Beim Neujahrsempfang der Frankenwald-CSU war der Ministerpräsident zu Gast. Er hielt eine packende Rede und sicherte dem Landkreis seine Unterstützung beim Lucas-Cranach-Campus zu. Aber er mahnte auch.
Traditionell hatte die Frankenwald-CSU zum Neujahrsempfang in den Historischen Rathaussaal eingeladen. In diesem Jahr folgten zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Vereinen der Einladung. Prominentester Gast war kein Geringerer als Ministerpräsident Markus Söder.
Söder betonte in seiner Ansprache vor allem Werte wie Freiheit, Toleranz und Respekt. Und er sicherte den Kronachern seine weitere Unterstützung zu. "Ihr könnt Euch auf mich zu 100 Prozent verlassen." Er verstand es, die Anwesenden in einer launigen und packenden Rede, die teilweise aber auch von Humor und Demut geprägt war, mitzunehmen, so dass am Ende die langanhaltenden Ovationen keine Überraschung waren.
Für ihn als Ministerpräsident gelte es, den eingeschlagenen Weg in Kronach fortzusetzen und zu beschleunigen. Söder lobte die Führungsspitze im Landkreis als ein starkes Team. Während früher gejammert worden sei, gebe es heute Forderungen und Positionen.
Söder legte darüber hinaus auch eine gewissen Lockerheit an den Tag. So bezeichnete er seinen einstigen Büroleiter, den Wallenfelser Bürgermeister Jens Korn, als einen typischen, weltoffenen Franken. MdL Jürgen Baumgärtner beschrieb Söder als einen "der leidenschaftlichsten Politiker, der mit Herz und Verstand etwas umsetzt". Vom Landrat Klaus Löffler habe er bei einem Besuch in Steinbach - damals war Löffler noch Bürgermeister dort - eine schöne Schieferuhr bekommen. Die sei aber nur einen Tag richtig gegangen.
Eingehend auf den Lucas-Cranach-Campus sagte der Ministerpräsident, dass Technik, Forschung und künstliche Intelligenz in der Region eine Rolle spielen werden. Derzeit werde ein neues Konzept für Informatik und weitere Studiengänge entwickelt: "Ihr werdet da mit dabei sein", versprach er.
Söder blickte aber auch über Kronach hinaus: "Die Zukunft Bayerns hängt davon ab, ob wir die richtige Balance zwischen Ballungszentren und ländlichen Räumen finden." Solange es im Landkreis Kronach keine Einwohnerzuwächse gebe, müsse man mit Verlagerungen von Behörden oder Studienplätzen einen Zahn zulegen."
Noch nie so gut wie heute
Söder mahnte an, nicht alles so negativ zu sehen. "Es ging uns noch nie so gut wie heute. Niemals hatte die junge Generation so viele Perspektiven wie heute." Er verhehlte aber auch nicht, dass ihm die internationale Entwicklung hin zu einer unsicheren und unstabilen Welt Sorgen bereite. Der Erhalt des Friedens sei eine große Herausforderung. Und diesen zu wahren, habe auch etwas mit Respekt zu tun.