Seit 13 Jahren den Himmel vor Augen

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Jan-Philip Rebhan ist leidenschaftlicher Gleitschirmflieger.
Jan-Philip Rebhan ist leidenschaftlicher Gleitschirmflieger.
Eine Sicherheitsausrüstung ist für die Flieger vorgeschrieben. Auch Jan-Philip Rebhan hat sie bei diesem Flug dabei. Foto: privat
Eine Sicherheitsausrüstung ist für die Flieger vorgeschrieben. Auch Jan-Philip Rebhan hat sie bei diesem Flug dabei. Foto: privat
 

Jan-Philip Rebhan aus Marienroth hat sich zum besten Gleitschirmflieger der Region entwickelt. Obwohl er erst 27 Jahre alt ist, ist er schon ein Routinier.

Es ist der Traum vom Fliegen, wie man ihn früher geträumt hat, der Jan-Philip Rebhan antreibt. "Ohne Motor, nur vom Wind getragen", so fühlt er sich wohl. Egal, ob er mit dem Gleitschirm "just for fun" mit Freunden seine Bahnen zieht oder sich im Wettkampf mit den Besten dieses Sports misst.

"Beim Gleitschirmfliegen bist du als Person derjenige, der die Entscheidungen trifft. Da kannst du niemanden für deine Fehler verantwortlich machen", nennt der 27-Jährige einen besonderen Reiz seines Hobbys. Gerade wenn es zum Wettkampf geht, beweisen sich diese Worte. Dann lernen die besten Gleitschirmflieger voneinander - aus guten wie aus schlechten Entscheidungen.


Mitdenken ist das A und O

Vor dem Start bekommen die Teilnehmer an den Wettflügen Aufgaben gestellt.
Sie müssen virtuelle Punkte ansteuern, ihren Flug den Witterungsverhältnissen anpassen und sich ihre Route daher clever wählen. "Es geht auch darum, welche Entscheidungen ich in der Luft treffe", ergänzt der Marienrother Jan-Philip Rebhan. "Sind es die richtigen, bin ich schnell am Ziel, sind es die falschen, werde ich nach hinten durchgereicht oder stehe gar am Boden." Mit jedem Flug lernt er aus seinen Entscheidungen, aber auch von seinen Konkurrenten. Und dass er die Augen immer offen hält, zeigen seine Resultate.

Bei einem Wettkampf mit Piloten aus ganz Europa hat er vor einigen Jahren erkannt, dass er mithalten kann. Am Ende stand in der Altersklasse der bis 28-Jährigen der Sieg zu Buche. Dann folgte der dritte Platz bei den bayerischen Meisterschaften. "Da habe ich gewusst, dass es funktioniert." Inzwischen fliegt er in der Deutschen Gleitschirmliga (Platz 16) und rangiert unter 6452 registrierten Piloten auf Rang 140 der Weltrangliste.
Dass es soweit kam, liegt im Wesentlichen an Hans-Jürgen Rebhan. "Er hat den Grundkurs gemacht und ist dann hängen geblieben", erinnert sich der 27-Jährige an die fliegerischen Anfänge seines Vaters beim Gleitschirmverein Rennsteig, dem beide bis heute treu sind. Hans-Jürgen Rebhan absolvierte Ausbildung um Ausbildung, bis er Fluglehrer wurde. "Da lässt es sich nicht vermeiden, dass das Kind dabei ist", erinnert sich Jan-Philip Rebhan. Und dass es mit dem Flieger-Virus infiziert wird.

Mit 14 Jahren, dem frühestmöglichen Alter fürs Gleitschirmfliegen in Deutschland, ist Jan-Philip Rebhan eingestiegen. Es folgten die erforderlichen theoretischen und praktischen Prüfungen. "Das ist wie beim Autofahren", zieht der Marienrother einen Vergleich. Ab 16 Jahren dürfe man mit dem Einverständnis der Erziehungsberechtigten selbst fliegen.

Die Grundlage für dieses Hobby sei aber ein Grundkurs, wie er auch beim Gleitschirmverein Rennsteig drei- bis viermal übers Jahr verteilt angeboten werde. "Da kann man sehen, ob dieser Sport etwas für einen ist, ob man mit der Höhe zurechtkommt."

Als Jan-Philip Rebhan erst einmal Lunte gerochen hatte, ließ ihn das außergewöhnliche Erlebnis nicht mehr los. Und nach anfänglicher Skepsis freuen sich auch seine Freunde und Verwandten inzwischen mit ihm über seine Erfolge. Obwohl der Marienrother schon fast die Hälfte seines Lebens am Schirm verbracht hat, wird ihm das Fliegen nicht langweilig. "Es gibt immer etwas, das man dazulernt. Es gibt keine Routine beim Gleitschirmfliegen", erklärt er das. "Jeder Tag ist anders und jeder Flug ist anders."