Die Bürger aus Neufang brachten mit ihrer Eigeninitiative die schnelle Datenautobahn mit Glasfaser-Anschlüssen in den Markt Steinwiesen. Zum Abschluss des Ausbaus kam sogar ein Fernsehteam.
In nur sechs Wochen Bauzeit wurde Neufang mit dem schnellen Internetzugang erschlossen. Die Besitzer von rund 80 Prozent der Anwesen sagten "ja" zu den Glasfaser-Direktanschlüssen. In einem Gespräch betonte Marketingleiter Ralf Oelschlegel von der ausführenden Firma Thüga Metering Service (TMS) aus Naila die Einzigartigkeit dieses Vorhabens: "In diesem Umfang und in dieser kurzen Zeit ist die Umsetzung eines solchen Projektes in noch keiner ländlichen Region in Deutschland bislang erfolgt."
Daher griff auch ein Team des Bayerischen Rundfunks das Thema auf und hielt den Abschluss des Breitband-Ausbaus in Steinwiesen in einer Reportage für das Fernsehen fest.
Eigeninitiative der Bürger Bürgermeister Gerhard Wunder (CSU) zeigte dieses Projekt, dass mit Eigeninitiative und aktiven Bürgern einiges erreicht werden kann, was viele im Voraus für unmöglich gehalten hatten. Deshalb galt seine Anerkennung in erster Linie den Bürgern aus Neufang. Wichtig in dieser Angelegenheit war seiner Ansicht nach, dass die Initiative von den Neufanger Bürgern ausgegangen war. Diese hatten sich erkundigt, wie man das schnelle Internet nach Neufang bringen kann.
Über die Antennengemeinschaft Geroldsgrün wurde der Kontakt zur Thüga Metering Service GmbH gefunden. Zuerst war eine Funklösung angedacht. Letztlich hat man sich für die Verlegung eines Glasfasernetzes entschieden.
In enger Zusammenarbeit wurden die Zuwendungsanträge bei der Regierung von Oberfranken gestellt und die Baumaßnahme konnte, ausgeweitet auf die Gemeindeteile Birnbaum, Nurn und Schlegelsheid, beginnen.
Die Kosten umfassten für die vier Gemeindeteile rund 189 000 Euro. Der Staatszuschuss betrug 100 000 Euro, der Eigenanteil der Marktgemeinde Steinwiesen belief sich auf 65 000 Euro. Die TMS beteiligte sich am Pilotprojekt mit 24 000 Euro. Nur durch dieses Zusammenwirken konnten 250 Glasfaser-Internetanschlüsse realisiert werden.
Mit diesem Pilotprojekt öffnete sich für die TMS ein neues Geschäftsfeld, welches in den kommenden Jahren ausgebaut werden könnte, so die Einschätzung des Steinwiesener Gemeindeoberhauptes, nachdem die Firma bereits weitere Projekte im Landkreis Kronach in Angriff nehmen konnte.
Auch Firmen profitieren Von der Anbindung des Dorfes an ein schnelles Internet profitieren neben den Bewohnern auch die dortigen Gewerbetreibenden. So verfügen ansässige Firmen wie Kotschenreuther Stapler + Systemtechnik oder die Medienagentur Kuni's Design nun über rasante Up- und Download-Geschwindigkeiten, die sie konkurrenzfähiger machen. Auch diese Firmenvertreter wurden zu ihrem Anschluss und den neuen Möglichkeiten vom BR-Fernsehen interviewt.