Lukas Löffler bekommt einen Brief aus dem Vatikan

2 Min
"Jeder hat sein Päckchen zu tragen" ist das Thema der Weihnachtskarte, die Eckhard Schneider gemalt hat. Als er sie nach einem Adventsgottesdienst für einen guten Zweck verkauft hatte, dachte er nicht daran, dass sie sogar den Weg zum Papst findet. (Foto: Vanessa Schneider)
"Jeder hat sein Päckchen zu tragen" ist das Thema der Weihnachtskarte, die Eckhard Schneider gemalt hat. Als er sie nach einem Adventsgottesdienst für einen guten Zweck verkauft hatte, dachte er nicht daran, dass sie sogar den Weg zum Papst findet. (Foto: Vanessa Schneider)
Lukas Löffler (links) und Eckhard Schneider freuen sich über das Dankesschreiben aus dem Vatikan. Foto: Vanessa Schneider
Lukas Löffler (links) und Eckhard Schneider freuen sich über das Dankesschreiben aus dem Vatikan. Foto: Vanessa Schneider
 
Eckhard Schneider gestaltet seit sieben Jahren Weihnachtskarten, die auch ein gewissen Botschaft übermitteln wollen. Foto: Vanessa Schneider
Eckhard Schneider gestaltet seit sieben Jahren Weihnachtskarten, die auch ein gewissen Botschaft übermitteln wollen. Foto: Vanessa Schneider
 
Diesen Ortshinweis findet man nicht gerade täglich auf den Briefen. Foto: Vanessa Schneider
Diesen Ortshinweis findet man nicht gerade täglich auf den Briefen. Foto: Vanessa Schneider
 
Diese Karte schickte Lukas Löffler dem Papst zu Weihnachten. Foto: Vanessa Schneider
Diese Karte schickte Lukas Löffler dem Papst zu Weihnachten. Foto: Vanessa Schneider
 
Diese Antwort bekam Lukas Löffler direkt aus dem Vatikan. Foto: Vaness Schneider
Diese Antwort bekam Lukas Löffler direkt aus dem Vatikan. Foto: Vaness Schneider
 

Lukas Löffler hat dem Papst eine Weihnachtskarte geschrieben. Mit einer Antwort aus Rom hat der Theisenorter nicht gerechnet.

Wer kann schon behaupten, dass er Post aus dem Vatikan bekommen hat? Lukas Löffler aus Theisenort kann das. Als er nach dem Wochenende seinen Briefkasten leerte, schüttelte er den Stapel Werbeprospekte aus und ein Couvert fiel heraus. "Hoppla, was is'n das?", dachte er sich. Der Brief kam aus Berlin von der Apostolischen Nuntiatur, also der offiziellen diplomatische Vertretung des "Heiligen Stuhls".

Löffler riss den Brief sofort auf und traute seinen Augen nicht. "Aus dem Vatikan, am 30. Januar 2014" stand als Datum auf dem weißen Blatt Papier. Unterschrieben sind die Worte von Monsignore Peter B. Wells. "Ich habe schon recherchiert, der Mann sitzt auf jeden Fall in Rom", sagt der Student. Er geht davon aus, dass sie von Rom nach Berlin und von dort in seinen Briefkasten gekommen ist.

Doch warum bekam Lukas Löffler überhaupt Post aus dem Vatikan? Es ist ein Antwortschreiben auf eine Weihnachtskarte, die Lukas Löffler an den Papst geschickt hat. Als der Student in der Adventszeit Grüße an seine Bekannten senden wollte, fiel ihm die selbstgestaltete Karte von Eckhard Schneider in die Hand. Der Betriebsseelsorger malt seit sieben Jahren Motive für Weihnachtskarten auf Aquarell, die auch eine gewisse Botschaft transportieren sollen. Diesmal ging es um das "Unterwegs sein", und dass jeder "sein Päckchen zu tragen hat". Die gedruckten Karten verkauft er für den guten Zweck.

Spontane Idee, die er nicht bereut

Lukas Löffler hat die Karte gefallen und wollte sie an jemanden schicken, der damit auch etwas anfangen kann. Er überlegte kurz und entschied sich spontan: "Du könntest doch einfach dem Papst schreiben." Der Theisenorter ist begeistert von Papst Franziskus und bewundert seine "frische Art".

Plötzlich wurde Lukas Löffler ein wenig nervös. "Wie muss ich den Papst überhaupt ansprechen? Was schreibe ich ihm denn?" Er setzte die Worte erst einmal auf und schrieb sie anschließend auf die Karte. Ein Spruch aus dem Lukas-Evangelium und Wünsche für ein gesegnetes und stressfreies Weihnachtsfest sendete er. "Ich schrieb dann: Lieber Heiliger Vater Papst Franziskus." Mit einer Antwort hat Lukas Löffler aber nie gerechnet.
Deshalb freute er sich umso mehr über das Schreiben aus dem Vatikan. Darin heißt es: "Lieber Herr Löffler, Sie haben Papst Franziskus auf einer ganz besonderen Weihnachtskarte Ihre guten Wünsche zum Fest der Geburt Christi übersandt. Der Heilige Vater hat sich darüber gefreut und dankt Ihnen für dieses Zeichen der Verbundenheit."

Auch Eckhard Schneider ist stolz

Als der Student dem Gestalter der Karte davon erzählte, war dieser ebenfalls begeistert. Er sei schon "ein wenig stolz". "Schließlich gehen meine Karten nicht nur bis München, sondern sogar nach Rom. Ja, und natürlich nach Afrika", sagt Eckhard Schneider. Die Erlöse seiner Karten kommen Projekten in Uganda zugute.

Er findet auch das Thema "Jeder hat sein Päckchen zu tragen" passend für den Papst. Immerhin habe er es nicht leicht gehabt in seinem ersten Jahr als Oberhaupt der Kirche.

Doch Eckhard Schneider und Lukas Löffler sind begeistert darüber, wie Papst Franziskus sich bisher gibt. Gestern vor einem Jahr kündigt Benedikt XVI. seinen Rücktritt an. Ihm hätte der Student nicht geschrieben. Er sei ihm nicht sehr sympathisch gewesen. "Obwohl er ja aus Deutschland stammt..."

Vielleicht schreibt Lukas Löffler auch dieses Jahr wieder eine von Schneiders Karten an den Papst. "Wieso auch nicht?", fragt der Theisenorter und blickt lächelnd auf das Antwortschreiben aus dem Vatikan.