Kronach hat jetzt einen eigenen Reiseführer mit französischer Übersetzung: ein Werk des P-Seminars "Deutsch-Französisch Reiseführer" am FWG.
Am Dienstag stellten die Seminaristen ihren Reiseführer an ihrer Schule vor. "Klein aber Kronach" und französisch "Petit mais 100 % Kronach" - so prangt es auf dem Cover des optisch wie inhaltlich sehr gelungenen Deutsch-Französisch Reiseführers für die Stadt Kronach und Umgebung. Auf 32 durchwegs bebilderten Seiten finden sich darin viele Freizeit-Tipps, Ausflugsmöglichkeiten sowie Attraktionen mit Kurzbeschreibungen sowie dazugehörigen Adressen. "Unser Reiseführer richtet sich insbesondere an jugendliche Austauschschüler", erklärt die Zwölftklässlerin Sandra Fischer. Diesen möchte das Heftchen Hilfe sein, um bei uns einen interessanten und abwechslungsreichen Aufenthalt zu verbringen.
Gleichzeitig wolle man damit auch die bestehende Städtepartnerschaft von Kronach und Hennebont unterstützen. Entstanden ist das Din A5-Heftchen als P-Seminar (Projekt-Seminar zur Studien- und Berufsorientierung) am FWG unter Leitung von Daniela Millitzer. Das P-Seminar ist Teil der gymnasialen Oberstufe in Bayern. Es soll die Schüler bei ihrer Studien- und Berufswahl unterstützen. Ziel ist es, sie auf die Anforderungen von Hochschule und Berufswelt vorzubereiten. Das Seminar begann im September 2016 und erstreckte sich über eineinhalb Schuljahre. Am Frankenwald-Gymnasium (FWG) stand hierfür eine Reihe von Seminarangeboten zur Verfügung, unter denen die damaligen Elftklässler - nunmehr Q 12 - auswählen konnten.
14 von ihnen entschieden sich für "Deutsch-Französisch Reiseführer". Heraus kam dabei ein handlicher Begleiter, der den Austauschschülern zeigt, wie man in Kronach und Umgebung eine schöne unvergessliche Zeit verbringen kann. Die Seminaristen kamen für die Gruppenarbeit in der Regel für zwei Schulstunden wöchentlich zusammen. Zudem trafen sie sich privat und unternahmen auch Exkursionen zu den im Reiseführer aufgenommenen Sehenswürdigkeiten - beispielsweise, um diese zu fotografieren. "Wir wollten etwas Einmaliges zu schaffen. Einen Reiseführer dieser Art gab es ja bislang noch nicht. Zudem wirkt der Landkreis Kronach auf den ersten Blick nicht unbedingt so, als ob man hier drei Wochen lang durchgehend etwas Interessantes unternehmen könnte", erinnert sich David Bauer an die Anfänge.
Von der Schule hatte man ein festes Budget zur Verfügung. "Wir hatten aber so großzügige Sponsoren, dass wir das Budget gar nicht angreifen mussten", freut er sich. Besonders wichtig sei es ihnen gewesen, alle Arbeiten selbst zu erledigen. Dies sei auch gelungen, da die Kommunikation im Team sehr gut gewesen sei. Man habe diskutiert und sei immer zu einer guten Lösung gekommen. Die Aufgaben wurden in Arbeitsgruppen aufgeteilt, wobei sich jeder nach seine Fähigkeiten einbringen konnte. "Wir hatten beispielsweise die Französisch-Asse für die Übersetzung. Andere wiederum machten das Layout oder die Bilder", erzählt David. Teamleiterin war Maike Eckardt. "Wir haben selbst gestaunt, was bei uns alles angeboten wird - beispielsweise die Stadtführungen der besonderen Art", verrät Franziska Simon. Die Texte habe man möglichst kurz gehalten mit den wichtigsten - primär für Jugendliche - interessanten Infos. Für das Layout habe man sich viele Gedanken gemacht und beispielsweise die Schriftgröße für mehr Abwechslung variiert. "Frau Millitzer hat uns unterstützt, wo es notwendig war. Aber sie hat uns auch viel Freiraum gegeben", würdigt sie. Großer Dank gebühre allen Unterstützern und insbesondere Sponsoren, ohne die der Reiseführer in der jetzigen Form wahrscheinlich nicht so zustande gekommen wäre.
Eine große Unterstützung war die Austauschschülerin Clémence, die die französischen Texte überprüft und verbessert hat. Sehr stolz auf die engagierten Schüler zeigten sich Matthias Schneider namens der Schulleitung, Seminarleiterin Daniela Millitzer und Kronachs Zweite Bürgermeisterin Angela Hofmann. "Das ist ein Grund, warum wir P-Seminare so lieben. Ihr seid ein Paradebeispiel dafür, wie jeder seine eigenen Qualitäten einbringen kann", lobte Schneider. In den eineinhalb Jahren hätten sie etwas Bleibendes geschaffen und das in sie gesteckte Vertrauen zu 100 Prozent zurückgegeben. Dem konnten sich Millitzer und Hofmann nur anschließen. Die sehr liebevolle Gestaltung des Reiseführers zeige, so die Zweite Bürgermeisterin, dass sich die jungen Leute mit ihrer Heimat identifizierten und ihnen diese etwas wert seien. Ihre professionelle Vorgehensweise stimme mit den Abläufen in der Wirtschaft überein. Abschließend betonte sie, dass sie beziehungsweise die Stadt für neue Ideen jederzeit dankbar seien.
Das Heftchen beschreibt - jeweils mit einem kurzen Text und einem farbigen Bild - Sehenswürdigkeiten wie unter anderem das Flakonmuseum und das Tropenhaus Kleintettau, das Flößermuseum Marktrodach, das Wasserschloss Mitwitz und Vierzehnheiligen. Es werden feste Veranstaltungen im Jahreskreis aufgezählt - wie "Die Festung rockt", "Kronach leuchtet", die "Kronacher Weihnacht" und das Freischießen. Zudem sind verschiedene Stadtführungen der besonderen Art aufgeführt. Zur besseren Übersicht sind zwei Karten mit der Stadt und dem Landkreis Kronach enthalten, auf denen u. a. Schwimmbäder, Feste und Diskotheken eingetragen sind. Die Zwölftklässler zeigten sich dabei selbst überrascht, wie viele Freizeitmöglichkeiten und Sehenswürdigkeiten es doch bei uns gibt. So sei zunächst nur ein Flyer geplant gewesen. Anhand der Vielzahl entschied man sich jedoch für die Heftchen.
Ausgelegt sind diese unter anderem im Kronacher Rathaus und Landratsamt, dem Tourismus- und Veranstaltungsbetrieb der Stadt Kronach, aber auch in Restaurants und Buchhandlungen, wo sie kostenlos von jedermann mitgenommen werden können. Wenn sie vergriffen sind, erfolgt ein Nachdruck.