Im Klöppelmuseum in Nordhalben fand eine Finissage und ein Kurs mit Fachbuchautorin Heike Becker statt.
Mit einem Kurs und einer Finissage beendete die spezialisierte Künstlerin Heike Becker aus Plauen ihre Ausstellung zur Margaretenspitze im Klöppelmuseum Nordhalben.
Private Exponate
Museumsleiterin Beate Agten bedankte sich für die Zurverfügungstellung ihrer privaten Exponate und ihre Lehrstunden. Die Teilnehmerinnen des kleinen Kurses waren teilweise aus Würzburg und dem Vogtland angereist. Auch die Vorsitzende des Klöppelschulfördervereins, Gabriele Taubald-Porzelt ließ sich in die Fingerknüpftechnik einweihen. Mit Erfolg, nach dem Wochenende konnten die Elevinnen die ersten kleinen Werkstücke mit nach Hause nehmen. Der Fortbildungskurs in Nordhalben ist bereits beschlossene Sache.
"Margaretenspitze" besteht aus Knoten
Mit dem Begriff "Klöppeln" besteht nur in der Bezeichnung des Produkts eine Gemeinsamkeit, die "Margaretenspitze" besteht aus Knoten. Daher lassen sich Fehler später nur aufwändig beheben. "Das Knüpfen ist für mich Entspannung und Konzentration zugleich" erzählte die Kursleiterin, die ihre Karriere selbst mit einem Kursbesuch 2002 bei der "Wiederentdeckerin" Lotte Heinemann begonnen und sich seither immer tiefer in die Materie vorgearbeitet hat. Mittlerweile ist sie mehrfache Fachbuchautorin und gibt ihr Wissen im In- und Ausland sowie über Medien engagiert weiter.
Die gelernten Physiotherapeutin hat das Handwerkliche geerbt, Oma und Mutter waren fleißige Näherinnen. Die Margaretenspitze bildet dazu den heimatlichen Bezug, ihre Erfinderin Margarete Naumann war ebenfalls Sächsin aus dem Erzgebirge und lehrte dort die Knüpfkunst.
"Ich will dieses 1914 entstandene Kunsthandwerk unserer Heimat wieder neu beleben und attraktiv machen", sagt Heike Becker über ihre Motivation. Ursprünglich arbeitete sie mit naturfarbigen Garnen, die bunteren kamen auf Anregung ihrer Kundschaft dazu, denn sie veräußert auch ihre Werke an Interessierte. Die Mitverarbeitung verschiedener Naturmaterialien, wie Schwemmholz oder "Hühnergötter" (durchlöcherte Steine vom Meeresstrand) bildet eine weitere Verbindung zu den Nordhalbener Klöppelspitzen.
Dreidimensionale Arbeiten
Ihre dreidimensionalen Arbeiten gehen vom bildhaft Dekorativen bis hin zu abstrakten, freihängenden Konstruktionen. Für Kunstfreunde hatte sie noch einen Tipp: Im Vogtlandmuseum in Plauen befinden sich rund 400 Exponate, die die Schülerinnen der Erfinderin und Lehrmeisterin Elisabeth Naumann geknüpft haben.
Als nächste größere Veranstaltung unter Leitung des Nordhalbener Klöppelmuseums steht der Nikolausmarkt am 08. Und 9. Dezember in der Nordwaldhalle auf dem Programm.