Schädlingen soll es an den Kragen gehen

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Revierleiter Armin Hanke (links) erörtert mit Forstdirektor Michael Schneider an einem Waldrand bei Zeyern die Folgen von Schädlingsbefall. In diesem Falle haben sich Kupferstecher in der Krone der Fichte angesiedelt und den Baum zum Absterben gebracht. Foto: Karl-Heinz Hofmann
Revierleiter Armin Hanke (links) erörtert mit Forstdirektor Michael Schneider an einem Waldrand bei Zeyern die Folgen von Schädlingsbefall. In diesem Falle haben sich Kupferstecher in der Krone der Fichte angesiedelt und den Baum zum Absterben gebracht.  Foto: Karl-Heinz Hofmann

Dank des heißen Sommers konnten sich Borkenkäfer und Co. stark vermehren. Befallene Bäume sollten sofort entfernt werden.

"Gegen Borkenkäfer sollte jetzt gehandelt werden", dazu fordert Forstdirektor Michael Schneider, Bereichsleiter Forsten beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kulmbach (AELF), alle Waldbesitzer auf.

Borkenkäfer, Buchdrucker und Kupferstecher können zur Plage werden, deshalb sollten sich Waldbesitzer Schneider zufolge auf die Suche nach Spuren der kleinen Schädlinge machen. Die Borkenkäfer haben sich Ende des Sommers stark vermehrt. Wer jetzt die befallenen Bäume aus dem Wald bringt, bevor die Rinde abfällt, der nimmt auch die Käfer mit und entfernt sie aus dem Wald, so der Forstdirektor. Beim derzeit deutlichen Kupferstecherbefall muss auch das Kronenmaterial mit beseitigt werden, empfiehlt Schneider.


Hitzewelle schwächt die Bäume

Die Situation der Borkenkäfervermehrung hat sich gegen Ende des Sommers massiv verschärft.
In den letzten Jahren war der Befall sehr niedrig, so dass die Fichten im Frankenwald nur vereinzelt den gefräßigen Käfern zum Opfer fielen. Erst die langanhaltende Hitzewelle Anfang August führte zu einer enormen Schwächung der Fichte. Die Käfer haben nun leichtes Spiel, und zwar besonders auf exponierten Südhängen, aber selbst an Nordhängen, wo sie die flachwurzelnde Fichte zum Absterben bringen.

Wie Schneider erläutert, konnte der Buchdrucker so mancherorts sogar eine dritte Generation anlegen. Diese Brut werde sich zum Winter weiterentwickeln können und dann als Jungkäfer in den befallenen Fichten überwintern. Für die Waldbesitzer sei es wichtig, die Fichtenbestände zu kontrollieren und die geschädigten Bäume sofort aufzuarbeiten.

Das Vorgehen einiger Waldbesitzer, nicht umgehend alle befallenen Bäume zu entfernen führte umgehend zum weiteren Befall der benachbarten Fichten, mahnt der Forstdirektor, so wie es im Raum Steinwiesen deutlich zu erkennen sei. Nur eine zügige Aufarbeitung sei hilfreich und vermindert die Käferpopulation.


Kronenmaterial muss aus dem Wald gebracht werden

Das befallene Kronenmaterial sollte gehäckselt werden, damit wenig bruttaugliches Material im Wald verbleibt. Erschwert werde allerdings die Befallsuche in diesem Jahr, weil der Buchdrucker bei Temperaturen über 30 Grad Celsius sonnenexponierte Randbereiche vermeidet und sich in tiefere Bestandbereiche zurückzieht.
Wie Schneider erklärt, bemerkt man den Kupferstecherbefall erst dann, wenn die Kronen der Bäume sich rot einfärben. Das Kronenmaterial muss dann mit aus dem Wald verbracht werden, denn die Larven überwintern auch in kleinsten Ästchen.

Damit die Waldbesitzer im nächsten Jahr nicht eine Käferüberraschung erleben, ist es wichtig, Fichtenbestände zu kontrollieren, befallene Stämme sofort aufzuarbeiten und sofort aus dem Wald zu verbringen, so Schneider. Der Holzmarkt ist seinen Angaben zufolge noch aufnahmefähig. Waldbesitzer die nicht selbst aufarbeiten könnten sich jederzeit an die zuständige Waldbesitzervereinigung wenden, die mit örtlichen Unternehmen die Holzgewinnung und wenn gewünscht auch die Vermarktung übernimmt.