Musik schweißt Familie Schmidt zusammen

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Musik schweißt die Familie Schmidt aus Lauenstein zusammen. Das Bild zeigt Martin Schmidt mit seinen Söhnen Stephan und Alexander (Schlagzeug). Foto: Veronika Schadeck
Musik schweißt die Familie Schmidt aus Lauenstein zusammen. Das Bild zeigt Martin Schmidt mit seinen Söhnen Stephan und Alexander (Schlagzeug). Foto: Veronika Schadeck

Für Martin Schmidt und seine beiden Söhne ist die Musik eine Leidenschaft, die verbindet. Dahinter steckt aber auch eine Tradition.

Bei der Familie Schmidt spielt die Musik nicht nur am heutigen Tag der Hausmusik eine wichtige Rolle. Vielmehr steht das gemeinsame Musizieren während des gesamten Jahres im Mittelpunkt.

Ein wesentlicher Bestand in nahezu jedem Wohnraum hierzulande ist ein Flachbildfernseher, vor dem die Familie verharrt wie einst vor der Märchen erzählenden Großmutter. Im Wohnzimmer der Familie Schmidt ist das anders - zumindest teilweise. Anstatt des Fernsehers stehen oftmals mehrere Musikinstrumente herum: Klavier, Posaune, Bariton, Tuba und Schlagzeug füllen den Raum. Das ist besonders der Fall, wenn Martin Schmidt zusammen mit seinen Söhnen Stephan und Alexander musiziert oder Musikstücke für Veranstaltungen einstudiert.
Das Kommando hat dabei Stephan Schmidt. Der 18-Jährige gibt in der Regel den Ton an. Er hört Unstimmigkeiten, korrigiert seine Familienmitglieder und weist daraufhin, wo man nachjustieren muss, damit der Klang und die Harmonie der verschiedenen Instrumente möglichst optimal zum Ausdruck kommen. Die Schmidts haben so eine enge Beziehung zur Musik, dass sie sich ein Leben ohne nicht vorstellen können.

Bereits der Großvater und Vater von Martin Schmidt, Peter und Franz Schmidt, spielten Geige. Später kam bei seinem Vater das "Waldhorn" dazu. Musik war also schon in den Kindheitstagen für Martin Schmidt ein Thema. Heute spielt der 55-Jährige Bariton. Ebenso wie seine Jungs ist der Hobbymusiker bei den Frankenwaldmusikanten Windheim und im Musikverein Lauenstein aktiv. Seine Ehefrau Sabine singt im Chor in Lauenstein mit.
"Musik ist bei uns am Familientisch immer ein Thema", betont Stephan Schmidt. Egal, ob beim Frühstück oder Abendessen, an der Musik führt kein Weg vorbei - und teilweise wird auch kontrovers darüber diskutiert.


Hobby zum Beruf machen

Stephan Schmidt will sein Hobby sogar zum Beruf machen. Bereits mit sieben Jahren erhielt er Klavierunterricht. Jetzt will er Musiklehrer an einem Gymnasium werden. Derzeit überbrückt der 18-Jährige die Zeit bis zum Studienbeginn im Oktober 2017 mit dem Besuch der Berufsfachschule für Musik in Kronach. "Das schadet nicht, denn die Aufnahmeprüfungen sind schwierig."

Stephan Schmidt spielt mittlerweile Klavier, Tuba, Posaune, Bariton und Tenorhorn, sein Bruder Alexander Schlagzeug. Der 13-Jährige wird im Frühjahr 2017 die D1-Prüfung beim Kreisverband Kronach des Nordbayerischen Musikbundes ablegen. Durch die Musik, so Alexander, seien auch neue Freundschaften geknüpft worden. "Außerdem macht es Spaß, in einem Musikverein aktiv mitwirken zu können."

Während für Martin Schmidt die Musik ein "Ausgleich zum Berufsalltag" ist, geht sein Sohn Stephan noch ein Stück weiter: "Musik ist mein Leben."
Obwohl alle drei job- und schulmäßig sowie ehrenamtlich stark im Gemeindeleben integriert sind, gehört das gemeinsame Musizieren zu Hause zum festen Bestandteil im Familienleben. Natürlich, so räumt Martin Schmidt ein, gebe es Momente, in denen man gegen den inneren Schweinehund ankämpfen müsse. "Aber das lohnt sich. Denn durch das gemeinsame Musizieren lernt man auch Disziplin und Durchhaltevermögen."


Nicht nur ein Hobby

Das Musizieren ist für die Schmidts nicht nur ein Hobby, es ist Leidenschaft - und so sind sie überzeugt: "Die Musik schweißt unsere Familie enger zusammen." Außerdem, so meint Stephan Schmidt, sei man ja bestrebt, gute Musik zu machen. Die Hausmusik trägt dazu bei, dieses Ziel zu erreichen.

Auf die Frage, ob denn diese Musikleidenschaft, das gemeinsame Musizieren in der Familie und in den Musikvereinen genetisch bedingt sei, erklärt Stephan Schmidt: "Musik kann man lernen, Musik ist Training." Sein Vater Martin Schmidt ist währenddessen für einen kurzen Moment nachdenklich. "Die Musik liegt schon etwas im Blut." Für ihn ist die Hausmusik auch Familientradition. Oftmals denkt er dabei an seinen Vater Franz, der vor drei Jahren verstorben ist. Bis zu seinem Tod haben drei Generationen der Familie nicht nur zu Hause, sondern auch im Musikverein "Frankenwald" musiziert.

Jetzt freut man sich erst einmal auf die Adventszeit. Denn auch da ist Hausmusik in der Familie Schmidt angesagt. Auf dem Programm stehen dann, wie sollte es anders sein, auch Weihnachtslieder.