Die Esener Künstler Volker Ullenboom und Martin Schlenger zeigen am Freitag, was während ihres Aufenthaltes in Nordhalben entstanden ist.
Nordhalben hat inspirierende Schwingungen und besondere Ecken, davon sind Volker Ullenboom und Martin Schlenger überzeugt. Diese lassen sie in ihre künstlerischen Arbeiten vor Ort einfließen. Die Ergebnisse ihres jüngsten Aufenthalts präsentieren sie am Freitag, 24. August, um 18 Uhr, im Nordhalbener Künstlerhaus.
Neugier und Kopfschütteln
Wenn Ullenboom, der erstmals durch die HolzArt 2015 in die Frankenwaldgemeinde kam, aktuell an seiner neuen Holzplastik im Hof des "Maxhauses" schnitzt und klopft, dann bleiben nicht wenige Passanten stehen, die Nachbarn sind interessierte Zuschauer. Neugierige Menschen in Autos drehen die Fenster herunter, manche fahren kopfschüttelnd weiter.
Das liegt einerseits am eindrucksvollen handwerklichen Können, anderseits aber auch an seiner unübersehbaren "Verkabelung". Der Bildhauer zapft nämlich die "Vibes" mittels Antenne aus der Umgebung an, die dann via Kopfhörer auf ihn und seine Hände übergehen. Das funktioniert offensichtlich; zumindest teilweise, denn aus dem etwa 40 Jahre alten Fichtenstamm (gestiftet vom Nordhalbener Staatsforstbetrieb) schält er ein dickes Kabelbündel heraus. "Schlafende Seelen - Stimmen im Holz" soll sein Werk heißen, das noch einiges "Erweckungspotential" bis zur Präsentation hat.
Die Spuren der Zeit
Sein Künstlerkollege Schlenger, der ebenfalls seit 2015 jährlich im Künstlerhaus gastiert, nähert sich dem entdeckten "Nordhalbener Spirit" aus anderer Sicht. Ihm haben es die Spuren der Zeit und des Schaffens auf den Gassen und in den Winkeln angetan, die er in einer sehr speziellen Art extrahiert und abstrahiert. Aus Straßenzügen werden runenartige Zeichen, die er in einer einfachen, aber effektiven Technik an der nackten Wand zum Leuchten bringt. "Talking to Birds" ist sein Arbeitstitel, wobei er auch auf die Vogelperspektive anspielt, die er - via heutiger IT-Möglichkeiten - gern als Ausgangspunkt nimmt.