Beatrice Frankl erweitert ihre Exponate im Europäischen Flakon-Glasmuseum. Geboten wird ein Einblick in die Pariser Parfümwelt und in die Geschichte der verschiedenen Duftnoten.
Es ist Freitagmorgen. Ihre Koffer hat Beatrice Frankl noch nicht ausgepackt, aber sie ist voller Elan. Sie zeigt ein Weihnachtsfenster aus Glas. "Das stelle ich jetzt mit aus, passt schließlich zur Jahreszeit!" Sie steht vor Glasvitrinen und überlegt, welche Exponate sie austauscht. Zu sehen sind Flakons, Puderdosen, Duftkarten, limitierte Sonderteile.
Geboten wird ein Einblick in die Pariser Parfümwelt und in die Geschichte der verschiedenen Duftnoten.
Es ist bereits zwei Jahre her, als die Münchnerin im Flakon-Glasmuseum ihre Dauerausstellung eröffnete. 2000 ihrer Exponate werden seit damals den Museumsbesuchern präsentiert.
Nun war es Beatrice Frankl ein Anliegen, noch mehr ihrer Raritäten der Öffentlichkeit zu zeigen. Begeisterung ist aus ihrer Stimme zu hören, als sie davon spricht, dass viele ihrer Sammelstücke knapp hundert Jahre und mehr alt sind.
Sie erzählt,, dass sich um den klassischen Parfümflakon im Lauf der Jahrzehnte ein breites Spektrum entwickelt habe. Um die Welt der Duftvermarktung zu verstehen, sei es notwendig, sich auch mit Nebenaspekten zu befassen. In der Welt des Parfüms seien der Fantasie keine Grenzen gesetzt, meint sie. Und das wird auch sichtbar, bei ihren ausgestatteten Glasvitrinen, hinter deren Scheiben, vom kleinen Taschenflakon bis zur großen Dekoflasche, vom Cremeparfüm zur Duftlampe über Duftzwerge, Parfümaffen etc. alles zu sehen ist.
Kostbare Rariräten Die kostbaren Glasraritäten geben im Flakonmuseum aber auch einen Einblick in die Geschichte der Parfümwelt.
Beispielsweise gibt es Exponate aus der Berliner Zeit, luxuriöse Duftgefäße von deutschen Firmen, die einst in viele Länder Europas exportiert wurden.
Mittlerweile fühlt sich Beatric Frankl in Kleintettau heimisch. Es sei für sie auch nach zwei Jahren faszinierend, mit Leuten von Heinz-Glas zusammenzutreffen, die mittlerweile zwar im Ruhestand seien, aber vor Jahrzehnten Glasflakons produziert haben, die im Lauf der Jahre ihre Sammlung vergrößert haben. "Ich habe bis dahin nicht gewusst, welche Kostbarkeiten an Glas produziert werden!" Überhaupt seien in ihrer Sammlung viele Exponate vor Jahrzehnten, beziehungsweise vor über 100 Jahren bei Heinz-Glas gefertigt worden. "Und nun kehren diese wieder an ihren Ursprung zurück. Das ist ein schönes Gefühl!" Ihre Leidenschaft für Parfümflakons hatte Beatrice Frankl in jungen Jahren.
Schon damals hatte sie eine Begeisterung für Antik-Märkte entwickelt. Seitdem befasst sie sich mit historischen und künstlerischen Hintergründen von Flakons. Mittlerweile entstand eine umfassende Sammlung mit rund 6000 Exponaten.
Vitrinen neu bestückt 2000 dieser Schätze sind nun bereits seit 2012 als Leihgabe im Europäischen Flakonglasmuseum zu bestaunen. Nun wurden einzelne Vitrinen im Flakonmuseum neu bestückt.
Die Glasbewahrer am Rennsteig mit ihrem Vorsitzenden Carl-August Heinz sind stolz und dankbar, dass Beatrice Frankl ihnen ihre umfangreiche Sammlung zur Kulturgeschichte des Flakons als Dauerleihgabe zur Verfügung stellt.
Zu sehen sind die Flakons von Beatrice Frankl von Montag bis Freitag, jeweils von 8 bis 17 Uhr. An Sonn- und Feiertagen ist das Museum nur für vorangemeldete Gruppen ab zehn Personen geöffnet. Jeden ersten Samstag im Monat finden von 12 bis 15 Uhr Halbautomaten-Vorführungen am Glasofen statt.