Die Verteilung der Betreuungsplätze und die Nachfrage danach sorgte für einen rege Diskussion.
Der Tourismus-, Stadtmarketing- und Sozialausschuss befasste sich in der Sitzung am Montag im Rathaus in einer regen Diskussion mit den Kindergarteneinrichtungen. Dabei wurde empfohlen, die Planung für die Sanierung mit zusätzlichen zwölf Kinderkrippenplätzen im evangelischen Kindergarten "Sternenhimmel" aufzunehmen.
Ferner wurden Botschafter der Stadt ernannt und dazu aufgerufen, es mögen sich weitere Interessierte melden, die gerne ihre Heimatstadt als Botschafter repräsentieren möchten. Als weitere wichtige Entscheidung wurde die Einführung einer offenen Ganztagesschule an der Lucas-Cranach-Grundschule befürwortet.
Hubert Zapf, der Sachgebietsleiter für Familien und Soziales, wurde auf kritische Fragen einiger Räte sehr deutlich.
Die Stadt verfüge zwar über statistisches Zahlenmaterial und wisse über den Bedarf an Krippen- und Regelkindergartenplätzen gut Bescheid, "wir wissen aber nicht, wie sich die Eltern entscheiden werden". Insgesamt können im Stadtgebiet 605 Betreuungsplätze angeboten werden, davon würden 572 genutzt. Es könne aber sein, dass Eltern aus Stadtteilen dazu tendieren, ihre Kinder in einer Kindertageseinrichtung im Stadtkern betreut haben möchten. Und umgekehrt Eltern, die im Stadtkern wohnen, ihre Kinder in einer Einrichtung in einem anderem Stadtteil unterbringen wollen.
Hauptamtsleiter Stefan Wicklein brachte es auf den Punkt. Die Stadt sei gut aufgestellt, wir können alle Kinder in Kindertageseinrichtungen unterbringen, allerdings nicht immer genau dort, wo es Eltern gerne wünschen. Die Kindergartenträger könnten natürlich keine Plätze auf Verdacht vorhalten und auch nicht finanzieren.
Im Stadtkern befänden sich fünf Kindertageseinrichtungen plus ein Kinderhort und dazu kämen Tageseinrichtungen in Dörfles, Friesen, Gehülz, Gundelsdorf, Neuses und Fischbach. Bei der Gelegenheit machte Pfarrerin Alina Ellgring darauf aufmerksam, dass auch für den Kindergarten Fischbach ein Sanierungsantrag vorliege.
Bernd Liebhardt (CSU) sah ein ausreichendes Angebot, allerdings an falscher Stelle, denn die Nachfrage sei anders. Es sei auch richtig, dass der Stadtrat keine neue zentrale Kindertage seinrichtung im Stadtkern wolle, dabei bleibe es. Er forderte mehr Flexibilität seitens der Eltern, aber auch der Träger. Laut Jonas Geissler (CSU) stimme die Realität nicht mit den Zahlen überein.
Auch Martina Zwosta (FL) bedauerte, dass die Kernstadt nicht genüge leiste, was sie von zuzugswilligen Eltern bestätigt erhalten habe: "Wenn wir junge Familien in der Stadt haben wollen, müssen wir genügend Angebote an Plätzen in Kindertageweinrichtungen vorhalten." Marina Schmitt (SPD) hielt es für sehr sinnvoll, im Sternenhimmel (Seelmannstraße) zwölf weitere Kinderkrippenplätze zu errichten und: "Dann sollten wir gleich den integrativen Kindergarten in Dörfles in Angriff nehmen." Jens Schick (FW) sah die Notwendigkeit, moderne attraktive Kindertageseinrichtungen zur Verfügung zu stellen, um die Ansprüche junger Eltern erfüllen zu können.
Folgender Beschluss wurde als Empfehlung an den Stadtrat gegeben: Der Ausschuss empfiehlt dem Stadtrat die Fortsetzung der beschlossenen Sanierungsreihenfolge für die Kindertageseinrichtungen in Gundelsdorf (ohne weitere zusätzliche Krippengruppe), Dörfles
(entsprechend einer Machbarkeitsstudie), Gehülz und Rosenbergstraße. Darüber hinaus sollen die Planungen für die Sanierungsmaßnahme des Kindergartens Sternenhimmel mit Errichtung einer zusätzlichen Kinderkrippe mit zwölf Plätzen gleichzeitig aufgenommen werden. Dekanin Dorothea Richter hob hierzu nochmals die Notwendigkeit für den Sanierungsbedarf am Sternenhimmel hervor.
Allgemein begrüßt wurde die Bestrebung der Lucas-Cranach-Grundschule, ab dem Schuljahr 2017/18 das Angebot auf eine offene Ganztagesschule zu erweitern. Am 22. November findet ein Info-Abend für Eltern der sechs- bis achtjährigen Kinder statt. Ferner sollen Eltern per Fragebogen ihren Bedarf anmelden.
Im Februar 2017 soll die abschließende Behandlung im Stadtrat erfolgen.
Kronacher Botschafterprogramm
Vereine Die Entwicklung eines Botschafterprogramms trägt erste Früchte. In der Sitzung am 14. März beauftragte der Ausschuss den Tourismus- und Veranstaltungsbetrieb, ein Kronacher Botschafterprogramm zu entwickeln. Danach wurden in einem ersten Schritt sämtliche Kronacher Vereine sowie in Absprache mit dem Wirtschaftsmanagement der Stadt ausgesuchte Unternehmen mit der Bitte angeschrieben, einen möglichen Botschafter zu benennen. Mehrere Räte im Ausschuss regten an, dass alle Stadträte als Botschafter berufen werden und nicht nur wie in der jetzigen Liste nur vier Stadträte. Dies wurde vom Gremium begrüßt.
Das Stadtoberhaupt begrüßte dies ebenfalls und wird veranlassen, dass 24 Stadträte und der Bürgermeister zum Botschafter ernannt werden.
Imagefilm Als besonders erfreulich sahen es Marina Schmitt und Jonas Geissler, dass ein Imagefilm über die Stadt erstellt wurde. Dies sei ihren Fraktionen schon lange ein Anliegen gewesen.
Botschafter Und sie sind die ersten ernannten Botschafter der Lucas-Cranach-Stadt: Deriya Agac (Dr. Schneider Unternehmensgruppe), Günter Soja (Jugendorchester Kronach), Karol Hurec, Willi Karl (Kunstverein Kronach), Leonhard Tremel (Eisenbahn-Verkehrsgesellschaft), Andrea Kröner (Evangelischer Kirchenchor), Bianca Rohde (FFW Neuses), Rainer Kober, Helmut Schiffner, Jürgen Wittmann (Kronach Creativ), Angela Hofmann (VHS Kronach), Sigi Mayer (Rytterschaft), Helga Schedel (Seniorenclub Neuses), Andrea Steller (Auto Müller), Anni Wachter
(Vorsitzende Seniorenbeirat), Ingo Cesaro (Regionale Kunstförerung), Andre Hofmann (Golfclub), Jürgen Gäbelein (Innocept engineering), Franz Bayer, "Frank Bauer (1.FC Kronach), Angelika Woll (Lions Club Kronach Festung Rosenberg), Rainer Lohr (Musiker), Heinz Hausmann, Jonas Geissler, Markus Oesterlein (Stadtrat), Tina- Christin Rüger (ehemalige Bierkönigin), Hans Götz (Stadtvogt mit Viertelmeistern), Bianca Scholz (Reiseveranstalterin).