Weber und Hubertus Reich als Verantwortliche noch die eine oder andere Prüfung abnehmen.

Wiederholung angesagt

Wie fällt nun das persönliche Fazit aus? Die Füße hochlegen und sich auf den Lorbeeren ausruhen (nachdem nun auch der letzte noch fehlende Punkt beim Schleuderball verbucht ist)? Mit Sicherheit nicht. Nächstes Jahr geht's weiter, denn: Nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf. Das Motto lautet: Eine Leistung - egal in welchem Bereich - zu erbringen, ist gut. Eine erbrachte Leistung zu bestätigen, ist besser! Das heißt: 2014 ist eine Wiederholung angesagt. Die (uneingeschränkt positiven) Erkenntnisse, die ich aus dieser Fitness-Aktion mitnehme, sind:
Erstens: Das Sportabzeichen kann (fast) jeder schaffen - gleich in welchem Alter! Ob in Bronze, Silber oder Gold ist dabei zunächst einmal zweitrangig. Ein Mindestmaß an Fitness ist allerdings Voraussetzung. Auch sollte die körperliche Leistungsfähigkeit nicht durch eine (auch frühere) Verletzung eingeschränkt sein, etwa in den Gelenken.
Zweitens: Das Sportabzeichen bekommt man nicht geschenkt (das goldene erst recht nicht), aber das will man auch gar nicht haben. Beispiel: 14,81 Sekunden über 100 Meter sind für eine 27-Jährige ja wirklich nicht schlecht, aber für "Gold" reicht's trotzdem nicht - eine Hundertstel fehlt. Knapp daneben ist auch vorbei!

Training macht sich bezahlt

Drittens: Ob Training oder Wettkampf - Sport macht Spaß, erst recht in einer Gruppe von Gleichgesinnten! Gemeinsames Training unter fachkundiger Anleitung ist sinnvoll und wirkt sich in der Regel positiv auf die eigene Leistung aus.
Viertens: Kaum ein durchschnittlicher Sportler ist in allen Bereichen gleich stark. Ein guter Sprinter oder ein Ausdauersportler kann an seine Grenzen stoßen, wenn's um Disziplinen geht, in denen Kraft oder Koordination gefordert sind. Da heißt es dann schlicht: ausprobieren und trainieren! Denn beim Deutschen Sportabzeichen führen mehrere Wege ans Ziel.
Abschließend sei festzuhalten: Meine Mitbewerber waren meist schneller und ausdauernder als ich und sind auch weiter gesprungen. Einzig im Schleuderball konnte ich einigermaßen mithalten. Aber ich bin älter als sie und musste daher nicht ganz so gute Ergebnisse erzielen. Und das ist gut so, denn schließlich soll man in jedem Alter in der Lage sein, das Deutsche Sportabzeichen abzulegen.