Die "Capella Serenissima" beeindruckte am Sonntagnachmittag mit venezianischer Musik in der Klosterkirche. Historische Instrumente transportierten besonderes Flair vergangener Zeit.
Am Sonntagnachmittag fand in der Klosterkirche in Kronach ein zusätzliches Konzert des VHS-Musikrings statt. Die "Capella Serenissima" begeisterte ihr Auditorium mit Werken des Frühbarock. "Per canti e basso", Musik aus und um San Marco, war der Titel des wunderschönen Konzertabends.
"Sie konnten es kurzfristig wahr machen, heute zu spielen", freut sich Ulrike Hünefeld, Organisatorin des Musikrings, über ihren großartigen Ersatz für die verhinderte Tango-Formation "Las Sombras". Die frisch zusammengekommene Künstlergruppe "Capella Serenissima" aus dem Raum Nürnberg und Bamberg, konzertierte am Sonntag zum dritten Mal zusammen.
In verschiedenen Konstellationen spielten Ruth Ellner (Violine), Dorothea Lieb (Zink), Yosuke Kurihara (Tenor-/Bassposaune) und Ralf Waldner (Cembalo) auf historischen Instrumenten des 16. Und 17. Jahrhunderts.
Entspannt und fasziniert von bezaubernder, venezianischer Musik lauschten die Gäste dem exzellenten Musikspiel. Die Musiker der "Capella Serenissima" hauchten den Melodien Venedigs neues Leben ein und landeten somit einen Volltreffer bei ihren Gästen.
Die Republik Venedig, abgekürzt "La Serenissima", war gegen Ende des 16. Jahrhunderts federführend im musikalischen Leben Europas. Die Werke des Konzertprogramms, sind bis auf eine Ausnahme, entweder im Umkreis des Stadtstaats entstanden oder davon beeinflusst worden. So konnten die Gäste beeindruckende Werke von Claudio Monteverdi, Giovanni Battista Fontana, Vinco Jelic oder Guiseppe Scarani genießen.
Cembalo-Spieler Ralf Waldner unterstrich mit seiner Solonummer die Verbindung von Nürnberg und Venedig: "Zwischen den beiden Städten fand schon immer Austausch statt.
Deswegen habe ich mir erlaubt etwas Lokalkolorit einfließen zu lassen."
Und die Musiker schlugen bei ihrem Konzert nicht nur ausgewählte Noten, sondern auch eine ganze Epoche neu auf. Besonders ihre historischen Instrumente zeugten vom Flair vergangener Zeit. Ein echter Blickfang war das Serpent von Yosuke Kurihara: "Ich wollte einen anderen Klang reinbringen und dem Publikum das interessante Instrument zeigen", berichtet der Künstler über seinen historischen Nachbau.
Auch Dorothea Lieb spielte auf einem außergewöhnlichen Blasinstrument: "Der Zink ist das Instrument des italienischen Frühbarocks. Weil es keine Klappen hat, kann man bestimmte Tonarten nicht gut spielen, deshalb ist es im Laufe der Zeit auch verschwunden", weiß die studierte Blockflötistin und fügt hinzu: "Interessant ist zum Beispiel auch, dass es zu den Blechblasinstrumenten zählt. Dabei ist es aus Holz."