Der Neukenrother Rainer Steiger hat eine videografische Dokumentation rund um Geschichte und Geschichten zum Eisernen Vorhang im bayerisch-thüringischen Grenzraum erstellt.
Anlässlich des Jubiläums "25 Jahre Tag der Deutschen Einheit" präsentiert der bekannte Heimatfilmer Rainer Steiger aus Neukenroth eine aussagestarke videografische Dokumentation zu Geschichte und Geschichten rund um den Eisernen Vorhang im bayerisch-thüringischen Grenzgebiet. Und das ist ein Rückblick in eine dunkle Zeit, die aus heutiger Sicht kaum mehr verständlich scheint.
Diese 110-minütige Filmproduktion auf Doppel-DVD mit vielen zeitgenössischen Bildern, Berichten, Zeitzeugen, Originalschauplätzen und spektakulären Luftaufnahmen zeigt dem Betrachter vieles, was sich während der Zeit des Eisernen Vorhanges, sei es vor oder hinter dem Todesstreifen beziehungsweise Minenfeld abgespielt und zugetragen hat.
Fast ein Jahr Recherche und Filmaufnahmen zu verschiedenen Jahreszeiten waren nötig, um die interessanten Sequenzen zu erstellen.
Steiger hat zusammen mit seiner Frau Roswitha zur Realisierung viel Einsatzfreude und Detektivarbeit bewiesen. Die sehenswerte Produktion kann nun rechtzeitig zum 3. Oktober präsentiert werden und ist ein bedeutsames Dokument deutscher Nachkriegsgeschichte.
Günther Beckstein plaudert
Zu Beginn erhalten die Betrachter einen Einblick in das denkmalgeschützte Areal des Grenzabschnittes 44. Heutige Politiker, Pfarrer und Pastoren aus Bayern und Thüringen zollten bei ihren Reden den Menschen Respekt, was sie in dieser Umbruchszeit leisteten. Mit dem ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein, der als politischer Insider aus dem Nähkästchen plauderte, hat man in Heinersdorf einen kompetenten, sympathischen Festredner gewinnen können.
Es ist erfreulich, dass sich Menschen aus den benachbarten Landesteilen (Bayern, Thüringen, Sachsen) bereit erklärt
haben, vor der Kamera ihre Erlebnisse bzw. Erfahrungen mitzuteilen. Zeitzeugen von hüben und drüben, Grenzer aus Ost und West, verraten Amüsantes und Nachdenkliches, erzählen Episoden über Spione und Schleuser, erinnern sich an das Leben im und um das Sperrgebiet, erwähnen gelungene und missglückte Fluchtversuche.
Die Statements werden dabei von historischen oder neuzeitlichen Fotos oder Videosequenzen untermauert. Wunderschöne Flugaufnahmen lassen vergessen, dass es sich um ein Gebiet handelt, in dem Schusswaffengebrauch durchaus üblich war.
Der Film will - so Rainer Steiger - nicht urteilen oder gar verurteilen, sondern möchte anhand faktischer Gegebenheiten an die Situation am Grenzstreifen, der oft auch als Demarkationslinie oder Todesstreifen bezeichnet wurde, erinnern.
Wie schon sein Vorgänger "Stacheldraht und Minenfeld" ist der neue Film "Spione, Schleuser, Sperrgebiet" in vielen grenznahen
Gemeinden, Rathäusern, Tourist-Informationsstellen, Museen und Buchhandlungen, in der Stadt Sonneberg bei der Buchhandlung am Ernstplatz und in der Tourist-Information und Naturparkcenter am Bahnhofsplatz erhältlich.
Auch in den Kronacher Buchhandlungen "Roseneck", "Lesezeichen" und im Frankenwald-Tourismuscenter am Bahnhof oder direkt bei Public Address R. Steiger, Ostring 37, 96342 Stockheim-Neukenroth, ist das DVD-Set in einer ansprechenden Buchhülle zu haben.