Der Kronacher Stadtrat äußerte sich am Montag mehrheitlich positiv über die angestrebte Photovoltaik-Freilandanlage in Knellendorf. Auf einer bis zu 5,7 Hektar großen Fläche soll eine derartige Anlage errichtet werden.
Mario Münch von der gleichnamigen Elektrotechnikfirma in Gössersdorf möchte in Knellendorf zusammen mit der Bürger-Energie ProRegion mit Sitz in Stammbach auf einer Fläche von bis zu 5,7 Hektar eine Photovoltaik-Freilandanlage errichten.
Dazu müssen der Flächennutzungs- und auch der Bebauungsplan geändert werden. Dies wurde in der Sitzung am Montag gegen die Stimmen von Carin Bülling, Bernd Liebhardt, Markus Wich, Wolfgang Hümmer, Daniela Fischer-Petersohn (alle CSU) und Edgar Dunst (SPD) auf den Weg gebracht.
In einem nächsten Schritt werden nun auch unter Einbeziehung des Kronacher Planungsbüros IVS die Bürger sowie alle betroffenen Stellen wie das Staatliche Bauamt oder auch das Landwirtschaft für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gehört.
Anschließend wird sich der Stadtrat erneut mit dieser Thematik befassen müssen.
Zwei Ackerflächen Wie Stadtplaner Daniel Gerber verdeutlichte, handelt es sich bei dem betroffenen Gebiet um zwei Ackerfläche auf Höhe des Gewerbegebietes am Zinshof zwischen der Bundesstraße und der Bahnlinie. "Solch eine technische Einrichtung wäre landschaftlich durchaus verträglich und als Ergänzung der bereits bestehenden Einrichtungen wie Gewerbegebiet, Straße und Bahn zu sehen", äußerte sich Gerber positiv.
Markus Wich gab zu bedenken, dass schon einmal zur Debatte stand, die Bundesstraße 85 zu begradigen.
Auch im Falle einer Ortsumgehung von Knellendorf könnten diese betroffenen Flächen erforderlich sein.
Keine Erweiterung möglich Wolfgang Hümmer (CSU) erinnerte an einen Antrag von vor einem Jahr, als eine derartige Anlage nahezu an der gleichen Stelle, allerdings auf der anderen Seite der Bahnlinie, abgelehnt wurde. "Daran hat sich jetzt nichts geändert." Mit dieser Anlage würde man sich der Möglichkeit berauben, das Gewerbegebiet am Zinshof zu erweitern.
Ortssprecher Werner Reinhardt gab zu bedenken, dass es sich bei der Landschaft um das einzige Kapital handelt, "das wir noch haben."
"Wir würden das begrüßen, um ein Stück weit dazu beizutragen, die Energiewende zu unterstützen", betonte hingegen Ralf Völkl (SPD), für den die Flächen sehr gut geeignet sind.
Und auch Hans-Georg Simon (Freie Wähler) stand dem Projekt aufgeschlossen gegenüber. "Es ist eine ganz vernünftige Fläche für das Vorhaben." Dass die Anlage unter Beteiligung der Bürger errichtet werden soll, begrüßte Marina Schmitt: "Da ist die Akzeptanz größer."
Unterdessen wurde aus verschiedenen Parteien die Forderung nach einer Gesamtplanung für Flächen laut, auf denen solche Anlagen geeignet sind.
Mario Münch erklärte in der Sitzung, dass man mit den beiden Grundstücksbesitzern bereits Kontakt aufgenommen und eine Fläche bereits gepachtet habe. Weil viele Dächer aus statischen Gründen für größere Photovoltaikanlagen nicht geeignet seien, sei man auf Freilandflächen angewiesen. Zudem verdeutlichte er, dass eine Photovoltaikanlage die Kilowattstunde Strom für neun Cent produziere, nach Abschreibung der Anlage für einen Cent. Dies könne seiner Meinung nach ein wichtiger Faktor auch für Wirtschaftsunternehmen sein, um Kosten zu senken und andererseits allgemein der demografischen Entwicklung entgegenzuwirken.
Für das Geld für dieses Projekt wären für eine Straßensanierung in Kronach sinnvoller angelegt.Das sind hauptsächlich die Seitenstraßen,z.B. Kronach Süd,Kreuzberg, teilweise in einem sehr miserplen Zustand sind.
Mir geht es nicht nur um Gewerbefläche - jede Landschaftsverschandelung mit diesen Dingern gehört verboten. Photovoltaikanlagen gehören auf die Dächer und statische Probleme (wenn überhaupt vorhanden) lassen sich lösen.
Anstatt solcher Landschaftsverschandelung zuzustimmen, sollte die Stadt lieber eine Arbeitsgemeinschaft gründen und alle Dächer (besonders die auf den Gebäuden der Gewerbeflächen) für ihre Eigung als Träger von Photovoltaik untersuchen. Dann müßte man einen Mustervertrag ausarbeiten, der den Interessen sowohl des Investors als auch des Vermieter der Dachfläche Rechnung trägt.
Der gedankenlose Flächenverbrauch für alternative Energien (Biosprit, Windkraft, Photovoltaik) muß ein Ende haben.
die wenigen noch verbliebenen Flächen für eine mögliche Gewerbeansiedlung mit solchen Anlagen zuzupflastern halte ich für grundfalsch. Kommt da überhaupt etwas an Gewerbesteuer zurück?
Mal ganz abgesehen davon, dass meiner Meinung nach die Föderung von Photovoltaikanlagen auf Kosten der Allgemeinheit, besser gesagt, des kleinen Mannes, endlich ein Ende haben sollte.
Um es auf den Nenner zu bringen: keine Steuereinnahmen, keine Arbeitsplätze und dafür auch noch Gewerbefläche verbraten - nein Danke!
Es gibt mehr pro als contra.
- Der wichtigste ist, dass Solarstromm inzwischen wesentlich billiger als EON-Strom ist.
- Es wird nicht lange dauern, da ist eine PV-Anlage in industrienähe ein Standortvorteil.
- Eine Biogasanlage braucht etwa die 10-fache Fläche für den gleichen Ertrag.
- Richtig: Es sollten zuerst die (Firmen-)Dächer belegt werden. Aber da stellen sich oft die finanzierenden Banken quer. Leider.
- Die Lebensmittel, die zwischen Bahn und Bundesstrasse angebaut werden, wer will die wirklich haben?
Herr Meckermann, beteiligen Sie sich und ziehen auf der anderen Seite des Strickes! Dann können auch Sie bald Ihren eigenen Strom verbrauchen. Dafür sind Genossenschaften da!