Schnelles Internet soll schneller kommen

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Es kann losgehen: Der Küpser Bürgermeister Herbert Schneider (links) und Andreas Rudloff von der Telekom ließen die Bauarbeiten für ein schnelleres Internet in Schmölz mit dem obligatorischen Spatenstich beginnen. Foto: Marian Hamacher
Es kann losgehen: Der Küpser Bürgermeister Herbert Schneider (links) und Andreas Rudloff von der Telekom ließen die Bauarbeiten für ein schnelleres Internet in Schmölz mit dem obligatorischen Spatenstich beginnen. Foto: Marian Hamacher
Freuten sich, dass die Bauarbeiten nun beginnen können: Andreas Rudloff (Telekom/von links), Bürgermeister Herbert Schneider, Torsten Michel (Markt Küps) sowie Friedrich Weinlein und Stefan Husfeldt (beide Telekom). Foto: Marian Hamacher
Freuten sich, dass die Bauarbeiten nun beginnen können: Andreas Rudloff (Telekom/von links), Bürgermeister Herbert Schneider, Torsten Michel (Markt Küps) sowie Friedrich Weinlein und Stefan Husfeldt (beide Telekom). Foto: Marian Hamacher
 
14 solcher Multifunktionsgehäuse (MFG) sollen in den kommenden Monaten in der Nähe von Wohnhäusern aufgestellt werden, um einen schnellen Internetanschluss zu gewährleisten. Foto: Marian Hamacher
14 solcher Multifunktionsgehäuse (MFG) sollen in den kommenden Monaten in der Nähe von Wohnhäusern aufgestellt werden, um einen schnellen Internetanschluss zu gewährleisten. Foto: Marian Hamacher
 

Spätestens im Januar 2017 sollen 1710 Küpser Haushalte mit bis zu 50 Megabit pro Sekunde surfen können. Der Netzanbieter peilt einen früheren Termin an.

Neugierig beugt sich die Anwohnerin über den rustikalen Holzzaun. "Ja was haben Sie denn hier vor?", will sie wissen. Eine durchaus berechtigte Frage. Mit immer mehr Autos füllt sich die schmale Schmölzer Johann-Georg-Herzog-Straße vor ihrem Haus. Ein gelber Bagger, ein kleiner Erdhaufen und ein grauer Kasten komplettieren das Bild.

Ein neuer Stromkasten? Weit gefehlt. Glasfaserkabel für die Breitbandtechnologie VDSL (Very High Speed Digital Subscriber Line) sollen dort Unterschlupf finden. "Bald können Sie mit 50 Megabit pro Sekunde im Internet surfen", erklärt ihr Andreas Rudloff von der Telekom, bevor der obligatorische Spatenstich für das Projekt ansteht. "Na, dann bekomme ich ja endlich das, wofür ich eigentlich bezahle", antwortet sie trocken und lacht.


Früherer Termin geplant

Ehe die Daten mehr als dreimal so schnell durch die Leitungen flitzen, wird es allerdings noch einige Monate dauern. "Laut Vertrag müssen die Arbeiten bis Januar 2017 beendet sein", erklärt Torsten Michel, der die Planungen für den Markt Küps in seiner Funktion als geschäftsleitender Beamter betreut. Doch die Telekom, die die öffentliche Ausschreibung für den Internet-Ausbau gewonnen hatte, plant einen früheren Termin. "Ich hoffe, dass die Kunden schon zu Weihnachten das neue Angebot buchen können", sagt Stefan Husfeldt. In den kommenden Monaten wird er von Seiten der Telekom Ansprechpartner für alle kommunalen Belange des Ausbaus sein. Genauer möchte er sich allerdings nicht auf einen Zeitpunkt für die Fertigstellung festlegen. "Die Technik muss ja auch in die Betriebsstätten eingebaut werden", erklärt er. "Das ist Arbeit, die keiner sieht." Einen Monat nach Abschluss der Arbeiten soll das VDSL-Paket buchbar sein. Spätestens im Februar des kommenden Jahres dürften gestreamte Filme also endgültig ruckelfrei auf Küpser Bildschirmen zu sehen sein.

22 Kilometer Glasfaser, 14 Multifunktionsgehäuse (MFG) sowie ein Glasfasernetzverteiler stellt die Telekom auf, um 1710 Haushalte mit VDSL-Leitungen auszustatten. Teilweise sollen sogar Bandbreiten von mehr als 100 MBit/s möglich sein. Je näher die Glasfaserleitungen an die Kundenanschlüsse heranreichen, desto mehr komme an, erklärt Rudloff. Die grauen Kästen, die derzeit in der Marktgemeinde aufgestellt werden, dienen daher als eine Art Mini-Vermittlungsstelle. Dort werde das Lichtsignal in ein elektronisches gewandelt und anschließend in das bestehende Kupferkabel des Kunden übertragen. Bei 27 Gebäuden endet das Glasfaserkabel allerdings nicht im MFG am Straßenrand, sondern als Sonderlösung im Rahmen des Aufbaukonzepts in den Häusern.


Ein Standortvorteil

Dafür müssen die Hauseigentümer aber eine Einverständniserklärung unterschreiben. "Noch haben aber nicht alle geantwortet. Viele haben das Anschreiben wohl für Werbung gehalten und weggeworfen", vermutet er. Noch bis die Leitungen in Betrieb genommen werden, können die Voraussetzungen für einen späteren Glasfaseranschluss kostenlos geschaffen werden. "Sobald das Projekt abgeschlossen ist, müssten dafür 599,99 Euro bezahlt werden", sagt Rudloff. Wer den Brief übersehen hat, könne sich bei der Gemeinde melden, die Kontakt zur Telekom herstellt. Das Unternehmen werde aber noch einmal von sich aus auf die Hauseigentümer zukommen. "Es ist extrem wichtig, dass man mit der Bürgerschaft in Dialog tritt. Nur so ist ein solches Projekt möglich", sagt Herbert Schneider. Der Küpser Bürgermeister sieht VDSL auch als Standortvorteil, schließlich werden neben einer Schule auch Gewerbebetriebe angeschlossen.

Das Investitionsvolumen für das Großprojekt liegt bei 1,15 Millionen Euro. Den Großteil davon trägt dabei die Telekom. Die Deckungslücke von 465 000 Euro übernimmt zu 90 Prozent der Freistaat, sodass die Marktgemeinde nur knapp 50 000 Euro übernehmen muss.