Prechtl blickt in Kronach auf die Erde

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Wieland Prechtl zeigt eines seiner Werke den beiden Gastgebern Andrea Partheymüller-Gerber und Sabine Raithel. Michael Wunder
Wieland Prechtl zeigt eines seiner Werke den beiden Gastgebern Andrea Partheymüller-Gerber und Sabine Raithel.  Michael Wunder
Michael Wunder
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Der Kronacher Kunstverein zeigt Werke des Bayreuther Künstlers Wieland Prechtl. Die Ausstellung trägt den Titel "Prechtl's Earth".

Der mehrfach ausgezeichnete Bayreuther Künstler Wieland Prechtl ist mit seiner Ausstellung "Prechtl's Earth" beim Kronacher Kunstverein (KKV) zu Gast. Wie Andrea Partheymüller-Gerber bei der Vernissage am Sonntag sagte, sei die Liste an Ausstellungen im In- und Ausland lang. Prechtl's Werke waren bereits in vielen Städten Deutschlands, in europäischen Metropolen sowie in New York zu sehen. Seine besondere Auffassung von Motiv, Material und künstlerischem Prozess sei legendär, so Partheymüller-Gerber.

Urgewaltige Bilder entstünden durch gelenkte Zufallstechniken, außergewöhnliche Materialwahl und Umwandlung des Stoffes zu Landschaftsimaginationen. Alles um ihn herum in der Natur, besonders im Wald, in seinem Garten und in den verschiedenen Landschaften, die er bereist, erfährt und erlebt, registriere er nicht nur, sondern verwende es als Basis und wesentlichen Teil seiner künstlerischen Forschungsarbeit. All seine Erfahrungen dieser gelenkten Zufallstechniken, der Materialreaktionen und der chemisch-technischen Vorgänge entwickle Wieland Prechtl weiter zu eigenen, für sich selbst stehenden bildnerischen Werken. Zu diesen abstrahierten Landschaften, wie sie in der Galerie des KKV zu sehen sind.

Es gab einmal Zeiten, in denen Menschen die Elemente und Gewalten der Natur noch unmittelbar und wesenhaft verstanden haben. Diese schöpferischen und zerstörerischen elementaren Energien werden darin besonders eindringlich im Mesopotamischen und vergleichbar im babylonischen Drachenmythos geschildert. Prechtls individuelle Vorgehensweise gleicht einem archaischen Kampf zwischen den trennend zerstörerischen und den bewahrend-verbindenden Kräften. All den Bildern liegt ein Entstehungsprozess zugrunde, eine "Ursuppe". Aus dieser heraus wird jedoch eine Struktur, eine neue Ordnung gebildet.

So unorthodox und abenteuerlich Wieland Prechtls Herangehensweise und Bildschöpfung auch wirken mag, innerhalb der Kunstgeschichte kann dieser expressive Umgang mit Farbe und Material in der Tradition des abstrakten Expressionismus gesehen werden. Jedoch unterscheidet sich das gesamte Werk Wieland Prechtls durch die Ergebnisse, das durchgängige Bildmotiv: Landschaft, seine eindeutige Auseinandersetzung mit dem Thema Erde und deren elementarer Kräfte.

Das Wortspiel "Prechtl's Earth" zum bekannten Google Earth ist sicher kein Zufall. In dieser Ausstellung ist sein Blick jetzt auch von oben nach unten gerichtet. Aus einer Distanz, aus einer veränderten Perspektive schaut er dem elementaren Treiben auf der Erde zu. Im Überblick aus überirdischen kosmischen Bereichen lassen sich manche Dinge besser einordnen und überblicken.

Eingangs der Ausstellungseröffnung hatte Sabine Raithel die Gäste begrüßt und die neue Führung des Vereins vorgestellt. Wie sie sagte, sei der KKV einer der wenigen Einrichtungen, welche zeitgenössische Kunst nach Kronach bringt. Man sei überzeugte, das die Kreisstadt diesen Kunstverein braucht und die Menschen dies auch zu schätzen wissen.

Der Künstler Wieland Prechtl zeigte sich von der großartigen Galerie in Kronach angetan. Das Team um Willi Karl habe eine super Vorarbeit geleistet, damit man die Ausstellung wie vorgesehen präsentieren kann. Musikalisch mitgestaltet wurde die Ausstellungseröffnung wieder von der Berufsfachschule für Musik.