Seit 80 Jahren für jung und alt da

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Schwester Anna Leimert war von 1946 bis 1957 in Schmölz und war immer für jung und alt da. Foto: privat
Schwester Anna Leimert war von 1946 bis 1957 in Schmölz und war immer für jung und alt da. Foto: privat
Simone Redwitz und Martina Bahr tragen seit 2013 die Verantwortung für den Pflegedienst. Foto: Sonja Adam
Simone Redwitz und Martina Bahr tragen seit 2013 die Verantwortung für den Pflegedienst. Foto: Sonja Adam
 
Osgitte Gäberlein (68) kennt die Diakonie so gut wie sonst niemand. Sie ist seit der Gründung des Diakonievereins Kassiererin. Foto: Sonja Adam
Osgitte Gäberlein (68) kennt die Diakonie so gut wie sonst niemand. Sie ist seit der Gründung des Diakonievereins Kassiererin.  Foto: Sonja Adam
 

Seit 80 jahren für jung und alt da

Das aktuelle Team der Diakonie Schmölz ist jung und aktiv. Denn erst im vergangenen Jahr haben Martina Bahr und Simone Redwitz die Leitung des Pflegedienstes übernommen. Und Pfarrer Munzert, der Vorsitzende des Diakonievereins, hat erst ein Jahr davor die Verantwortung übernommen. Doch stolz sind alle auf die Diakonie Schmölz. Denn die Diakonie feiert in diesem Jahr ihren 80. Geburtstag.

Eine, die die Diakonie so gut wie sonst niemand kennt, ist die Kassiererin des Diakonievereins Osgitte Gäberlein (68). Von der ersten Stunde der Vereinsgründung im Jahr 1996 an hat sie das Amt der Kassiererin inne - und hält die Finanzen fest zusammen. Doch auch vorher war Gäberlein im Dienste der Diakonie. Denn sie war halbtags im Pfarramt beschäftigt - so lange, dass sie inzwischen schon sechs Pfarrer erlebt hat. Und halbtags hat sie sich um die Diakonie gekümmert. Und das tut sie auch jetzt noch.
Ehrenamtlich.

Bis zu den Anfängen reichen die Erinnerungen von Gäberlein natürlich nicht mehr zurück. Doch fest steht: Die erste Gemeindeschwester in Schmölz war Katharine Dörfler. Sie kam 1934 nach Schmölz und wirkte vor Ort. Und bis 1985 wurde die Schwesternstation unter der Regie von Ordensschwestern der Christus-Bruderschaft Selbitz und des Mutterhauses Augsburg geführt. In den Anfangszeiten gab es ab 1937 sogar zwei Gemeindeschwestern. Katharine Dörfler wurde von Marie Stepper unterstützt. Und Stepper war bis 1944 in Schmölz.

Dann kam Anna Arnold - aber sie blieb nur zwei Jahre. Und dann wirkte Anna Leimert. "An die Anna Leimert kann ich mich noch erinnern", erzählt Osgitte Gäberlein. Die Gemeindeschwester betreute junge und alte Menschen, machte Hauspflege. Nicht nur in Schmölz, sondern auch in den gesamten umliegenden Gemeinden. "Anfangs ging sie zu Fuß, dann bekam sie ein Fahrrad", erzählt Gäberlein. Und weil sie eine längerfristige Pflege in Tüschnitz übernommen hatte, hat ihr dann der Sohn der Frau, die sie betreute, einen Motor ans Fahrrad gebaut. "Das war quasi das erste E-Rad", erinnert sich Gäberlein. Schwester Anna hat auch einen Mädchenkreis ins Leben gerufen, nahm am Ortsleben teil und war sehr beliebt.

Doch nach ihr kam lange niemand mehr. Keine Schwester konnte gefunden werden. Jahrelang war Schmölz verwaist.

Erst 1974 schickte die Christusbruderschaft dann Erika Stadelmann. "Sie kommt sogar zum Jubiläum", erzählt Gäberlein. Und Stadelmann hat den Mädchenkreis fortgeführt, hatte zu ihrem siebzigsten Geburtstag einige Schmölzerinnen nach Selbitz eingeladen.

Aber Erika Stadelmann blieb nur drei Jahre. Und dann löste Anita Wiegratz, die leider schon vor drei Jahren verstorben ist, die beliebte Schwester ab.

Nach dem Wirken von Anita Wiegratz konnte das Mutterhaus Augsburg einfach keinen Nachwuchs mehr schicken. Schließlich übernahmen examinierte Krankenschwestern die Hauskrankenpflege. Und 1996 wurde dann offiziell der Diakonieverein aus der Taufe gehoben. Und die Arbeit reißt nicht ab, im Gegenteil: Inzwischen ist die Diakonie Schmölz mit zwei Autos im Einsatz. Nicht nur in Schmölz, sondern im gesamten Kirchenbezirksgebiet übernehmen die Krankenschwestern Hauspflege.

Schon morgens um 6 Uhr beginnt für sie der Tag. "Zur Zeit kommen wir mit zwei Touren nicht klar, wir haben auch noch ein Privatauto im Einsatz", sagt Gäberlein. Und wenn sie einen Wunsch frei hätte, dann würde sie sich noch ein drittes Auto wünschen. Ausgelastet wäre es jedenfalls, denn die Dienste der Diakonie Schmölz sind gefragt.