"Oscars" für die jungen Stars dieser Tage

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Linus, Paula und Moritz bauen die Bühnendeko für die "Oscar"-Nacht auf. Foto: Heike Schülein
Linus, Paula und Moritz bauen die Bühnendeko für die "Oscar"-Nacht auf. Foto: Heike Schülein
Während sich (von links) Petra, Paula und Referentin Claudia Ruß um die Absperrung des "roten Teppichs" kümmern, gestalten Linus und Moritz (vorne) die Bühnendeko.
Während sich (von links) Petra, Paula und Referentin Claudia Ruß um die Absperrung des "roten Teppichs" kümmern, gestalten Linus und Moritz (vorne) die Bühnendeko.
 
Benni aus Kulmbach und Florian aus Reichenbach üben die Lieder für die "Oscar"-Nacht ein.
Benni aus Kulmbach und Florian aus Reichenbach üben die Lieder für die "Oscar"-Nacht ein.
 

Im Jugendhaus Am Knock fand eine Jugendleiterausbildung statt. Am Grundkurs nahmen 25 Jugendliche, am Aufbaukurs 18 Jugendliche aus den Dekanaten Coburg, Kronach, Teuschnitz, Lichtenfels und Kulmbach teil. Höhepunkt war die "Oscar-Nacht".

Die Vorbereitungen gehen in die Endphase - die Vorbereitungen für die "Oscar"-Nacht. In Teuschnitz sind eifrige Bühnenbauer, Beleuchter und Dekorateure für die glanzvollste Nacht des Jahres am Werk - so wie beispielsweise Linus, der gerade eine bunte Plane über die Bühne aufzieht, oder Paula und Petra, die die Absperrung für den roten Teppich anbringen.

Moritz überprüft derweilen die Beleuchtung, während Florian und Benni die Musikstücke des Abends am Klavier und auf der Gitarre proben. Währenddessen üben ein Zimmer weiter einige Stars und Sternchen ihre Show-Acts ein, die natürlich noch geheim sind.

Die Vorbereitung und Durchführung der "Oscar"-Nacht war Bestandteil der Jugendleiterausbildung (JGLA) am Knock, an der mehr als 40 Jugendliche ab 16 Jahren teilnahmen.

"Stars" sind diese jungen Leute auf jeden Fall.
Wer absolviert schließlich heutzutage noch eine Ausbildung, die sie befähigt, vor Ort in den Gemeinden, eigenständig Jugendgruppen anzuleiten? Die Teilnehmer arbeiten ehrenamtlich mit Kindern und Jugendlichen in Jugendverbänden, Jugendinitiativen und in verschiedenen Einrichtungen der Jugendarbeit.

"Mit der Teilnahme an der JGLA können sie eine Jugendleitercard (JuLeiCa) erhalten oder deren Gültigkeit verlängern", erklärt der Bildungsreferent im Dekanat Kronach und Teuschnitz, Andy Fischer. Die JuLeiCa ist der bundesweit einheitliche Ausweis für ehrenamtliche Mitarbeiter der Jugendarbeit.

Sie dient den Jugendleitern zur Legitimation und als Qualifikationsnachweis gegenüber Eltern, staatlichen und nichtstaatlichen Stellen. Zusätzlich soll die JuLeiCa auch die gesellschaftliche Anerkennung für ihr Engagement zum Ausdruck bringen. So erhalten ihre Inhaber eine Reihe von Vergünstigungen, beispielsweise verbilligten Eintritt.

Basisqualifikation

"Mit der Teilnahme an der Jugendleiterausbildung hat man eine gute Basisqualifikation für die ehrenamtliche Tätigkeit in der Jugendarbeit", weiß auch der Referent für Glaubensbildung in der Region II, Bernd Sorgenfrei, der mit den weiteren Referenten Andy Fischer, Stefan Hofknecht (Dekanat Coburg), Wolfgang Gremer (KLJB in der Region Nord), Jutta Laube (Dekanat Lichtenfels) und Claudia Ruß (Dekanat Kulmbach) die Ausbildung abhielt.

Veranstalter waren das Erzbischöfliche Jugendamt und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend der Dekanate Kronach, Teuschnitz, Coburg, Kulmbach und Lichtenfels in Zusammenarbeit mit dem Referat für Glaubensbildung in der Region II und der KLJB-Region Nord. Während andere Verbände den Grundkurs nur verteilt auf mehrere Wochenenden anbieten, hat man nur hier die Möglichkeit, ihn kompakt innerhalb aufeinanderfolgender Tage zu absolvieren.

Grundkurs und Aufbaukurs

Die JGLA in Teuschnitz umfasste einerseits den Grundkurs von Mittwoch bis Sonntag. Parallel dazu fand von Freitag bis Sonntag ein Aufbaukurs für die Vertiefung der Methoden für die Jugendarbeit statt, für alle, die bereits einen Grundkurs gemacht hatten.

"Heuer war das Schwerpunktthema Umweltpädagogik beziehungsweise Bildung für nachhaltige Entwicklung", erzählt Bildungsreferent Wolfgang Gremer. Inhalte waren beispielsweise Kenntnisse und Ideen für Umweltbildungsaktivitäten mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus den Themenfeldern Waldpädagogik und Biodiversität, Ökologie, Naturschutz sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung. Es gab Informationen, Tipps und Praktisches, wie umweltpädagogische Inhalte handlungssicher in der Jugendarbeit eingesetzt werden können.

Die Inhalte werden methodisch und spielerisch vermittelt. Zu den Methoden der Jugendarbeit zählen Gruppenpädagogik und Leitungsverhalten, Spiele pädagogik und Spielleiterverhalten, Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen, Prävention sexueller Gewalt, das Anleiten und selber Erleben spiritueller Angebote, interkulturelle Kompetenz, Basiswissen zu Recht, Versicherung und Aufsichtspflicht, die Planung und Durchführung von Aktivitäten, kreative Angebote sowie kreative Strukturen der Jugendarbeit.

Durch die beiden Kurse zog sich heuer die "Oscar"-Nacht wie ein roter Faden. Während die Teilnehmer des Grundkurses beispielsweise das äußere Umfeld schufen, sorgten die des Aufbaukurses als "Special Guests" für die Show-Acts - und zwar überwiegend in Form eines Improtheaters - wie beispielsweise das Spielen von Filmsequenzen im Zeitraffer.

"Ich möchte selbst mit Jugendlichen arbeiten"

Bleibt die Frage, warum junge Leute an einer solchen Ausbildung teilnehmen? Moritz Ströhlein absolvierte den Grundkurs. "Ich war schon sehr oft am Knock als Teilnehmer. Eine solche Ausbildung wollte ich eigentlich schon vor zwei Jahren machen. Ich war aber immer so mit der Musik beschäftigt, weil ich aktiver Musiker bin. Heuer aber dachte ich mir, dass ich das jetzt endlich einmal durchziehe, damit ich dann selbst mit Jugendlichen arbeiten kann", verrät der Pressiger und ergänzt: "Ich bin schon immer gerne zum Knock. Es macht einfach viel Spaß. Die Leute sind nett und wir sind wie eine richtige Familie."