Der 30-jährige Jurist Jochen Keßler hat die vakante Stelle im Notariat in Ludwigsstadt übernommen.
Seit 1. Februar ist der gebürtige Mittelfranke Jochen Keßler (30) an der durch den Wegzug von Thomas Reich vakant gewordenen Notarstelle in Ludwigsstadt tätig. Die Räume seines Amtsvorgängers im Gebäude der Sparkasse in Ludwigsstadt hat Jochen Keßler übernommen, ebenso wie die an der Notarstelle beschäftigten Mitarbeiter. Lediglich die Einrichtung will er etwas moderner gestalten, um für Klienten und Mitarbeiter eine angenehmere Atmosphäre zu schaffen. Schon vor seiner Bewerbung um die Notarstelle hat sich Keßler Land und Leute in der Rennsteigregion und im Frankenwald angesehen. Auch ein passendes Wohnungsangebot hat er im benachbarten Ebersdorf gleich gefunden, wie er in einem Gespräch informiert.
Er freut sich, hier zu sein und konnte bereits erste Kontakte zu den Leuten vor Ort aufbauen. Auch von den Ebersdorfer Schützen habe er bereits gehört, erzählt er schmunzelnd. Das Sportschießen habe er von Kindesbeinen an bereits in seinem Heimatdorf ausgeübt; das Kirchweihschießen sei dort das gesellschaftliche Highlight gewesen.
Wichtiges Wintersportangebot
Von Bedeutung für die Bewerbung auf die Notarstelle in Ludwigsstadt sei für den Juristen auch das Wintersportangebot in der Region gewesen. Er habe es daher sehr bedauert, dass es in diesem Jahr dazu nur wenige Gelegenheiten gegeben habe, erzählt er. Er freue sich jedoch darauf, in den nächsten Jahren auch den einen oder anderen Hang im Frankenwald befahren zu können.
Ein besonderes Anliegen ist es ihm, die ortsnahe Versorgung der Bevölkerung mit notariellen Dienstleistungen sicherzustellen. Er kenne inzwischen die weiten Wege im Frankenwald, so Keßler. Besonders der älteren Generation wolle er durch auswärtige Sprechtage entgegenkommen und ihnen lange Anfahrtswege ersparen. Vom ersten Tag an sei ihm bewusst gewesen, dass es für manche Bürger beschwerlich sei, nach Ludwigsstadt in die Notariatsräume zu kommen. Keßler will daher die auswärtigen Sprechtage seines Amtsvorgängers in den Rathäusern in Pressig und Teuschnitz fortführen und bietet zusätzlich nunmehr auch einen solchen im Nordhalbener Rathaus an.
Er will unter anderem auch alle Besprechungen persönlich vornehmen, um Land und Leute kennenzulernen und auf die Bedürfnisse der rechtssuchenden Bevölkerung optimal eingehen zu können. Aufgrund der überschaubaren Größe des Notariats sei auch gewährleistet, dass für jeden Bürger ausreichend Zeit für eine gründliche und umfassende Beratung zur Verfügung stehe, erklärt Keßler. Hauptaufgabe des Notars sei es schließlich, den Willen der Beteiligten genau zu erforschen und deren Ziele optimal umzusetzen.
Dolmetscher für Juristendeutsch
Als besondere Herausforderung sieht er es an, auch äußerst schwierige Rechtsangelegenheiten verständlich und klar darzustellen. Der Notar fungiere in diesem Fall quasi als Dolmetscher für das "Juristendeutsch". Dieses sei zugegebenermaßen nicht immer leicht zu verstehen. Gerade hier komme dem Notar eine große Verantwortung zu, da es in der Regel um äußerst bedeutende Geschäfte gehe. Als Beispiele seien nur der Erwerb einer Immobilie oder die Errichtung eines Testaments zu nennen.
Besondere Freude macht es Keßler, bei seiner Arbeit den Erfolg unmittelbar wahrnehmen zu können. Man spüre die positive Resonanz der Leute sofort, wenn mit rechtlichen Fehlvorstellungen aufgeräumt wurde, und es gelungen sei, den Inhalt einer Urkunde trotz des oft komplizierten Inhalts verständlich darzustellen.
Zur Person
Universität Nach dem Abitur und Wehrdienst studierte Keßler an der Universität in Würzburg. Sein Referendariat absolvierte er im Oberlandesgerichtsbezirk Bamberg. Während dieser Zeit war er unter anderem auch für Rechtsanwaltskanzleien in Frankfurt und Stuttgart tätig.
Assessor Zum 1. März 2013 trat er als Notar-Assessor in den notariellen Dienst des Freistaates Bayern ein. In den vergangenen Jahren war er als Notar-Assessor unter anderem in Notariaten in Würzburg und München tätig. In Traunstein verwaltete er zudem eine Notarstelle. Zuletzt war er als Referent für Immobilienrecht sowie Erb- und Familienrecht an das Deutsche Nota rinstitut in Würzburg abgeordnet.
Familie hat Keßler noch nicht und kann sich somit zunächst voll und ganz seiner verantwortungsvollen Aufgabe widmen.
eh