Der Bildhauer Heinrich Schreiber widmet Mathias Güthlein eine Ausstellung im Gasthof "Antla". Zu sehen sind Güthleins Schnitzereien. Auch dessen Liebe zu Katzen ist dokumentiert.
Ja, der Matz, das war schon einer. Theaterliebhaber, Filou, Blumenmacher und einer, der ein Herz für Katzen hatte. Matz - das ist Mathias Güthlein (1858 bis 1942), ein Kronacher, der in Vergessenheit geriet. Der Bildhauer Heinrich Schreiber hat ihn jedoch nicht vergessen. "Wir hatten früher ein Heimatmuseum", erzählt er launig, "und sooft ich auf die Festung in das Museum kam, habe ich mir die Schnitzereien angeschaut." Bewundert hat er "eines seiner gewaltigsten Werke": Der Auszug der Schützen durch das Bamberger Tor. "Und wie lebendig die geschnitzt sind", schwärmt Schreiber. "Er ist irgendwie ein bisschen verwandt mit mir."
Mephisto im Kasperletheater Die Schnitzerei sei Matz Güthleins Leidenschaft gewesen. Kleine Figuren, vom Dackel bis zum Flößer, sind in den kommenden Tagen im Gasthof "'s Antla" ausgestellt.
Genauso wie geschnitzte Handpuppen: Mephisto, das kleine Teufelchen, darf für Theater-Enthusiast Güthlein nicht fehlen. Ebenso wenig wie die Utensilien, die seine Familie ernährten - das Blumenmacherwerkzeug, denn das Schnitzen war eine recht brotlose Leidenschaft.
Neben dem Schnitzen hatte er sich gemeinsam mit seiner Frau den streunenden Katzen der Stadt angenommen. Das Güthleinsche Haus, zuletzt "Katzenhaus" genannt, wurde so immerhin bekannt. Das Haus gibt es allerdings nicht mehr. Abgerissen. Seit drei Jahren steht dort der Anbau des Gasthofs "'s Antla". Um an den ehemaligen Bewohner des Hauses, Schreibers Verwandtem im Geiste, zu erinnern, gestaltete er gemeinsam mit seinem Sohn ein Sandsteinrelief rund um die Garageneinfahrt.