Ruine ist nun ein Schutthaufen

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Wo bislang die Brandruine stand, ist seit Donnerstag nur noch ein Schutthaufen. Foto: Corinna Igler
Wo bislang die Brandruine stand, ist seit Donnerstag nur noch ein Schutthaufen. Foto: Corinna Igler
Sechs Jahre lang stand die Brandruine so in Johannisthal. Foto: Archiv/Igler
Sechs Jahre lang stand die Brandruine so in Johannisthal. Foto: Archiv/Igler
 

Die ehemalige Metzgerei und Gastwirtschaft in Johannisthal, die seit einem Brand 2009 nur noch eine Ruine war, wurde am Donnerstagabend zur Gefahr und deshalb eingerissen.

Die Familie Treusch und ihre Nachbarn haben seit Donnerstagabend wieder Blick auf die St. Marien-Kirche in Johannisthal. Der Anblick, der sich ihnen darunter aber bietet, ist dennoch nicht viel besser als der in den vergangenen sechs Jahren, findet Steffi Treusch.

Aus der Bauruine, die seit dem Brand der ehemaligen Metzgerei beziehungsweise Gastwirtschaft im Februar 2009 gleich am Ortseingang von Johannisthal gestanden hat, wurde am Donnerstagnachmittag nämlich ein großer Haufen Bauschutt.

"Zwischen viertel und halb vier hat es einen lauten Schlag getan. Als ich rausgeschaut hab', hab' ich gesehen, dass sich das Fenster von dem Haus gelöst hat und auf die Straße gefallen ist. Auch andere Teile des Hauses lagen auf der Straße", erinnert sich Steffi Treusch an den vergangenen Donnerstag.

Schon seit Jahren kämpft sie mit ihren Nachbarn für den Abriss des Hauses, das seit dem Brand so da gestanden hat, wie es die Feuerwehrleute nach den Löscharbeiten verlassen hatten.

"Das ist gefährlich. Schon in der Woche vorher ist das Dach nach innen eingekracht. Das Haus ist ja direkt an der Straße. Da laufen Schüler, fahren Autos. Das kann man ja nicht verantworten", meint Steffi Treusch. Deshalb hat sie am Donnerstagnachmittag sofort Landratsamt und Gemeindeverwaltung verständigt. Daraufhin wurde die Straße gesperrt. "Ich musste dann zur Arbeit. Als ich gegen halb neun abends wieder nach Hause gekommen bin, war der Rest schon abgerissen."

Helmut Proksch vom Ordnungsamt der Gemeinde Küps spricht von Gefahr in Verzug. Um eine weitere Gefährdung durch die Bauruine für die Nachbarn und Verkehrsteilnehmer dort auszuschließen, hat die Gemeinde Küps als örtliche Sicherheitsbehörde in Abstimmung mit dem Landratsamt den Abbruch am Donnerstagabend veranlasst. "Und zwar soweit, dass die vom Gebäude ausgehende Gefahr beseitigt ist", erklärt Stefan Schneider, Sprecher des Landratsamtes. Die Kosten für den Abriss würden dem Eigentümer auferlegt.

Bernd Rebhan, der derzeit den Küpser Bürgermeister Herbert Schneider vertritt, erklärte, dass die Gemeinde sowohl mit dem Eigentümer als auch mit dem Landratsamt in Kontakt stehe und man nun entscheiden müsse, was mit dem Schutthaufen an der Stelle passiert.


Bleibt der Bauschutt liegen?

Der sei nämlich auch "kein Zustand", findet Steffi Treusch. Sie hofft, dass man eine Lösung findet, befürchtet aber, dass "die Gemeinde in den sauren Apfel beißen muss" und auf den Kosten für Abriss und möglicherweise auch der Beseitigung des Bauschutts "wohl oder übel" sitzen bleiben wird. Treusch ist auch Gemeinderätin in Küps und weiß, dass bereits der Abriss des Hauses durch den Eigentümer über all die Jahre des fehlenden Geldes wegen ausgeblieben ist. Das Landratsamt verwies stets darauf, erst eingreifen zu können, wenn Gefahr besteht. Am Donnerstagabend war das soweit.

Ob überhaupt jemand, und wenn ja wer, für die Entsorgung des Bauschutts aufkommt, ist noch offen. Denn Stefan Schneider vom Landratsamt erklärt auf Nachfrage: "Eine Beseitigung des Bauschutts durch die Gemeinde wäre eine freiwillige Leistung, eine gesetzliche Verpflichtung besteht hierfür nicht."