Das Ehepaar Angelika Summa und Wolf-Dietrich Weissbach aus Würzburg zeigt beim Kronacher Kunstverein Skulpturen aus Draht und Fotografien aus der Natur. Die Kunstwerke sind bis 6. April 2014 zu sehen.
Dunkle Kugeln aus Draht, mal glatt, mal stachelbewehrt, liegen auf dem hellen Parkett. Das widerspenstige Metall ist mit großem Aufwand in seine Form gebogen und geschweißt worden. Bei diesem Anblick erwartet der Betrachter einen knorrigen, muskelstrot zenden Mann, der dem Draht seinen Willen aufgezwungen hat. Doch stattdessen erscheint eine zierliche Frau, die Kunstgeschichte studiert hat und "dann in die Praxis übergelaufen" ist: Angelika Summa aus Würzburg.
Vier bis sechs Wochen pro Skulptur
Begleitet wird sie von ihrem Ehemann Wolf-Dietrich Weissbach. Die beiden haben sich ganz offensichtlich gesucht und gefunden. Privat wie auch künstlerisch. Dabei betonen sie, dass die Zusammenhänge bei ihrer gemeinsamen Schau in der Galerie des Kronacher Kunstvereins (KKV) blanker Zufall sind. Summa zeigt bis 6. April Kugeln aus Draht.
Vier- bis sechs Wochen Arbeit hat sie jede dieser Skulpturen gekostet - die Planungszeit nicht inbegriffen.
Eine Arbeit, die sie für ihre Werke gerne erbringt. "Ich versuche, die Unordnung in eine geometrische Form zu ordnen. Ich finde den Draht dabei sehr schöpferisch, vielfältig und ausdrucksstark", schildert sie ihre Herangehensweise. Ein gebogener Draht wirkt in ihren Augen ähnlich persönlich wie eine Handschrift. Und als ob die Arbeit mit dem dicken Draht nicht schon schwer genug wäre, fügt Angelika Summa hinzu, dass sie durchaus auch größere Skulpturen mit Metallrohren kreiert.
Nur Fotos oder auch Kunst?
Dass seine Frau Kunst bietet, steht für Wolf-Dietrich Weissbach außer Zweifel. Dass seine eigenen Fotografien ebenfalls Kunst sind, will er selbst nicht sagen. Das Urteil darüber überlässt er den Betrachtern.
Der schelmische Journalist betrachtet sich selbst mehr als Fotograf denn als Künstler.
In Kronach präsentiert er unter anderem Bilder aus der Natur unter dem Titel "Gestrüpp". So verworren die Motive auf den ersten Blick wirken, so sehr bestätigt sich beim näheren Hinsehen Weissbachs Meinung: "Man kann eigentlich keine richtige Unordnung oder Schmutz fotografieren, weil die Fotografie säubert und strukturiert."
"Das Einzelne und das Ganze, das Chaos und die Ordnung: Das sind Themen, die die Künstlerin umtreiben", geht Karol Hurec, Vorsitzender des Kronacher Kunstvereins auf Angelika Summas Wirken ein. "Genial in dieser Ausstellung ist die Kombination von Summas Kugeln mit den Fotos von Wolf-Dietrich Weissbach. Die Beobachtung des Verfalls in der Natur steht neben Summas Eisenobjekten."
Öffnungszeiten
Die Ausstellung ist bis 6. April jeweils von Donnerstag bis Sonntag (15 bis 18 Uhr) und zu den Veranstaltungen im Kreiskulturraum geöffnet. Es ist die letzte Schau vor der Neueröffnung der KKV-Galerie in einem Jahr.