Der Zuschuss für die Sanierung des Kronacher VHS-Gebäudes fällt wahrscheinlich niedriger aus als die erwarteten 75 Prozent. Erwartet worden waren 1,69 Millionen Euro, 345 000 Euro mehr als von der Regierung in Aussicht gestellt. Jetzt wurden die Architektenleistungen vergeben.
Der Stadtrat will bei der Sanierung des VHS-Hauses Gas geben. Stadtplaner Daniel Gerber meinte, dass man, wenn man im Sommer 2015 mit dem Bau beginnen wolle, die Planung forcieren müsse. Nur die notwendigen Architektenleistungen sollten jetzt vergeben werden, bis die Kämmerei die vollständige Bewilligung des Finanzierungskonzepts vorliegen habe und ein geeignetes Ausweichquartier für die VHS zur Verfügung stehe.
Warnung vor Kostenfalle Jonas Geissler (CSU) meinte, dass man eine höchstmögliche Förderung anstreben müsse und bedauerte, dass die Sanierung eventuell teurer komme als gedacht. Der Bewilligungsbescheid der Regierung von Oberfranken sei nicht so ausgefallen wie man das erwartet habe. Er warnte vor einer Kostenfalle.
Der Bewilligungsbescheid für Städtebauförderungsmittel ging inzwischen bei der Stadt Kronach ein. Die Fördermittel betragen laut Regierung von Oberfranken 960 000 Euro, plus 385 000 Euro von anderen Zuschussgebern. Erwartet worden waren 1,69 Millionen Euro, also 345 000 Euro mehr. Darüber hinaus sind 370 000 Euro Zuschuss von Landesstiftung, Oberfrankenstiftung und Denkmalpflege noch nicht bewilligt bzw. beantragt.
Planungsarbeiten sind nötig Bevor Bauarbeiten am Gebäude in Angriff genommen werden können, sind folgende Planungsarbeiten zu erledigen: Baugenehmigungsplanung, Baugenehmigungsverfahren, Werkplanung, Vorbereitung der Ausschreibungen und Erstellen der Leistungsverzeichnisse sowie Ausschreibungsverfahren. Ab dem Baubeginn fallen die Bauüberwachung und Objektbetreuung an.
Keine Autowäsche am Sonntag Die Stadt Kronach gestattet auch weiterhin nicht, dass die Autowaschanlage in Fröschbrunn an Sonn- und Feiertagen betrieben wird. Einen erneuten Antrag der Fröschbrunner Betreiberin lehnte der Stadtrat ab und bekräftigte seinen Beschluss aus dem Jahr 2006. Es gab lediglich vier Befürworter der Sonntagsöffnung. Die meisten Gremiumsmitglieder befürchteten, dass auch weitere Betreiber von Anlagen, die in Wohngebieten in Kronach liegen, auf die Idee kommen könnten, sonntags zu öffnen. Die Stadt hätte das Betreiben von Autowaschanlagen gestatten können, so wie das bereits in Küps, Pressig, Steinbach am Wald und Ludwigsstadt erlaubt ist.
Jonas Geissler (CSU) meinte, wenn man sechs Tage lang Auto waschen könne, müsse man das am siebten Tag nicht unbedingt auch noch tun. Marina Schmitt (SPD) sagte, dass es nicht gut sei, wenn Konsum an jedem Tag möglich sei. Heinz Hausmann (CSU) befürchtete, dass der Sonntag zum Werktag werde, wenn immer mehr Ausnahmen gestattet würden.
Tino Vetter (FW) gab zu bedenken, dass viele Leute sechs Tage in der Woche arbeiten und den siebten Tag zum Waschen bräuchten. Außerdem gehe Kaufkraft verloren, wenn die Bürger, die ihr Auto waschen wollten, in Nachbarkommunen ausweichen müssten. Er habe aus Gesprächen entnommen, dass eine Mehrheit der Leute eine Öffnung an Sonntagen wünsche.
Sonntagsruhe Wolfgang Simon fragte in der Bürgerfragestunde - mit Blick auf diesen Tagesordnungspunkt - im Auftrag der kirchlichen Gremien, warum man die Sonntagsruhe durch den Betrieb von Autowaschanlagen aufweichen wolle. Man solle keinen noch so kleinen Keil vorantreiben.
Das Land ist gefragt Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW) meinte dazu, dass manche Regelung vom Land getroffen werden könnte und nicht auf die Kommunen abgewälzt werden solle. Die Funktion der Sonn- und Feiertage werde dadurch weiter ausgehöhlt.
Mehr Fördergelder Die Stadt Kronach arbeitet im Hinblick auf Breitband mit der Gemeinde Stockheim zusammen, um Planungen miteinander abzustimmen. Dazu wird eine Vereinbarung über eine Arbeitsgemeinschaft geschlossen, um mehr Fördergelder zu bekommen.
Die Stadt Kronach sucht einen neuen Betreiber des Weihnachtsmarkts, weil die Aktionsgemeinschaft, die den Markt seit 2012 durchführte, nur noch heuer für die Organisation zur Verfügung steht. Bürgermeister Beiergrößlein bedauerte dies genau wie andere Ratsmitglieder. Man müsse nun auch schauen, wo die Alm aufgestellt werden könne. Angela Degen (FL) brachte die Festung als möglichen Austragungsort ins Gespräch, weil dort auch Aussteller, die wertvollere Gegenstände anbieten könnten, diese dort wegsperren könnten.
Kein Nachtragshaushalt Um Retentionsflächen zu schaffen und es Bauwilligen zu ermöglichen, Bauvorhaben zu realisieren, möchte die Stadt Grundstücke erwerben, eintauschen und herrichten. Deshalb ergaben sich zusätzliche Ausgaben von 80 000 Euro für Grunderwerb und 70 000 Euro für Unterhalt. Diese werden durch eine Einnahmenerhöhung um 150 000 Euro bei der Gewerbesteuer ausgeglichen. Der Stadtrat billigte die Ansätze und verzichtete darauf, einen Nachtragshaushalt aufzustellen.
Christine Neubauer von der Ökologischen Bildungsstätte und Christoph Hiltl von der Stiftung "Lebensräume für Mensch und Natur" stellten das Projekt Beweidungskonzept im Landschaftsschutzgebiet Kreuzberg vor. Die Stiftung will extensiv bewirtschaftete oder verbuschte Flächen anpachten oder kaufen, die dann von einem Schäfer mit einer Schafherde bewirtschaftet werden sollen. Das Projekt läuft seit 1. Juli dieses Jahres und noch bis 2017. Es ist angedacht, die Flächen zu kaufen oder für mindestens zehn Jahre zu pachten.
Christine Neubauer betonte, dass keine von der Landwirtschaft benötigten und intensiv bewirtschafteten Flächen betroffen seien. Christoph Hiltl ergänzte, dass auch Flächen rund um das Projektgebiet angekauft worden seien, um Landwirten, die weiterhin Flächen bewirtschaften wollten und diese bisher innerhalb des Projektgebiets hätten, einen Tausch anbieten zu können. Es gehe darum, unwirtschaftliche Flächen zu nutzen, damit diese nicht weiter verbuschen. Man wolle die Kulturlandschaft bewahren.
Bernd Korb (FW) befürchtete Probleme durch die Schafe für das Wild, das aus dem Wald heraustrete. Angela Degen (FL) hatte Bedenken, dass wegen der Schafbeweidung Bäume und Sträucher ohne Schutz nicht aufwachsen können. Karl-H. Fick (SPD) hielt entgegen, dass es positiv sei, wenn neue Lebensräume geschaffen würden.