Photovoltaikanlage in Knellendorf geplant

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Mario Münch möchte zusammen mit der Bürger-Energie ProRegion eine Photovoltaik-Freilandanlage bei Knellendorf errichten. Foto: Archiv/Alexander Löffler
Mario Münch möchte zusammen mit der Bürger-Energie ProRegion eine Photovoltaik-Freilandanlage bei Knellendorf errichten. Foto: Archiv/Alexander Löffler

Der Kronacher Stadtrat äußerte sich am Montag mehrheitlich positiv über die angestrebte Photovoltaik-Freilandanlage in Knellendorf. Auf einer bis zu 5,7 Hektar großen Fläche soll eine derartige Anlage errichtet werden.

Mario Münch von der gleichnamigen Elektrotechnikfirma in Gössersdorf möchte in Knellendorf zusammen mit der Bürger-Energie ProRegion mit Sitz in Stammbach auf einer Fläche von bis zu 5,7 Hektar eine Photovoltaik-Freilandanlage errichten.
Dazu müssen der Flächennutzungs- und auch der Bebauungsplan geändert werden. Dies wurde in der Sitzung am Montag gegen die Stimmen von Carin Bülling, Bernd Liebhardt, Markus Wich, Wolfgang Hümmer, Daniela Fischer-Petersohn (alle CSU) und Edgar Dunst (SPD) auf den Weg gebracht.
In einem nächsten Schritt werden nun auch unter Einbeziehung des Kronacher Planungsbüros IVS die Bürger sowie alle betroffenen Stellen wie das Staatliche Bauamt oder auch das Landwirtschaft für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gehört.
Anschließend wird sich der Stadtrat erneut mit dieser Thematik befassen müssen.

Zwei Ackerflächen

Wie Stadtplaner Daniel Gerber verdeutlichte, handelt es sich bei dem betroffenen Gebiet um zwei Ackerfläche auf Höhe des Gewerbegebietes am Zinshof zwischen der Bundesstraße und der Bahnlinie. "Solch eine technische Einrichtung wäre landschaftlich durchaus verträglich und als Ergänzung der bereits bestehenden Einrichtungen wie Gewerbegebiet, Straße und Bahn zu sehen", äußerte sich Gerber positiv.
Markus Wich gab zu bedenken, dass schon einmal zur Debatte stand, die Bundesstraße 85 zu begradigen. Auch im Falle einer Ortsumgehung von Knellendorf könnten diese betroffenen Flächen erforderlich sein.

Keine Erweiterung möglich

Wolfgang Hümmer (CSU) erinnerte an einen Antrag von vor einem Jahr, als eine derartige Anlage nahezu an der gleichen Stelle, allerdings auf der anderen Seite der Bahnlinie, abgelehnt wurde. "Daran hat sich jetzt nichts geändert." Mit dieser Anlage würde man sich der Möglichkeit berauben, das Gewerbegebiet am Zinshof zu erweitern.
Ortssprecher Werner Reinhardt gab zu bedenken, dass es sich bei der Landschaft um das einzige Kapital handelt, "das wir noch haben."
"Wir würden das begrüßen, um ein Stück weit dazu beizutragen, die Energiewende zu unterstützen", betonte hingegen Ralf Völkl (SPD), für den die Flächen sehr gut geeignet sind. Und auch Hans-Georg Simon (Freie Wähler) stand dem Projekt aufgeschlossen gegenüber. "Es ist eine ganz vernünftige Fläche für das Vorhaben." Dass die Anlage unter Beteiligung der Bürger errichtet werden soll, begrüßte Marina Schmitt: "Da ist die Akzeptanz größer."
Unterdessen wurde aus verschiedenen Parteien die Forderung nach einer Gesamtplanung für Flächen laut, auf denen solche Anlagen geeignet sind.
Mario Münch erklärte in der Sitzung, dass man mit den beiden Grundstücksbesitzern bereits Kontakt aufgenommen und eine Fläche bereits gepachtet habe. Weil viele Dächer aus statischen Gründen für größere Photovoltaikanlagen nicht geeignet seien, sei man auf Freilandflächen angewiesen. Zudem verdeutlichte er, dass eine Photovoltaikanlage die Kilowattstunde Strom für neun Cent produziere, nach Abschreibung der Anlage für einen Cent. Dies könne seiner Meinung nach ein wichtiger Faktor auch für Wirtschaftsunternehmen sein, um Kosten zu senken und andererseits allgemein der demografischen Entwicklung entgegenzuwirken.