Retter sind doppelt gefordert

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Unter kritischer Beobachtung von Kreisbrandinspektor Schuhbäck werden letzte Maßnahmen zur Personenrettung mit dem Spin-Board durchgeführt. Von links KBI Matthias Schuhbäck, Ehrenkommandant Gregor Frötsch, stellvertretender Kreisjugendwart Jörg Greser, Frank Hergenröther, Diana Gratzke, Bürgermeister Rainer Detsch, Abschnittsleiter technische Rettung Daniel Wachter, Laureen Kaim, Thomas Kaim, Gemeinderat und Kreisbrandrat Joachim Ranzenberger.
Unter kritischer Beobachtung von Kreisbrandinspektor Schuhbäck werden letzte Maßnahmen zur Personenrettung mit dem Spin-Board durchgeführt. Von links KBI Matthias Schuhbäck, Ehrenkommandant Gregor Frötsch, stellvertretender Kreisjugendwart Jörg Greser, Frank Hergenröther, Diana Gratzke, Bürgermeister Rainer Detsch, Abschnittsleiter technische Rettung Daniel Wachter, Laureen Kaim, Thomas Kaim, Gemeinderat und Kreisbrandrat Joachim Ranzenberger.
Rettung einer vermissten Person aus der Schlosserei durch Michael Jungkunz (links) und Frank Wich  Fotos: Karl-Heinz Hofmann
Rettung einer vermissten Person aus der Schlosserei durch Michael Jungkunz (links) und Frank Wich  Fotos: Karl-Heinz Hofmann
 

Die Feuerwehr Stockheim war bei einem simulierten Unfall und einem Brand auf dem ASS-Firmengelände im Einsatz.

Mehrere Feuerwehr einsatzfahrzeuge mussten am Freitag nach einer Alarmierung ausrücken. Die Stützpunktfeuerwehr Stockheim wurde über die Integrierte Leitstelle Coburg (ILS) mit der Durchsage alarmiert: "Verpuffung im Schlossereigebäude der Firma Adam Stegner Schulmöbelfabrik (ASS), mehrere Personen vermisst, bewusstloser Arbeiter auf dem Gebäudedach der Firma ASS-Schulmöbelfabrik."

Doch damit noch nicht genug: Noch während der Anfahrt zur Firma kam ein zweiter Notruf "Pkw-Unfall auf dem Betriebsgelände der gleichen Firma, eine Person ist eingeklemmt."

Schnell stellte sich jedoch beim Eintreffen der 38 Wehrleute heraus, dass es sich um eine Einsatzübung unter Einsatzleitung von Kommandant Andre Friedrich handelt, die vor allem durch Kreisbrandinspektor (KBI) Matthias Schuhbäck und Kreisbrandmeister Klaus Dressel kritisch beobachtet wurde.
Nach Eintreffen verschiedener Fahrzeuge und Gruppen musste sich Kommandant Friedrich einen Überblick verschaffen und die Wehrleute in Gruppen zuordnen. Christian Rebhan (stellvertretender Kommandant) wurde als Abschnittsleiter und Gruppenführer auf dem Hilfeleistungslöschfahrzeug für den Innenangriff eingesetzt.

Auf dem Tanklöschfahrzeug hatte Gruppenführer Michael Müller, gleichzeitig Abschnittsleiter außen, das Sagen. Den Aufbau der dreiteiligen Schiebeleiter sowie die Personenrettung vom Dach wurde an Gruppenführer Gerald Rebhan übertragen.

Die Technische Hilfeleistung (THL) am verunfallten Pkw hatte stellvertretendem Kommandanten Daniel Wachter. Er war als Abschnittsleiter technische Rettung für einen reibungslosen Rettungsablauf der im Pkw eingeklemmten Person verantwortlich.

Völlig verqualmte Räume

Obwohl an mehreren Einsatzstellen gleichzeitig hart und vor allem schnell gehandelt werden musste, wurde Übersicht und Ordnung gewahrt. Beim Abnehmen des Pkw-Dachs zur Rettung der eingeklemmten Person, beim Aufbrechen der Eingangstür durch den Atemschutztrupp, der sich mit Wärmebildkamera in die völlig verqualmten Räume vortasten musste, und beim Besteigen des circa zehn bis zwölf Meter hohen Dachs über eine dreiteilige Schiebeleiter flossen etliche Schweißperlen. Doch es dauerte nicht lange, dann konnten die vermissten Personen gerettet und an den BRK-Rettungsdienst übergeben werden.

Beim Innenangriff verletzt

Andere Feuerwehrleute waren emsig mit dem Aufbau der Wasserversorgung mit Schlauchverlegung und Anschluss von Strahlrohren beschäftigt. Wichtig ist bei solchen Einsätzen natürlich auch immer die Sicherheit der Wehrleute, was aber nicht immer gelingen kann, so wie auch in diesem Fall, als es einen verletzten Atemschutzgeräteträger beim Innenangriff im Gebäude gab. Auch dieser musste natürlich fachmännisch unter Einhaltung von Rettungsvorschriften und Erste-Hilfe-Maßnahmen dem BRK überbracht werden.

Gute Ausstattung

Aus Sicht von Kommandant Andre Friedrich war es eine gelungene Übung. Dem konnte auch Bürgermeister Rainer Detsch (FW), der den gesamten Ablauf aus nächster Nähe verfolgte, lobend beipflichten. Bei diesem Einsatz habe sich gezeigt, wie wichtig eine gute technische Ausstattung sein könne, aber auch, dass es ohne Einsatz der ehrenamtlichen Idealisten der Feuerwehr nicht funktioniere. "Deshalb setze ich mich auch mit Nachdruck für die Kinder-und Jugendfeuerwehr ein, damit genügend Einsatzkräfte in der Wehr nachkommen und werde auch mit dem Gemeinderat zusammen stets ein offenes Ohr für notwendige Ausstattungswünsche haben", sagte Detsch und dankte allen Einsatzkräften für ihre Hilfeleistung.