Die "Scheune Rudolph" öffnete in Mitwitz ihre Türen zur Besichtigung: ein echtes Schmuckstück.
Mit der "Scheune Rudolph" präsentiert sich inmitten der Marktgemeinde ein städtebauliches Schmuckstück. Davon waren (nicht nur) die zahlreichen Besucher überzeugt, die sich am Samstag im Gebäude Kronacher Straße 1 eingefunden hatten. Im Rahmen der bundesweiten Aktion "Architektouren 2017 - Architektur schafft Lebensqualität" bestand die Möglichkeit, neue Funktionen der umgebauten Scheune des ehemaligen landwirtschaftlichen Anwesens Adolf/Martha Krauss kennenzulernen. Ein Anwesen, das mit seinen hellroten Dachziegeln, integrierter Dachfensterfront, naturfarbiger Holzverkleidung zur Straßenseite und verglastem Eingangsbereich trotz der noch auf Vollendung wartenden Vorplatzgetaltung unweigerlich die Blicke auf sich zieht.
Fachkundig überzeugte Architekt Bernd Hüttner mit Unterstützung der Bauherrin Hiltrud, Ehefrau von Dr. Mathias Rudolph, interessierte Besucher bei Führungen durch das zum Praxisbetrieb auf zwei Ebenen neu gestaltete Bauwerk von den eingebauten "architektonischen Schmankerln". In dem auf 370 Quadratmetern Nutzfläche Tür an Tür seit Februar 2016 eine Gemeinschaftspraxis von drei Ärztegenerationen untergebracht sind.
Mit "Umbau eines ehemaligen Scheunengebäudes zum Ärzte- und Therapiehaus" umriss der Planfertiger die ihm 2014 für das Nutzungs- und Gestaltungskonzept gestellte Aufgabe. Dabei galt es, vorhandene Bausubstanz weitmöglichst zu erhalten und in die Neugestaltung einzubinden. "Wir wollten die alte Scheune erlebbar machen". Bei den Planungen kam den Verantwortlichen zugute, dass das landwirtschaftliche Gebäudeensemble und damit der Scheuentrakt keinen denkmal-schützerischen Zwängen unterlag. "Von Anfang an war (mit Blick auf das Bund-Länder Städtebauförderprogramm zur Ortsmittenstärkung) als Ziel der Projektidee Erhalt des Hauptgebäudes der früheren Hofstelle festgeschrieben, das neubaugleiche Projekt so natürlich wie möglich zu gestalten" unterstrichen Architekt und "die Rudolphs" in Besuchergesprächen unisono.
Hervorragender Zustand
"Weitgehend unter Verwendung nachwachsender ökologischer Baumaterialien", so erläuterte Hüttner den Architekturinteressierten während der Rundgänge zusätzlich. In Praxis- und Warteräumen beider Etagen sichtbar integrierte naturbelassene Balkenkonstruktionen der ehemaligen Scheune gelten dabei als ausdrucksstarke, gelungene Beispiele. Ihr hervorragender Zustand erforderte nicht einmal Maßnahmen gegen Holzwurmbefall! Eindrucksvoll spürbar geblieben ist der alte Scheunencharakter im Obergeschoss. "Mit bis unter den Dachgiebel offenen Therapieraum und bühnenhafter Besprechungsecke" schwärmt Hüttner.
Zukunftsweisend ist "die Scheune" an die zentrale Hackschnitzelheizanlage angeschlossen. Möge sich die Eintragung im aufgelegten Gästebuch "Das Glück herrsche in diesem Haus - für alle, die hier gehen ein uns aus" erfüllen.