Zweimal noch wird am Wochenende das Lustspiel "Die Gedächtnislücke" aufgeführt. Die Zuschauer bei der Premiere und der nachfolgenden Aufführung waren begeistert.
"Einfach Klasse", auf diesen einfachen Nenner brachte ein Zuschauer die Leistungen von zehn Laiendarstellern der Theatergruppe Nurn am Ende des Lustspiels "Die Gedächtnislücke". So folgte einer glänzenden Premiere am Tag darauf eine weitere gelungen Vorstellung im vollbesetzten Mehrzweckhaus.
An diesem Wochenende gibt es zwei weitere Aufführungen: am Freitag, 6. März, und am Samstag, 7. März, jeweils ab 19.30 Uhr. Karten können entweder noch an der Abendkasse erworben oder unter der Telefon-Nummer 09262/2980057 reserviert werden.
Am Ende der ersten beiden Vorführungen war den durchwegs positiven Reaktionen des begeisterten Publikums zu entnehmen, dass den Nurnern wieder ein Volltreffer mit der Auswahl des Stücks in drei Akten gelungen ist.
Rollen passten perfekt zu den Darstellern Eine glückliche Hand hatten die Verantwortlichen und die Regie unter der Federführung von Achim Hader dabei auch bei der Vergabe der Rollen. Davon konnten sich gleich am ersten Aufführungstag auch Kreiskulturreferentin Gisela Lang und Kreisheimatpfleger Hans Blinzler überzeugen.
In dem Stück spielt eigentlich ein stressgeplagter Bürgermeister, der von Dieter Sonntag mal explosiv, später gefühlsbetont verkörpert wird, die Hauptrolle. Doch seine Sekretärin bewegt sich wohl am längsten von allen Darstellern auf der Bühne. Es war schon bewundernswert, mit welcher wechselnden Mimik Verena Wunder ihre Rolle einmal als ruhender Pol im Amtsbüro oder dann als gewitzte Dame verkörpert.
"Zum Schießen" möchte man das jeweilige Erscheinen, das Aussehen und das oftmalige "dackelhafte" Benehmen des Heinz-Harald bezeichnen. Wohl kein anderer als der 63-Jährige passionierte Theaterspieler Josef Sesselmann hätte diese Rolle besser verkörpern können. Seine Bühnenabgänge, und auch die seiner resolut und beherrschend auftretenden "Frau" (Nadine Dehmel), wurden stets mit tosendem Applaus bedacht.
Fast wie im richtigen Leben Wer persönlich den Waldfacharbeiter Markus Merkl und das Nurner Urgestein Vroni Müller kennt, der sah eigentlich keinen allzu großen Unterschied zwischen dem Bühnenwirken und dem wirklichen Leben.
Während Merkl als schlitzohriger Gemeindediener sein "Unwesen" trieb, war Vroni als Bügermeisterfrau in den verschiedensten Gefühlsausbrüchen zu erleben, wobei ihre unverfälschte nurnerische Mundart ihr Übriges zur Erheiterung den Publikums beitrug. Hierzu gehörte auch, dass sie eine verdutzte anwesende Mitarbeiterin der Sozialstation Steinwiesen kurzfristig mit in ihrem Text aufnahm.
Nicht fehlen durfte in dem Ensemble die Vorsitzende der Theatergruppe Nurn, Gerlinde Sonntag. Als Besitzerin eines Tante-Emma-Ladens, wo sie nach Neuigkeiten nicht um ihrer Interessen sondern ihrer Kunden wegen Ausschau hielt, war ihr auf den Leib geschrieben.
Als Ältester der zehn Darsteller war Andreas Deuerling diesmal in die Rolle eines Musikvereins-Vorsitzenden geschlüpft.
Er, der selbst schon viele Jahre lang Blasmusikant und Aktivposten beim Musikverein Nurn ist, sollte künftig bei deren Neuwahlen im Rahmen von Jahresversammlungen auf der Hut sein, dass er nicht auch im wirklichen Leben in dieses Amt gewählt wird.
Veränderung auf der Bühne Nicht für möglich halten wollten es die Zuschauer, wie der noch junge Daniel Schuberth sich auf einer Bühne verändern kann. Als überdrehter Psychiater mit lispelnden sächsischen Akzent, als stets Suchender einer großen Liebe und sein nicht zum Gesicht passend wollender Ziegenbart waren zum Brüllen.
Obwohl Maria Hönick erst seit einem halben Jahr Neubürgerin von Nurn ist, wirkte sie schon bei den Theaterfreunden mit, und dies als ob sie schon immer dazu gehört hätte. Diesmal als heiratswillige und zunächst etwas schüchterne Frau, wird dies mit Sicherheit nicht ihr erster und einziger Auftritt im Steinwiesener Gemeindeteil gewesen sein.