Die Beamtenfachhochschule wird dort gebaut, wo der Hagebaumarkt steht. Dieser will sich in Fröschbrunn auf einer Fläche von 15.000 Quadratmetern neu ansiedeln.
Als Ministerpräsident Horst Seehofer im August 2013 auf der Festung Rosenberg verkündete, dass ein Teil der Beamtenfachhochschule in Herrsching nach Kronach verlagert wird, war die Begeisterung auf allen Seiten groß. Was in den Monaten danach folgte, war ein zähes Ringen um einen geeigneten Standort. Nun konnte ein Areal gefunden werden - dort, wo aktuell der Hagebaumarkt steht. Dessen drei Gebäude werden weggerissen, dafür will die Inhaberfamilie Karst auf der grünen Wiese in Fröschbrunn neu bauen.
"Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Fachhochschulstadt Kronach. In der neuen Ausbildungsstädte der Steuerverwaltung sollen bis zu 200 Studierende der Steuerverwaltung ihr theoretisches Wissen erhalten", teilte Finanzminister Markus Söder aus Anlass der grundsätzlichen Einigung mit dem Eigentümer des Grundstücks mit.
Das zirka 15 000 Quadratmeter große Grundstück an der Siechenangerstraße in Kronach sei zentral gelegen.
"Jetzt gilt es, schnell die letzten Detailfragen zu klären, um den Kauf dem Haushaltsausschuss im Bayerischen Landtag zur Entscheidung vorlegen zu können", merkte Söder an. Die neue Fachhochschule sei ein wichtiges Signal zur Stärkung der Region um Kronach. Die Kaufverhandlungen führt die Immobilien Freistaat Bayern. Das Investitionsvolumen liegt bei 45 Millionen Euro. Die Entscheidung für diese Grundstücke fiel recht überraschend, weil eigentlich andere favorisiert wurden. Eigentlich hatte man sich auf ein Areal auf dem ehemaligen LGS-Gelände fokussiert. Doch offensichtlich ist man sich mit den Eigentümern dort nicht einig geworden.
Ein Bereich am Crana Mare war eine weitere Option, die von der Staatsregierung ernsthaft in Erwägung gezogen wurde, aus lokaler Sicht aber nie so recht zur Debatte stand, weil die Schule in der Nähe zur Innenstadt entstehen sollte - und dies wird nun Realität.
Stadtnähe war wichtig "Der Stadt Kronach war es bei der Standortfindung vor allem wichtig, die Finanzhochschule unmittelbar am Stadtkern zu etablieren. Denn die Studierenden, Lehrkräfte und Angestellten der Schulen sollen unsere Innenstadt beleben und das dortige Angebot in Handel und Gastronomie möglichst umfangreich nutzen", erklärt Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW) die nun getroffene Standortentscheidung. Über den "Langen Steig" sei die Innenstadt schließlich in wenigen Gehminuten erreichbar.
Außerdem schließen sich weitere Schul- und Kultureinrichtungen, wie beispielsweise der Kreiskulturraum, direkt an.
Und gleichzeitig biete dies der Firma Hagebaumarkt Karst die Chance, sich in modernster Weise neu aufzustellen, was am bisherigen Standort in der Art und Weise nicht möglich gewesen wäre. Der Hagebaumarkt Karst wird deshalb komplett neu im Gewerbegebiet Fröschbrunn entstehen. Die Zufahrt wird über die bereits bestehende erfolgen.
Beiergrößlein bezeichnet die Übernahme des kompletten Hagebaumarktgeländes zwischen Siechenangerstraße und Hammermühlsteig durch den Freistaat Bayern für die Errichtung der Finanzfachhochschule als "wichtige Weichenstellung der zukünftigen Stadtentwicklung.
Dies ist ein klares Zeichen zur Stärkung unserer strukturschwachen Region und zur Unterstützung des ländlichen Raumes." Sein Dank gelte insbesondere der Geschäftsführung der Firma Hagebaumarkt Karst, Hans Karst und Eric Bienlein-Karst. "Hier wurde nicht nur eine Entscheidung mit unternehmerischem Weitblick getroffen, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Weiterentwicklung Kronachs geleistet", meint der Bürgermeister.
Für Landtagsabgeordneten Jürgen Baumgärtner (CSU) ist das Hagebaumarkt-Gelände "die bestmögliche Variante". Dementsprechend groß ist seine Freude: "Ich bin glücklich und super zufrieden. Das wird Kronach einen Riesen-Impuls geben." Für Baumgärtner ist die Schule nicht nur ein Erfolg für die Stadt, sondern auch für sich selbst, hatte er doch im Wahlkampf eine derartig gelagerte Verlegung nach Kronach angekündigt.
Angesichts der mitunter schwierigen Verhandlungen räumt der Abgeordnete ein, zwischenzeitlich selbst an die Realisierung des Projektes gezweifelt zu haben. Dass es nun doch noch geklappt hat, dafür dankt er der Staatsregierung ebenso wie Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein für das konstruktive Miteinander sowie Landrat Oswald Marr, der trotz Krankheit, immer da war, wenn man ihn gebraucht habe.
2016 Spatenstich und Eröffnung Im Jahr 2016 soll es soweit sein: Dann erfolgt nicht nur die Eröffnung des Hagebaumarktes an neuer Stelle, sondern auch der Spatenstich für die Fachhochschule. Und damit nimmt das Versprechen der Staatsregierung also auch tatsächlich Gestalt an.