Schreiber erinnert an Mathias Güthlein

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Heinrich Schreiber gestaltete das Äußere des ehemaligen Katzenhauses. Rechts blickt Mathias Güthlein als Sandsteinfigur auf den Betrachter und links hat Schreiber ein Kasperltheater geformt, da Güthlein gerne Köpfe von Handpuppen geschnitzt hat. Alle Fotos: Jan Koch
Heinrich Schreiber gestaltete das Äußere des ehemaligen Katzenhauses. Rechts blickt Mathias Güthlein als Sandsteinfigur auf den Betrachter und links hat Schreiber ein Kasperltheater geformt, da Güthlein gerne Köpfe von Handpuppen geschnitzt hat. Alle Fotos: Jan Koch
Güthleins größtes Werk, ist in einem Schaufenster rechts vom "Antla" ausgestellt: Der Auszug der Schützen
Güthleins größtes Werk, ist in einem Schaufenster rechts vom "Antla" ausgestellt: Der Auszug der Schützen
 
Geld verdiente Güthlein vor allem als Blumenmacher
Geld verdiente Güthlein vor allem als Blumenmacher
 
Diese Handpuppe hat im Lauf der Jahre schon etwas gelitten.
Diese Handpuppe hat im Lauf der Jahre schon etwas gelitten.
 
Der Arm bohrt durch den Schirm, was darunter passiert verdeckt der Künstler. Der Titel: "Verhängnisvoller Liebesschwur"
Der Arm bohrt durch den Schirm, was darunter passiert verdeckt der Künstler. Der Titel: "Verhängnisvoller Liebesschwur"
 
Krippendarstellungen: Hier die heiligen drei Könige ...
Krippendarstellungen: Hier die heiligen drei Könige ...
 
... die Krippe mit dem Jesukind ...
... die Krippe mit dem Jesukind ...
 
... und ein Hirte.
... und ein Hirte.
 
Auch die Flößer kamen bei Matz Güthlein nicht zu kurz.
Auch die Flößer kamen bei Matz Güthlein nicht zu kurz.
 
Vorlage für diese Madonna war das Werk von Albrecht Dürer.
Vorlage für diese Madonna war das Werk von Albrecht Dürer.
 
Dort, wo früher das Katzenhaus stand, ist heute die Garage des "Antla". Zu Güthleins Andenken gestaltete...
Dort, wo früher das Katzenhaus stand, ist heute die Garage des "Antla". Zu Güthleins Andenken gestaltete...
 
... Heinrich Schreiber die Fassade. Hier: Blumen, die auf Güthleins Beruf als Blumenmacher anspielen.
... Heinrich Schreiber die Fassade. Hier: Blumen, die auf Güthleins Beruf als Blumenmacher anspielen.
 
Das große Tor zieren zahlreiche Katzen, die Matz und seine Frau sehr liebten.
Das große Tor zieren zahlreiche Katzen, die Matz und seine Frau sehr liebten.
 
Neben dem "Antla" hat der Verein "1000 Jahre Kronach" ein Schaufenster dekoriert. Zu sehen: der Auszug der Schützen.
Neben dem "Antla" hat der Verein "1000 Jahre Kronach" ein Schaufenster dekoriert. Zu sehen: der Auszug der Schützen.
 
Nebenan: Ein Kasperletheater mit den geschnitzten Figuren von Matz Güthlein.
Nebenan: Ein Kasperletheater mit den geschnitzten Figuren von Matz Güthlein.
 

Der Bildhauer Heinrich Schreiber widmet Mathias Güthlein eine Ausstellung im Gasthof "Antla". Zu sehen sind Güthleins Schnitzereien. Auch dessen Liebe zu Katzen ist dokumentiert.

Ja, der Matz, das war schon einer. Theaterliebhaber, Filou, Blumenmacher und einer, der ein Herz für Katzen hatte. Matz - das ist Mathias Güthlein (1858 bis 1942), ein Kronacher, der in Vergessenheit geriet. Der Bildhauer Heinrich Schreiber hat ihn jedoch nicht vergessen. "Wir hatten früher ein Heimatmuseum", erzählt er launig, "und sooft ich auf die Festung in das Museum kam, habe ich mir die Schnitzereien angeschaut." Bewundert hat er "eines seiner gewaltigsten Werke": Der Auszug der Schützen durch das Bamberger Tor. "Und wie lebendig die geschnitzt sind", schwärmt Schreiber. "Er ist irgendwie ein bisschen verwandt mit mir."

Mephisto im Kasperletheater

Die Schnitzerei sei Matz Güthleins Leidenschaft gewesen. Kleine Figuren, vom Dackel bis zum Flößer, sind in den kommenden Tagen im Gasthof "'s Antla" ausgestellt.
Genauso wie geschnitzte Handpuppen: Mephisto, das kleine Teufelchen, darf für Theater-Enthusiast Güthlein nicht fehlen. Ebenso wenig wie die Utensilien, die seine Familie ernährten - das Blumenmacherwerkzeug, denn das Schnitzen war eine recht brotlose Leidenschaft.

Neben dem Schnitzen hatte er sich gemeinsam mit seiner Frau den streunenden Katzen der Stadt angenommen. Das Güthleinsche Haus, zuletzt "Katzenhaus" genannt, wurde so immerhin bekannt. Das Haus gibt es allerdings nicht mehr. Abgerissen. Seit drei Jahren steht dort der Anbau des Gasthofs "'s Antla". Um an den ehemaligen Bewohner des Hauses, Schreibers Verwandtem im Geiste, zu erinnern, gestaltete er gemeinsam mit seinem Sohn ein Sandsteinrelief rund um die Garageneinfahrt.