Die Ortsumgehung Zeyern, für die viele Bürger seit Jahren kämpfen, steht vor der Realisierung. Am Freitag wird in Bayreuth der Planfeststellungsbeschluss übergeben.
Als Anfang des Jahres Staatssekretär Gerhard Eck bei einem Besuch im Landkreis den Spatenstich für die Ortsumgehung für 2013 in Aussicht stellte, war die Freude bereits groß. Dennoch war diese Aussage in der Bevölkerung immer noch mit einiger Skepsis verbunden - sicher auch bei Werner Hempfling, der sich in einer Interessengemeinschaft seit vielen Jahren für den Bau einer Ortsumgehung einsetzt.
Die Nachricht vom Planfeststellungsbescheid dürfte die Bedenken nun ein Stück weiter ins Abseits gedrängt haben: "Wir haben sehr lange darauf gehofft. Wir waren immer guten Mutes und haben versucht, Kontakte zu knüpfen", spricht Werner Hempfling unter anderem Gespräche mit gleich zwei bayerischen Ministerpräsidenten an. Alleine daran kann man sehen, dass das Bestreben schon einige Jahre anhält.
"Aber der Einsatz scheint sich gelohnt zu haben", betont Hempfling.
Der Bürgerinitiative sei vom Staatlichen Bauamt zudem zugesichert worden, dass Bedenken und Wünsche von künftigen Anwohnern der Umgehung in der Planung berücksichtigt wurden, erklärt Hempfling. Deshalb hofft er, dass jetzt nicht gerichtlich gegen die Planung vorgegangen und "die Arbeit behindert wird".
Alle Hebel in Bewegung gesetzt Dies hofft auch Bürgermeister Norbert Gräbner (SPD), der eine Einspruchsfrist von "wenigen Wochen" anspricht. Allerdings sieht er im Verfahren keine rechtlichen Fehler und hofft ebenfalls darauf, dass es keine Einsprüche geben wird. Der Bürgermeister sprach gestern von einem vorweihnachtlichen Geschenk, über das er sich sehr freute. Er erinnerte daran, dass noch Anfang des Jahres die Umgehung im Investitionsrahmenplan bis 2015 überhaupt nicht enthalten war.
"Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt" - mit Erfolg. Jetzt hat Gräbner den Wunsch, dass es mit dem Spatenstich tatsächlich noch 2013 klappen könnte, wie es der Staatssekretär in Aussicht gestellt hatte. "Ich bin mir sicher, dass das Staatliche Bauamt zügig mit den weiteren Arbeiten beginnt, wenn es grünes Licht bekommt."
Baubeginn 2014? Zumindest Bundestagsmitglied Hans Michelbach (CSU), der gestern über die Übergabe des Planfeststellungsbeschlusses informierte, äußerte sich hinsichtlich des Baubeginns zurückhaltender. "Der Planfeststellungsbescheid der Regierung von Oberfranken muss nun zu gültigem Baurecht geführt werden. Ich hoffe, dass die Verkehrsplanung die Akzeptanz der Bürger erfährt.
Dann könnten schon im Jahr 2013 die vorbereitenden Untersuchungen und Bauausschreibungen beginnen", so Hans Michelbach, der mit einem Baubeginn allerdings erst im Jahr 2014 rechnet. "Das wäre vom Zeitablauf zwischen Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan, Planung und Baudurchführung ein neuer Rekord", erklärt er seine Einschätzung.
Zielführende Arbeit Insgesamt dankte Michelbach der Regierung von Oberfranken in Bayreuth und Regierungspräsident Wilhelm Wenning sowie der planenden Verkehrsbehörde im Namen der gesamten Region für die zielführende Arbeit. "Der Planfeststellungsbeschluss für die Ortsumgehung Zeyern ist eine schöne Gabe unter dem Weihnachtsbaum für den Fortgang der Verkehrsberuhigung und die betroffenen Menschen", betont der Wahlkreisabgeordnete.
Die Fortsetzung des Ausbaus der Verkehrsinfrastruktur sei insbesondere für den
Wirtschaftsraum unverzichtbar für den Erhalt von Arbeitsplätzen, für eine Chance auf ein Mehr an Wachstum, Beschäftigung sowie Wohlstand in der Kronacher Region und damit letztlich auch für die Einnahmeseite der kommunalen Haushalte. Zudem würden auch die Menschen, die von der derzeitigen Straßenführung betroffen sind, einer besseren Lebensqualität einen großen und bedeutsamen Schritt näher kommen.